Digital Life
Mit dem Browser durch den Regenwald
Hierzulande kannst Du fast sämtliche Straßenzüge bei Google Street View im Detail begutachten. Anders hingegen sieht es in weniger dicht besiedelten Regionen der Erde aus. So ist es schon recht spektakulär, welche Bilder der US-Suchmaschinengigant nun aus Brasilien liefert. Zukünftig hast Du die Möglichkeit, online einen Ausflug in den tiefsten Regenwald zu machen.
Per Mausklick durch den Dschungel
Hat Dich ein Trip in den Regenwald Brasiliens schon immer gereizt, aber Du hast doch zuviel Angst vor den wilden Tieren des Dschungels? Vielleicht hat es Dir bislang auch einfach nur am nötigen Kleingeld gefehlt? Dann sollte Dich das neueste Projekt von Google schwer begeistern. Denn während hierzulande über Street View teilweise kontrovers diskutiert wird, dürfte es jeden beeindrucken, was die Amerikaner nun im scheinbar undurchdringlichen Dschungel des Amazonas auf die Beine gestellt haben. Klettere auf die riesigen Bäume und genieße eines der letzten Naturparadiese der Erde aus verschiedensten, teils spektakulären Kameraperspektiven. Wie immer, wenn Google etwas macht, wurde hier nichts dem Zufall überlassen.
Beeindruckende Bilder aus den Baumkronen
Zur Durchführung des Projektes hat sich das US-Unternehmen mit der Amazonas Sustainable Foundation zusammengetan. Deren Mitarbeiter machten sich mit speziellen Kameras bewaffnet auf den Weg durch den Regenwald. Dabei bahnten sie sich nicht nur am Boden ihren Weg durch das Dickicht, sondern es entstanden auch atemberaubende Bilder aus luftigen Höhen. Hierzu wurde eine Trekker-Kamera, die alle 2,5 Sekunden aus 15 verschiedenen Linsen ein Foto schießt, an einer Zipline durch die Baumkronen geschickt. Sie erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern. Dabei herausgekommen sind in dieser Form nie da gewesene 360-Grad-Aufnahmen, die Dich beinahe glauben lassen, Du würdest selber durch den Regenwald wandern.
Nur ein Ausschnitt des großen Ganzen
Bei aller Euphorie rund um das Projekt – selbstverständlich bildet Google Street View damit nur einen winzig kleinen Ausschnitt dieser faszinierenden Landschaft ab. Genau genommen handelt es sich um das Ergebnis einer Bootsreise von 500 Kilometern und 20 Kilometern Fußmarsch durch das Gelände im Amazonasgebiet. Etwa 230 Kilometer vom WM-Spielort Manaus entfernt entstanden die Aufnahmen in der Region rund um den Rio Aripuana. „Wir hoffen, dass auch Umweltschützer die Bilder nutzen können, um besser einschätzen zu können, was vor Ort passiert“, lässt sich Laurian Clemence, Sprecherin des US-Konzerns, von der BBC zitieren. Wovon aber in auszugehen, dass in diesem Fall in der Google-Zentrale zumindest keinerlei Beschwerden von Anwohnern eingehen werden, die sich von den Kameras in ihrer Privatsphäre beeinträchtigt fühlen.
Foto: Google, iStock Photo