Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Kleine, geile Firmen – Onlineshop Folkdays

Fair-Trade-Klei­dung haftet häu­fig ein eher unat­trak­tives Öko-Image an. Dass das nicht sein muss, beweist der Berlin­er Onli­neshop FOLKDAYS. Für seine tollen Pro­duk­te aus der ganzen Welt und so viel Engage­ment hat das Unternehmen auf jeden Fall das Prädikat „Kleine, geile Fir­ma” ver­di­ent. Eine „kleine, geile Fir­ma“ ist ein Start-up oder bere­its länger beste­hen­des Unternehmen mit weniger als 10 Mitar­beit­ern, das es sich ken­nen­zuler­nen lohnt. Dieses Inter­view ent­stand in Koop­er­a­tion mit dem Berlin­er Online-Stadt­magazin Mit Vergnü­gen.

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Die Pakete von FOLKDAYS wer­den eigen­händig verpackt.

Was macht FOLKDAYS ganz genau?

FOLKDAYS ist ein Onli­neshop für fair gehan­delte Klei­dung und Ein­rich­tungs­deko. Wir reisen um die Welt, suchen Men­schen, die ein spezielles Handw­erk beherrschen und dies unter fairen Arbeits­be­din­gun­gen betreiben kön­nen. Gemein­sam mit diesen Men­schen desig­nen wir Pro­duk­te, die sich durch tolle Qual­ität und beson­deres Design auszeichnen.

Was macht FOLKDAYS ganz genau nicht?

Wir ver­anstal­ten KEINE Folk-Festivals.

Wie viele Leute arbeiten bei Euch?

Ins­ge­samt sind wir zu viert. Isa und ich (Lisa, Anm. d. Red.) arbeit­en bei­de Vol­lzeit. Ruth liefert den Inhalt und einen Großteil der tollen Bilder auf unser­er Web­site. Kimon, ger­ade nicht im Büro, unter­stützt uns bei rechtlichen Fra­gen und hat einen guten Blick auf die Zahlen. Anson­sten arbeit­en wir haupt­säch­lich mit Free­lancern im Bere­ich Grafik, Fotografie und Mar­ket­ing zusammen.

Wer ist Euer Mitarbeiter des Monats?

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Ruth (Foto), denn sie schmeißt ein­fach mal so neben­her unser Jour­nal und hat dabei immer gute Laune – stets begleit­et von Office­dog Daddy.

Wann und warum habt Ihr Euch dafür entschieden, den Onlineshop zu gründen?

Schon lange ist uns aufge­fall­en, dass es im Fair-Fash­ion-Bere­ich wenige Shops gibt, die uns sowohl ästhetisch, als auch mit ihrem Ansatz überzeu­gen. Wir woll­ten die „faire“ Mod­ewelt von dem Müs­li-Image befreien. Deshalb haben wir im August 2013 FOLKDAYS gegründet.

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Lisa und Isa beim Arbeit­en am Computer.

„FOLKDAYS” ist ein toller Name: Wie habt Ihr den gefunden – war es leicht?

Ui, in vie­len, vie­len schlaflosen Nächt­en. Und, indem man sich ein­fach irgend­wann entschei­det. Am Anfang sagt man noch: „Kön­nen wir ja immer noch ändern“, aber irgend­wann ist der Name mit so viel Leben gefüllt, dass er allein deshalb per­fekt passt.

Was unterscheidet Euch von anderen Fair-Trade-Läden?

Unsere Ziel­gruppe ist jünger und unsere Pro­duk­te sind stylis­ch­er als vieles, was man so in Fair-Trade-Läden findet.

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Die Pro­duk­te, die FOLKDAYS online verkaufen, lagern bei ihnen im Büro.

Euer wichtigstes Arbeitsutensil?

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Das wichtig­ste Arbeit­suten­sil: eine Schere.

Wir pack­en noch selb­st und deshalb ist die Schere jeden Tag im Einsatz!

Wie sieht Euer Desktop gerade aus?

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Bei so viel Ideen, die uns im Kopf herum­schwirren, braucht man zumin­d­est Klarheit auf dem Bild­schirm. Das Chaos ver­stecke ich vor mir selb­st in einem Desktop-Ordner.

Warum habt Ihr Euch gegen einen richtigen Laden entschieden? In Berlin wäre er doch sicherlich gut angenommen worden …

Wir genießen es ger­ade sehr, räum­lich so flex­i­bel zu sein. Wie sind alle gerne im Büro, aber wenn wir Lust haben, kön­nen wir von über­all aus arbeit­en. Außer­dem kön­nen wir viel mehr Men­schen über einen Onli­neshop erre­ichen – auch in Regio­nen, wo es nicht so viele Alter­na­tiv­en zu den gängi­gen Ket­ten wie H&M und Zara gibt wie in Berlin.

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Lisa und Isa beim Arbeiten.

Neben Eurem Onlineshop gibt es auch noch eine Art FOLKDAY-Blog, das „Journal”. Warum?

Uns ist aufge­fall­en, dass es nicht viel Sinn macht, sich nur in einem Lebens­bere­ich mit Nach­haltigkeit zu beschäfti­gen. Die Art und Weise, wie wir leben und wie wir kon­sum­ieren, hängt immer zusam­men. Deshalb ist unser FOLK­DAYS-Jour­nal der Ver­such, unter­schiedliche Ansätze, tolle Ideen und großar­tige Men­schen vorzustellen, die ihren Beitrag zu einem „sin­nvolleren“ und „nach­haltigeren“ Lebensen­twurf leis­ten. Denn diese Men­schen inspiri­eren uns im täglichen Han­deln und genau das möcht­en wir weitergeben.

Woher kommen Eure Produkte?

Aus vie­len ver­schiede­nen Län­dern. Wir haben momen­tan Pro­duzen­ten in Bolivien, Peru, Kolumbi­en und Ecuador, Thai­land, Laos und Kam­bod­scha, Indi­en, Banglade­sch, der Türkei, Ägypten und Marokko. Da kom­men aber natür­lich immer wieder neue Län­der hinzu.

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Isa zeigt einen Tep­pich aus Anatolien.

Wie findet Ihr Eure Produzenten?

Durch viel Recherche vor unseren Reisen. Und natür­lich, indem wir uns vor Ort durchfragen.

Wenn Ihr dann vor Ort seid: Wie geht Ihr auf die Leute zu?

Ich freue mich immer total darauf, neue Pro­duzen­ten ken­nen­zuler­nen. Das ist immer so ein gegen­seit­iges Her­an­tas­ten, aber let­ztlich merkt man immer ganz schnell, ob es passt oder nicht.

Und wie verständigt Ihr Euch? Schließlich seid Ihr ja in den unterschiedlichsten Ländern unterwegs.

Manch­mal reichen Englisch, Spanisch oder Franzö­sisch. Aber es gab auch schon Sit­u­a­tio­nen, in denen sich qua­si eine lange Dol­metsch­er-Kette gebildet hat. Die eine Per­son sprach nur die eigene Sprache, die andere hat über­set­zt, die näch­ste wieder …

Wie haltet Ihr Kontakt zu den Produzenten, da viele gar nicht so gut ans Internet angebunden sind?

Häu­fig suchen wir uns vor Ort Per­so­n­en, die mit den abgele­generen Pro­duzen­ten kom­mu­nizieren und ihnen beim Export helfen. Das ist beson­ders rel­e­vant, wenn wir mit Stäm­men zusam­me­nar­beit­en, die teil­weise noch sehr ursprünglich leben wie beispiel­sweise die Khmu in Laos oder die Bodos in Assam.

Legt Ihr selbst in Eurem Alltag auch sonst viel Wert auf Fair Trade und Nachhaltigkeit? Inwiefern?

Wir alle acht­en auf jeden Fall darauf, wie wir kon­sum­ieren – das bet­rifft sowohl Klei­dung als auch Lebens­mit­tel. Wir bekom­men zum Beispiel ein­mal die Woche eine Bio-Kiste ins Büro geliefert mit Pro­duk­ten aus der Region. Es gibt aber keine star­ren Regeln, denn jed­er hat einen per­sön­lichen Schw­er­punkt, den er oder sie wichtig find­et. Wir wollen auch nie­mand bekehren, son­dern vielmehr Ideen für Alter­na­tiv­en aufzeigen.

Als Ihr Eure Firma gegründet habt: Was lief nicht so wie erwartet und wie habt Ihr das Problem gelöst?

Wir haben schnell gemerkt, dass wir, obwohl wir so tolle Pro­duk­te und Sto­ries haben, eine Menge tun müssen, um Kun­den zu gewin­nen. Das liegt zum Beispiel daran, dass unser Wer­be­bud­get noch nicht allzu hoch ist und der Fash­ion-Markt sehr umkämpft ist. Aber es ist toll zu sehen, dass uns viele Blog­ger wie zum Beispiel die Jane Waynes oder Stylemag.net so toll unterstützen.

Welche wichtige Lektion habt Ihr letzten Monat gelernt?

Keine Ver­sprechen zu machen, denn ein Paket­mann kann auch mal länger brauchen …

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Der Büro­hund Doggy.

Dieser Beitrag ist in Koop­er­a­tion mit „Mit Vergnü­gen“ ent­standen. Auf mitvergnuegen.com erfahrt Ihr, wie FOLKDAYS ihre Reisen finanzieren und ob sich die kleine Fir­ma bere­its auszahlt.

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