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Liver4Life: Diese Maschine hält Leber-Transplantate eine Woche lang am Leben
Forscher des Wyss Zurich Instituts in der Schweiz haben eine Maschine entwickelt, die menschliche Lebern außerhalb des Körpers bis zu einer Woche lang am Leben erhalten kann. Mit dem Projekt Liver4Life sollen sich in Zukunft Erkrankungen besser behandeln lassen.
Bislang konnten Maschinen eine menschliche Leber nur rund 24 Stunden lang außerhalb des Körpers am Leben halten. Die neu entwickelte Maschine des Projekts Liver4Life könnte womöglich vielen Menschen das Leben retten, denn die Zeit, die eine Leber außerhalb eines Körpers überleben kann, ist gleich aus mehreren Gründen super wichtig.
Maschine bereitet Spenderlebern für Transplantation auf
Nicht jedes gespendete Organ ist auch tatsächlich für eine Transplantation geeignet. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe – zum Beispiel, dass das Spenderorgan ebenfalls Defekte aufweist oder einen zu langen Transportweg zum Empfänger hätte. Viele solcher Probleme könnten sich mit der neuen Maschine von Liver4Life in Luft auflösen. Denn Lebern können sich selbst regenerieren, wenn die äußeren Umstände es zulassen. Bislang fehlte dazu aber die notwendige Zeit. In der neuen Maschine hat das Organ eine ganze Woche Zeit, um sich zu regenerieren und dadurch doch noch transplantiert zu werden.
Patientenleber selbst regenerieren lassen
Als zweites Einsatzgebiet sehen die Forscher des Wyss Zurich ihre Maschine bei einer Leberbehandlung eines erkrankten Patienten. So solle zunächst ein gesunder Teil der Patientenleber aus dem Körper entnommen und dann an die Maschine von Liver4Life angeschlossen werden. Die Woche Überlebenszeit könnte dann ausreichen, damit der gesunde Teil der Leber in der Maschine zu einer vollständigen Leber heranwachsen kann. Dabei entsteht also aus dem gesunden Teilstück binnen einer Woche eine ganz neue Leber. Anschließend soll ein zweiter Eingriff erfolgen, bei dem dann die kranke Leber des Patienten vollständig entnommen und durch die regenerierte Leber ersetzt wird.
So funktioniert die neu entwickelte Maschine
Doch was muss solch eine Maschine tun, damit eine Leber eine Woche lang außerhalb eines menschlichen Körpers überleben kann? In der Theorie ist es ganz einfach erklärt: Sie muss einen menschlichen Körper nachahmen. Und genau dazu waren die Forscher des Wyss Zurich bei Liver4Life offensichtlich im Stande. So heißt es in einer Meldung des Universitätsspitals Zürich: „Eine Pumpe dient als Herzersatz, ein Oxygenator ersetzt die Lungen und eine Dialyseeinheit die Nieren. Daneben übernehmen zahlreiche Hormon- und Nährstoffinfusionen die Funktionen des Darms und der Bauchspeicheldrüse. Wie das Zwerchfell im menschlichen Körper bewegt die Maschine zudem die Leber im Takt der menschlichen Atmung.“
Die neu entwickelte Maschine von Liver4Life könnte Menschen also tatsächlich das Leben retten, denn sie gibt Medizinern und Organen wertvolle zusätzliche Zeit, um eine Transplantation vorzubereiten. Spenderorgane, die bislang nicht für eine Transplantation geeignet waren, können sich in dieser Zeit regenerieren und doch noch verwendet werden. Sogar ganz neue Lebern können aus einem gesunden Leber-Teilstück eines Patienten heranwachsen und anschließend transplantiert werden. Das klingt fast schon nach Science-Fiction, oder?
Interessiert Dich dieses Thema mehr? Dann kannst Du Dir die komplette Studie des Forscherteams auf Englisch durchlesen.
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