Digital Life
Mit dieser App kannst Du Deine Ex-Partner archivieren
Mit dem digitalen Schuhkarton „Shryne“ kannst Du sämtliche Erinnerungen sammeln, die Du mit einem ganz besonderen Menschen erlebt hast – und für Ewigkeiten wegsperren. Eine App mit dem kühnen Ziel, den Liebeskummer erträglicher zu machen.
Es beginnt so, wie es eigentlich immer beginnt: Zwei Menschen begegnen sich, verbringen Zeit miteinander, kommen sich näher und scheinen wie füreinander geschaffen zu sein. Alles um sie herum wirkt plötzlich irgendwie schöner als sonst.
Sobald diese besondere Verbindung aber verschwindet, bleibt oft nichts zurück außer jeder Menge Nachrichten und Fotos des Ex-Partners, die sich auf dem Smartphone und im Web angesammelt haben.
Das digitale Sammelsurium vergangener Liebschaften
Früher war es der Schuhkarton oder eine kleine Box, die vom Besitzer mit Liebesbriefchen, Polaroidfotos und anderen Dingen des Schwarms bestückt und im Kleiderschrank oder unter dem Bett verstaut wurde. Natürlich stets griffbereit, um die gesammelten Erinnerungsstücke bei sentimentalen Gefühlsausbrüchen wieder hervorkramen zu können.
Mittlerweile sind aus den Liebesbriefchen elektronische Textnachrichten und aus den Polaroidfotos digitale Bilder geworden – alles irgendwo auf dem Smartphone und in sämtlichen sozialen Netzwerken verteilt. Auch diese Erinnerungsstücke will der eine oder andere sicher gerne in einen Schuhkarton verbannen. Aber wie?
Hier kommt die App Shryne ins Spiel. Die Anwendung stellt heute praktisch das Gleiche dar, was gestern noch eben jener Karton unterm Bett war. Dort sammelst Du alles, was Du mit Deinem ehemaligen Schatz verbindest, um damit bei Gelegenheit die gemeinsame Zeit Revue passieren zu lassen – oder die Erinnerungen wegzusperren.
So funktioniert die digitale Bibliothek der Verflossenen
Genau wie bei einem Aktenschrank zeigt die App Dir alle Ex-Partner an, die Du angelegt hast. Tippst Du auf eine Person, öffnet sich die jeweilige Akte und gibt sämtliche Textnachrichten und Fotos preis, die Du zuvor importiert hast. Die Akte kannst Du bei Bedarf weiter bestücken, löschen oder einfrieren. Möchtest Du beispielsweise an einen Menschen erstmal nicht mehr erinnert werden, frierst Du diese Akte ein, machst sie also für einen von Dir festgelegten Zeitraum unzugänglich. Dabei kannst Du in einem Bereich zwischen einer Woche und einem Jahr wählen. Eben so lange, wie es braucht, bis der Liebeskummer verflogen ist.
Gutgemeinte App mit Lücken
Die Idee der kostenlosen App mag zwar originell sein, so ganz überzeugt die Umsetzung allerdings nicht. So kannst Du beispielsweise lediglich Google Hangouts sowie Gmails, Facebook-Inhalte, Fotos der Smartphonekamera, SMS und Instagram-Bilder in Shryne packen. Das war’s. Dabei gibt es doch noch einige andere Dinge, die Du ebenfalls archivieren könntest: Whatsapp-Nachrichten zum Beispiel. Oder erstellte Playlisten oder Amazon-Wunschlisten, die etwas mit dem ehemaligen Partner zu tun haben. Oder Twitter-Mitteilungen. Oder, oder, oder. Die Möglichkeiten sind so vielseitig wie das Angebot im Web.
Das zweite Manko: Shryne steht bisher nur der Apple-Fraktion zur Verfügung und as erfordert nicht nur ein iPhone: Um das digitale Archiv nutzen zu können, benötigst Du zudem einen Mac. Deine Daten kannst Du nämlich nur mittels zusätzlicher Software für OS übertragen.
Kostenpflichtiges Premiummodell für unersättliche Lover
Mit der kostenlosen App-Ausführung kannst Du nach Anmeldung 250 MB Speicherplatz des Dienstes nutzen. Stehen mehrere oder gar sehr viele Ex-Partner auf Deiner Liste, brauchst Du auch mehr Speicherkapazität, um die Datenmengen unterzubringen. Wie schön, dass Shryne Dir in diesem Fall eine Plus-Mitgliedschaft für $9.99 jährlich oder eine Premium-Mitgliedschaft für $19.99 im Jahr anbietet. Damit sollte selbst der größte Lover zufriedengestellt sein.
Multifunktionale Erinnerungsverwaltung
Shryne ist übrigens nicht ausschließlich für beendete Liebesbeziehungen gedacht, sondern auch zur Archivierung von Erinnerungen für aktuelle Partner, Freunde oder Familienmitglieder. Die grundsätzliche Frage, ob es für emotionale Erinnerungen wirklich eine App braucht, haben wir für diesen Artikel einfach mal außen vor gelassen. Wie siehst Du das? Würdest Du die Shryne-App nutzen, um digitale emotionale Überbleibsel „wegzusperren“? Zum Download geht‘s übrigens hier entlang.
Fotos: shryne.