Digital Life
Smarte Wahrsager: Diese Technik weiß, was Du willst
Dein Navi kennt Dein Ziel, bevor Du es eingibst, Computer spüren, ob Du gestresst bist, und Accessoires schicken Dir eine Nachricht, wenn Du eine Pause brauchst. Es gibt Geräte, die Dich scheinbar besser kennen als Du Dich selbst. Ob mitdenkende Fahrassistenten oder einfühlsame Gadgets – diese Technik weiß, wie Du tickst.
Abgefahren: Google Maps weiß, wo es langgeht
Ein anderes Projekt des MIT legt den Fokus auf die Verkehrssicherheit. Beim Navigationssystem AutoEmotive ist das Lenkrad mit Berührungssensoren und einer Kamera ausgestattet. Darüber erkennt es Deinen Gemütszustand und reagiert entsprechend: Bei erhöhtem Stress spielt das Auto entspannende Musik und reguliert die Klimaanlage. Wenn Du richtig in Rage bist, soll sich sogar die Lackierung Deines Fahrzeugs ändern, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.
Calm down: Dieses Accessoire macht Dich glücklich
Auch außerhalb des Straßenverkehrs gibt es technische Assistenten, die merken, wie es Dir geht. Im Fitness- und Gesundheitsbereich helfen Minicomputer mit hochsensiblen Sensoren längst dabei, Deinen Trainingsplan zu optimieren. Und nun unterstützen sie Dich auch dabei, glücklich zu sein. Versteckt in Deiner Kleidung misst der Mini-Sensor Spire Körperwerte wie Blutdruck, Puls und die Leitfähigkeit der Haut. Das Gerät ermittelt daraus, wie es Dir geht, und sagt, was Du als nächstes brauchst. Bist Du zum Beispiel gestresst, erinnert Dich der „Stimmungs-Coach“ per Vibration oder SMS daran, dass Du mal tief durchatmen und eine Pause machen solltest.
Schlecht geschlafen? Sprachassistent weiß, wann Du eine Pause brauchst
Empathische Computer, die Deine Emotionen deuten und entsprechend Lösungen anbieten, laufen unter dem Forschungsbereich
„Wahrsager“-Software: Emotionsanalyse per Knopfdruck
Neben der Sprache liefern auch Bilder wichtige Informationen beim Affective Computing. „Geschulte“ Programme können aus Videoaufnahmen an nur einem gesprochenen Satz Dein Alter, Geschlecht und Charaktereigenschaften erkennen, beispielsweise ob Du extrovertiert, glücklich oder neurotisch bist – oder ob Du die Wahrheit sagst. So haben Forscher der University Michigan eine Software entwickelt, die anhand von Videoaufzeichnungen erkennt, ob jemand lügt. Dafür analysiert das Programm Mimik, Gestik sowie den Sprachduktus. In ersten Versuchen lag die Treffsicherheit der „Wahrsager“-Software sogar höher als die Beurteilungsgabe menschlicher Probanden.
Empathische Computer werden Dich in Zukunft wohl immer besser verstehen und auf Dich eingehen. So könnten Siri und Google Now eines Tages anhand Deiner Spracheingabe „Was mache ich heute Abend?“ wissen, ob sie Dir eine Sitcom im TV oder doch lieber eine Technoparty vorschlagen. Wofür Du Dich letztendlich entscheidest, bleibt natürlich Dir überlassen.