Digital Life
Mit mir 90 Prozent: Prominente Wähler-Initiative in den sozialen Netzwerken
Was machst Du am 24. September? Richtig! Zwei Kreuze – und zwar auf dem Stimmzettel der Bundestagswahl 2017. Die private Initiative „Mit mir 90 Prozent“ möchte junge Nichtwähler mit prominenter Unterstützung dazu bewegen, erst bei der Kampagne und später an der Wahlurne ihr Kreuz zu setzen. Einem Ziel kommen die Macher schon sehr nahe: Der Aufruf zur Wahlbeteiligung wird zum viralen Happening.
Eigentlich ist es simpel: Wer wählt, hat schon gewonnen – nämlich ein Stück demokratische Freiheit. Da dürfte es doch kein Problem sein, am 24. September eine Wahlbeteiligung von 90 Prozent zu erreichen, oder? Tatsächlich gelang das aber zuletzt in den Jahren 1972 und 1976. Diese ambitionierte Spitzenmarke möchte die private Initiative „Mit mir 90 Prozent“ zur Bundestagswahl 2017 erneut knacken. Und wie ließen sich junge Nichtwähler wohl besser erreichen als über die Sozialen Netzwerke?
Türchen öffnen bis zum Wahltag
„Ich gehe wählen, weil ich mitbestimmen will, wer die nächsten vier Jahre über mich
entscheidet“, bringt es Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis auf den Punkt. Sie ist eine der vielen prominenten Unterstützer, mit denen die Initiative die 90 Prozent-Hürde knacken möchte. Dafür ging am 1. September auf Facebook sowie der Homepage Mitmir90prozent.de ein Wahlkalender online. Bis zum Wahltag wird hier täglich ein Türchen geöffnet, das die Unterstützer mit kreativen Inhalten füllen: mal mit einem Foto, mal mit einer Audio- oder Videobotschaft. Jeder Promi lässt sich etwas einfallen, um seine Zielgruppe für die Wahl zu begeistern.
Von Snapchat-Filter bis Poetry Slam
Den Startschuss zur Kampagne gab ein Wahlaufruf bei Snapchat, bei dem App-Nutzer ihre Fotos- und Videos mit einem Filter versehen konnten, der zur Wahl aufrief. Ebenso verbirgt der Wahlkalender zum Beispiel einen Poetry Slam-Tag, an dem Deutschlands beliebteste Wortakrobaten ihre Künste zum Besten geben. Was erwartet Dich wohl hinter dem nächsten Türchen? Vielleicht die Stimme von Peter Shaw von „Die Drei Fragezeichen“, der Radiospots spricht. Linda Zervakis macht derweil mit einem Kamerateam Umfragen zum Thema Wahlmotivation und Starfriseur Udo Walz diskutiert mit seinen Azubis über Demokratie.
#machdeinkreuz: Viraler Aufruf zur Wahlbeteiligung
Mit den Hashtags #machdeinkreuz und #mitmir90prozent setzen die Macher der Kampagne auf das Viralitätspotenzial des Internets. Auf populären Kanälen wie Facebook, Instagram und Twitter ist jeder dazu aufgerufen, ein Foto oder Video mit einem Kreuz zu teilen, wie Du es vom Wahlzettel kennst. Wie das Kreuz aussieht, bleibt bei der digitalen Kampagne allerdings Dir überlassen: Du kannst es malen, basteln, zeichnen oder – wenn Du sportlich genug bist – mit Deinem Körper formen. Und was schon bei der Ice Bucket-Challenge ungeahnte Dimension annahm, könnte auch bei der Wahl-Kampagne fruchten. Denn jeder Teilnehmer nominiert bei seinem Post drei weitere Personen, die dann aufgerufen sind, ihr digitales Kreuz zu teilen – auch hier ziehen die Promis mit.
Netz-Kampagne über die digitalen Medien hinaus
Doch auf digitale Portale beschränkt sich die Kampagne längst nicht mehr. Auch Printmedien wie die Süddeutsche Zeitung, WELT, ZEIT und FAZ veröffentlichen Anzeigenmotive der Initiative. Ebenso strahlen Radiosender Wahlaufrufe aus, während am 7. September bundesweit 700.000 Edgar-Postkarten mit Motiven von engagierten Supportern verteilt wurden.
Unterstützt und initiiert wird die Kampagne unter anderem von der Hamburger Ministry Group, deren Mitarbeiter ehrenamtlich die Website gestalteten, Videos produzierten und die Online-Vermarktung organisierten. Generell besteht die Initiative “Mit mir 90 Prozent” ausschließlich aus ehrenamtlichen Helfern, die Dich sowohl für die Bedeutung als auch Verantwortung Deines aktiven Wahlrechts sensibilisieren wollen. Letztlich zählt am 24. September nämlich vor allem, dass Du Dein Kreuz machst.
Ergreifst Du auch die Initiative, um den Kampagnen-Slogan „Mit mir 90 Prozent“ bei der Bundestagswahl 2017 Realität werden lassen? Wir freuen uns auf Kommentare und Links zu Deinem digitalen Wahl-Kreuz.