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ROARy – dieser Roboter will nur eins: Deinen Müll
Müllmänner und -frauen könnten bald einen Cyber-Kollegen bekommen. Er heißt ROARy und ist der erste Roboter, der Abfalltonnen erkennt, sie zum Müllwagen fährt und wieder an ihren Platz zurückbringt. Entwickelt haben ihn Studenten im Rahmen des Projektes ROAR („Robot-Based Autonomous Refuse“). Jetzt wurde der erste Prototyp mit seinem künftigen, dreckigen Alltag konfrontiert.
Stell Dir vor, es wäre Müllabfuhr-Tag – und keine orangefarbene Weste weit und breit. Stattdessen rollt ein Roboter um die Ecke, astet sich Deinen Abfall auf und fährt ihn weg. Klingt ein bisschen nach WALL.E, ist aber ROARy. Auch er will das Beste für Deinen Müll – nämlich ihn entsorgen. ROARy ist der erste Müllroboter.
Ein Autobauer schob das Projekt an
Losgetreten hat das Ganze der schwedische Autobauer Volvo. Ende 2015 hatte er das ROAR-Projekt ins Leben gerufen und sich an verschiedene Universitäten gewandt. Die Idee: Die Studenten sollten sich mal ein paar Gedanken zum Thema „Müllroboter“ machen. Und das tat die 35-köpfige Projektgruppe. Und zwar derart zügig, dass sie jetzt, nach nur vier Monaten, den ersten Prototypen präsentieren konnte.
Der Roboter er-„scannt“ Müll von Weitem
Das Prinzip ist ganz einfach: Eine Drohne steigt vom Dach des Müllwagens auf und späht alle Abfalltonnen in der Umgebung aus. Hat sie eine entdeckt, markiert sie das Ziel auf einer Karte, die der Roboter „lesen“ kann. Das ist ROARys Einsatz: Seine vier Räder setzen sich in Bewegung in Richtung Mülltonne. Parkende Autos, aber auch bewegliche Hindernisse erkennt das clevere Kerlchen durch Sensoren, Kameras, LiDAR-Scanner und GPS. Bei der Mülltonne angekommen, fährt er seine Ärmchen aus, umschließt sie liebevoll, bringt sie zum Müllwagen und anschließend leer wieder zurück.
Quelle: Youtube/ VolvoGroupVideos
ROARy macht sich keinen Stress
„Wir wollen demonstrieren, wie wir in naher Zukunft intelligente Maschinen nutzen können”, sagt Daniel Adolfsson, Student an der Mälardalen Universität. Müllmänner und -frauen – oder Entsorgungsbeamten, wie es korrekt heißt, wird’s aber trotzdem weiterhin brauchen: Denn so technisch ausgeklügelt der kleine Roboter jetzt schon sein mag, so ist er auch eine ziemlich lahme Ente. ROARy ist von der gemütlichen Sorte und lässt sich Zeit. Bei dem Arbeitstempo muss also kein Müllmann um seinen Job fürchten. Und im Übrigen muss irgendjemand den Müllwagen fahren. So weit ist ROARy nämlich noch nicht.