Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

LiteOS: Bekommen Android, iOS & Co. Konkurrenz?

Das Betrieb­ssys­tem ist ein wesentlich­er Fak­tor bei der Entschei­dung für ein Smart­phone. Neben iOS, Android und Win­dows kommt jet­zt mit LiteOS des chi­ne­sis­chen Telekom­mu­nika­tion­skonz­erns Huawei ein auf Lin­ux basiertes Betrieb­ssys­tem auf den Markt. Zeit also, sich ein­mal anzuschauen, was welch­es Betrieb­ssys­tem kann.

Am 20. Mai hat das chi­ne­sis­che Unternehmen Huawei auf ein­er Hausmesse sein neues Betrieb­ssys­tem vorgestellt. LiteOS soll es heißen und nur 10 kB groß bzw. klein sein. Laut Her­steller soll es sog­ar das kle­in­ste Betrieb­ssys­tem für das Inter­net der Dinge sein.

Das Inter­net der Dinge

Der Begriff Inter­net der Dinge begeg­net einem immer häu­figer, wenn man sich mit Smart­phones oder Wear­ables beschäftigt. Das Inter­net der Dinge oder kurz IoT beschreibt das Aufkom­men smarter All­t­ags­ge­gen­stände, die uns bei unter­schiedlich­sten Tätigkeit­en unter­stützen. Beispiele dafür sind etwa Fit­nesstrack­er oder Smart­watch­es wie die Apple Watch, aber auch Raumüberwachungs­geräte oder smarte Rauchmelder.

Betriebssysteme1

LiteOS offen für Smart Devices-Entwickler

Huawei will selb­st keine IoT-Hard­ware anbi­eten, auch wenn bere­its Smart­phones des Unternehmens auf dem Markt sind. Stattdessen soll das neue Betrieb­ssys­tem für alle Entwick­ler von Smart Devices zugänglich sein. Tech­nis­che Angaben zu LiteOS macht­en die Chi­ne­sen bis­lang aber noch nicht. Gegenüber der Finan­cial Times erk­lärte Huawei Chief Strat­e­gy and Mar­ket­ing Offi­cer William Xu: „Wir wollen für die Anbindung sor­gen, nicht die Geräte her­stellen.” LiteOS soll zusam­men mit den anderen bei­den Kom­po­nen­ten Agile IoT Gate­way und Agile Con­troller das Huawei-Konzept Agile IoT Solu­tion bilden. Das Betrieb­ssys­tem soll nicht als Konkur­renz für Android oder iOS ver­standen wer­den, son­dern ein reines Betrieb­ssys­tem für das Inter­net der Dinge sein. Das Unternehmen geht davon aus, dass es 2025 etwa 100 Mil­liar­den mit dem Inter­net ver­bun­dene Geräte geben wird.

Worin unter­schei­den sich die gängi­gen Betriebssysteme?

Auch andere Anbi­eter entwick­eln weit­er in Rich­tung Inter­net of Things an ihren Betrieb­ssys­te­men. Sowohl für Android als auch für iOS gibt es mit­tler­weile zahlre­iche Apps, die eine Verbindung zu Geräten vom smarten Katzen­k­lo bis hin zum kom­plet­ten Smart Home ermöglichen. So wird es wohl auch von den Android-Entwick­lern bei Google mit „Bril­lo“ ein Betrieb­ssys­tem geben, das min­i­mal­ste Anforderun­gen an smarte Geräte hat, mit kle­in­ster Hard­ware und mit 64 bzw. 32 MB Arbeitsspe­ich­er auskommt. Wie bei LiteOS ist auch der Pro­gramm­code von Android frei ver­füg­bar. So kön­nen Geräte­hersteller ihre Devices auf das Betrieb­ssys­tem anpassen. Der große Vorteil des als flex­i­bel gel­tenden Betrieb­ssys­tems ist die große Zahl an ver­füg­baren Apps im Play Store.

Betriebssysteme3

Bei iOS wird manch­mal die sys­tem­a­tis­che Geschlossen­heit im Gegen­satz zu Android bemän­gelt. Beispiel­sweise lässt sich der interne Spe­ich­er von iPhone, iPad und iPod Touch nicht mit Spe­icherkarten erweit­ern und der Zugriff auf den Spe­ich­er ist stark eingeschränkt. Der Date­naus­tausch mit dem PC funk­tion­iert nur über das Apple-Pro­gramm iTunes. Bis iOS 4 war iTunes auch zur Aktivierung des Betrieb­ssys­tems nötig. Seit iOS 5 kön­nen iPhone-Nutzer ihr neues Smart­phone aber auch ganz ohne PC und iTunes ver­wen­den – und die Geschlossen­heit des Sys­tems kann tat­säch­lich auch von Vorteil sein.

Der dritte große Play­er unter den Betrieb­ssys­te­man­bi­etern ist Microsoft mit Win­dows für Smart­phones. Das Win­dows Phone bietet eine über­sichtliche Benutze­r­ober­fläche. Die Zahl von etwa 100.000 für Win­dows ver­füg­baren Apps klingt nach viel, ist aber im Ver­gle­ich zu den Mil­lio­nen von Android- und iPhone-Apps recht ger­ing. Aber auch Microsoft bere­it­et sich auf die weit­ere Entwick­lung im Inter­net der Dinge vor. Win­dows 10 kön­nte auf PC und Smart­phone als Steuerzen­trale für das Smart Home dienen, die alle ver­net­zten Objek­te im Haushalt koordiniert.

Welch­es Betrieb­ssys­tem ist empfehlenswert?

Die Zeit der großen Unter­schiede zwis­chen den Betrieb­ssys­te­men ist eigentlich vor­bei. Von vie­len wer­den iPhone und iPad als ein­fach­er zu bedi­enen wahrgenom­men. Was die Leis­tung ange­ht, entwick­eln die einzel­nen Anbi­eter ihre Betrieb­ssys­teme alle­samt stark weit­er, ins­beson­dere in Rich­tung IoT. Wie benutzer­fre­undlich LiteOS sein wird, bleibt noch abzuwarten. Bei den anderen Betrieb­ssys­te­men iOS, Android und Win­dows tut sich im Grunde nicht so viel. Der Mark­t­führer Android ermöglicht Her­stellern von Smart­phones und Tablets die Inte­gra­tion nahezu jeglich­er Tech­nik. Mit Infrarot­funk­tio­nen lässt sich das Smart­phone zum Beispiel als Fernbe­di­enung ver­wen­den und NFC ermöglicht eine schnelle Kop­plung zwis­chen Handy und Blue­tooth-Laut­sprech­ern. Außer­dem lassen sich Dat­en sehr schnell vom PC übertragen.

Bei Apple überzeugt vor allen Din­gen das per­fek­te Zusam­men­spiel von Hard- und Soft­ware. Apps, iPhone und iPad sind opti­mal auf iOS abges­timmt. Auch hier ist die Datenüber­tra­gung ein Kinder­spiel, wenn man denn auss­chließlich Apple-Geräte ver­wen­det. Per Air­drop kann man Musik, Filme oder Fotos ein­fach austauschen.

Betriebssysteme2

Wer Win­dows vom PC her ken­nt – und das tun die meis­ten Nutzer –, sollte auch mit dem Smart­phone-Betrieb­ssys­tem von Microsoft keine Prob­leme haben. Auch auf ein­fachen Smart­phones läuft Win­dows flüs­sig und schnell. Die Benutze­r­ober­fläche hebt sich pos­i­tiv von den anderen Betrieb­ssys­te­men ab. Zwar ist die Auswahl an Apps für Win­dows nicht mit der für iOS oder Android zu ver­gle­ichen, die gängi­gen meist­genutzten Apps gibt es mit­tler­weile aber auch für Win­dows. Alles in allem kön­nte man Win­dows als Betrieb­ssys­tem beze­ich­nen, das sich vor allem für Smart­phone-Ein­steiger eignet, die nicht vorhaben, allzu viele Funk­tio­nen und Apps zu nutzen.

Zum jet­zi­gen Zeit­punkt sind aber auf­grund der großen Zahl an ver­füg­baren Apps iOS und Android zu empfehlen. Welch­es allerd­ings von bei­den das bessere ist, ver­mag nicht wirk­lich gesagt zu wer­den. Während iOS wie bere­its erwäh­nt ein sehr geschlossenes Sys­tem ist, bietet Android mehr Freiraum. Die Wahl zwis­chen den bei­den Sys­te­men wird wohl eher durch die Grund­satzfrage „Apple oder Nicht-Apple?“ entschieden.

Das könnte Dich auch interessieren