Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Off Road Kids – Per Web den ersten Schritt zurück in die Gesellschaft

Min­destens 20.000 junge Men­schen leben in Deutsch­land in verdeck­ter Obdachlosigkeit. Gemein­sam mit der Voda­fone Stiftung hat die Off Road Kids Stiftung jet­zt die Studie „Dis­con­nect­ed Youth – Entkop­pelt vom Sys­tem“ beim Deutschen Jugendin­sti­tut (DJI) ini­ti­iert, um auf die Sit­u­a­tion der soge­nan­nten „Sofa­hop­per“ aufmerk­sam zu machen. Darüber hin­aus startet für diese stark wach­sende Ziel­gruppe ein Online-Hil­feange­bot mit anonymem Beratungs-Chat und Rückrufmöglichkeit.

Nach Auskun­ft der Bun­desregierung gibt es momen­tan rund 335.000 Men­schen ohne fes­ten Wohn­sitz in Deutsch­land. Ten­denz stark steigend, so die Antwort auf eine Anfrage der Partei Die Linke. Neben diesen offiziellen Zahlen gibt es aber noch eine Gruppe von vor allen Din­gen jun­gen Leuten, die meist nicht in den Sta­tis­tiken auf­tauchen – die soge­nan­nten „Sofa­hop­per“.

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Sofahopper – Hat das etwas mit Couchsurfing zu tun?

Während Couch­surfer frei­willig bei Reisen bei Pri­vatleuten unterkom­men, um Geld zu sparen, sieht das bei Sofa­hop­pern ganz anders aus. Im Grunde han­delt es sich beim Sofa­hop­ping um verdeck­te Obdachlosigkeit. Ver­lässliche Dat­en über die Zahl der Sofa­hop­per gibt es nicht. Die von der Voda­fone Stiftung ini­ti­ierte Studie Dis­con­nect­ed Youth – Entkop­pelt vom Sys­tem geht von derzeit rund 20.000 jun­gen Men­schen aus, die sich bei mehr oder weniger guten Bekan­nten als Sofa­hop­per durch­schla­gen und keinen fes­ten Wohn­sitz haben. Diese Jugendlichen und jun­gen Volljähri­gen haben meist wed­er Kon­takt zu ihren Eltern, noch zu Ein­rich­tun­gen wie Jugen­damt, Schule oder Job­cen­ter. Viele von ihnen sind ehe­ma­lige Heimkinder, die zu früh in ein selb­st­ständi­ges Leben ent­lassen wur­den und denen oft­mals der völ­lige soziale Absturz dro­ht. In der Fach­welt gel­ten diese jun­gen Men­schen als kaum erreichbar.

Betroffene dort erreichen, wo sie sich aufhalten

Um dieser Entwick­lung ent­ge­gen­zus­teuern, hat die Hil­f­sor­gan­i­sa­tion Off Road Kids jet­zt zusät­zlich zu ihren realen Street­work-Sta­tio­nen auf den Straßen in Berlin, Dort­mund, Ham­burg und Köln die erste virtuelle Street­work-Sta­tion in Deutsch­land eröffnet. Betrof­fene find­en Hil­fe unter der Webadresse „sofahopper.de“. „Unser Ziel ist es, dass sich die Jugendlichen ohne Angst an uns wen­den kön­nen. Bei uns gibt es keine Sank­tio­nen und bürokratis­che Hür­den, son­dern Gespräche, die den Jugendlichen eine Per­spek­tive eröff­nen sollen“, erk­lärt Markus Sei­del, Vor­standssprech­er der Off Road Kids Stiftung.

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Auf der Web­site kom­men Sofa­hop­per per Online-Chat oder Rück­ruf­funk­tion direkt mit Street­work­ern in Kon­takt – anonym und ohne Hür­den. „Wichtig ist es im ersten Schritt, dass wir einen Draht zu den Betrof­fe­nen auf­bauen, dass Ver­trauen entste­ht und wir dann gemein­sam schauen, wie wir helfen kön­nen.“, sagt Ines For­naҫon, die Lei­t­erin der Off Road Kids-Street­work-Sta­tion in Berlin. Die näch­sten Schritte richt­en sich dann ganz nach der jew­eili­gen Lebenssi­t­u­a­tion. Die Sozialar­beit­er suchen mit den Jugendlichen, die zum großen Teil keine Aus­bil­dung haben, Schritt für Schritt den Weg zurück in die Gesellschaft. Ziel ist hier­bei immer, eine dauer­haft tragfähige Zukun­ftsper­spek­tive zu find­en. Bun­desweit haben die Street­work­er von Off Road Kids seit 1993 bere­its über 4000 Jugendliche von der Straße geholt.

Das Inter­net bietet den Sofa­hop­pern eine ide­ale Gele­gen­heit, sich auf anonymem Wege Hil­fe zu suchen. Welche sozialen Ein­satzge­bi­ete fall­en Dir für solche Plat­tfor­men ein? Welchen Ziel­grup­pen kön­nte online noch geholfen werden?

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