Eine 3D-Simulation des autonom fahrenden Roboter-Boots "Roboat" schwimmt in einer Gracht in Amsterdam.
© MIT/AMS Institute
Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Roboat: Roboter-Boot in den Grachten Amsterdams

Enge Straßen, bre­ite Gracht­en: Ams­ter­dam ist das ide­ale Ter­rain für Wasser­fahrzeuge. Deshalb wurde 2016 ein fün­fjähriges Forschung­spro­jekt ins Leben gerufen, das selb­st­fahrende Boote – soge­nan­nte Roboats – entwick­elt und testet. Diese sollen in naher Zukun­ft zu einem All­t­agsverkehrsmit­tel in Ams­ter­dam wer­den und den Straßen­verkehr der nieder­ländis­chen Haupt­stadt entzer­ren.

Die Entwick­lung von Roboat II ist abgeschlossen. Mit vier Metern Länge ist das smarte Wasserge­fährt nicht nur dop­pelt so groß wie sein Vorgänger, das autonom fahrende Robot­er-Boot kann auch vier bis sechs Pas­sagiere trans­portieren. Die Zukun­fts­flotte der selb­st­fahren­den Boote ste­ht aber nicht nur für den Per­so­n­en­trans­port bere­it, son­dern soll auch Güter von A nach B brin­gen, Müll aus dem Wass­er fis­chen und die Wass­er- und Luftqual­ität messen. Der Ver­bund mehrerer Roboats kann als pro­vi­sorische Fußgänger­brücke, Fes­ti­val-Bühne oder Ähn­lich­es dienen.

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Gemeinschaftsprojekt zwischen MIT und AMS Institute

Ams­ter­dam wird nicht umson­st die „Stadt der Gracht­en“ genan­nt. Die verzweigten Wasserkanäle brin­gen es auf eine stolze Länge von rund 75 Kilo­me­tern. Um diese Wasser­wege bess­er zu nutzen, starteten das Mass­a­chu­setts Insti­tute of Tech­nol­o­gy (MIT) und das Ams­ter­dam Insti­tute for Advanced Met­ro­pol­i­tan Solu­tions (AMS Insti­tute) im Novem­ber 2016 das gemein­same Pro­jekt Roboat. Zunächst wur­den die Boote beim MIT, das für seine inno­v­a­tive Forschung in den Bere­ichen Robotik, Kün­stliche Intel­li­genz und Stadt­gestal­tung bekan­nt ist, entwick­elt und umfan­gre­ichen Tests unter­zo­gen. Ähn­lich wie selb­st­fahrende Autos entwer­fen die Robot­er-Boote ein 3D-Umge­bungsmod­ell. Zusät­zlich scan­nen sie ihre Umge­bung nach möglichen Hin­dernissen und etwaigen Risiken unter Wass­er ab. Damit dies gelingt, sind die Roboats mit Sen­soren, GPS-Mod­ulen, Kam­eras und Mikro­con­trollern aus­gerüstet.

Roboter-Boot als Alternative zum Auto

Ams­ter­dam ist zwar die Fahrrad­stadt Hol­lands, trotz­dem sor­gen in der Metro­pole tagtäglich jede Menge PKWs, LKWs und Liefer­fahrzeuge für ver­stopfte Straßen und schlechte Luft. Damit das Stadtzen­trum emis­sions­frei wird, sind ab 2030 Diesel- und Ben­zin-Autos, -Motor­räder sowie Busse, die Abgase ausstoßen, in der Stadt ver­boten.

Die Höch­st­geschwindigkeit in den Ams­ter­damer Kanälen beträgt zwar nur 6 Kilo­me­ter pro Stunde, doch dort herrscht zumeist freie Fahrt. Das Robot­er-Boot kön­nte also den Straßen­verkehr entzer­ren.

Zudem ler­nen die Roboats ständig dazu und opti­mieren ihre Manöver, wenn sie Hin­dernissen auswe­ichen. Das spart Zeit und das Trans­portgut kommt sich­er ans Ziel. Per LiDAR-Sen­sor und Kam­era kom­mu­nizieren die Roboats untere­inan­der. Sie kön­nen sich zudem zusam­men­schließen, um beispiel­sweise eine größere Fahrgast­gruppe zu chauffieren.

Auf dem Weg zu sauberen Wasserstraßen

Während die autonome Boots­flotte Wasser­wege befährt, ist sie zudem in der Lage, umwel­trel­e­vante Mess­dat­en zu liefern. Ein Robot­er-Boot kann so die Wass­er- oder Luftqual­ität, aber auch Wet­terbe­din­gun­gen erfassen. Und das weitaus genauer als eine sta­tionäre Messsta­tion. Das autonome Gefährt sam­melt auch Müll im Wass­er und sorgt dadurch für sauberere Gracht­en im Ams­ter­damer Zen­trum.

Nicht nur in den Nieder­lan­den wird der Wasserverkehr immer smarter: Gemein­sam mit Part­nern hat Voda­fone auf den Kiel­er Wasser­we­gen das Pro­jekt „Förde 5G“ ges­tartet. Dadurch soll erprobt wer­den, wie der Mobil­funk­stan­dard der fün­ften Gen­er­a­tion für autonomen Fährverkehr oder in der Hafen­l­o­gis­tik einge­set­zt wer­den kann. Du darf­st also ges­pan­nt sein, wie sich intel­li­gente Wass­er-Verkehrsmit­tel weit­er­en­twick­eln.

Was hältst Du von den Roboats und wären sie eine echte Alter­na­tive für Dich bei Deinem näch­sten Ams­ter­dam-Besuch? Wir sind auf Deinen Kom­men­tar ges­pan­nt!

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