Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Kleine geile Firmen: Krautkopf

Yan­nic und Susann wirken wie das Pärchen, von dem man selb­st gerne ein Teil wäre. Total entspan­nt, stil­sich­er und vor allem tal­en­tiert. In ihrer Woh­nung in Berlin Wed­ding leben und arbeit­en die bei­den – haupt­beru­flich als Hochzeits­fo­tografen und neben­her als Food­blog­ger.

Ihre veg­e­tarische Rezepte­seite KRAUTKOPF hat sich inner­halb kürzester Zeit zu ein­er beliebten Quelle für gute Rezepte entwick­elt, denn Yan­nic und Susann wis­sen, wie man Essen so ausse­hen lässt, dass man sich am lieb­sten sofort mit dem Geschmack ver­heirat­en würde. Deshalb küren wir sie zu ein­er „kleine, geile Fir­ma”.

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Yan­nic und Susann in ihrer Küche

Eine „kleine, geile Fir­ma“ ist ein Start-up oder bere­its länger beste­hen­des Unternehmen mit weniger als 10 Mitar­beit­ern, das es sich ken­nen­zuler­nen lohnt. Dieses Inter­view ent­stand in Koop­er­a­tion mit dem Berlin­er Online-Stadt­magazin Mit Vergnü­gen.

Was macht KRAUTKOPF genau?
Auf unserem Food­blog teilen wir leckere und aus­ge­wo­gene veg­e­tarische Rezepte mit unseren Lesern. Als Fotografen leg­en wir dabei ziem­lich viel Wert auf die Fotos und möcht­en mit tollen Bildern Lust aufs Nachkochen machen.

Was macht KRAUTKOPF ganz genau nicht?
Lang­weilige und ver­staubte Rohkostküche. Wir lieben auch Burg­er, Kuchen oder Pas­ta.

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Das wichtig­ste Arbeit­suten­sil

Ein Blog lebt auch von seinen Lesern. Welche Rolle spie­len die sozialen Medi­en dabei für Euch?
Eine unglaublich große. Es ist total ver­rückt, wie unser Blog gewach­sen ist, nicht zulet­zt durch die sozialen Medi­en. Wir sind auf Insta­gram, Pin­ter­est und Face­book. Dort teilen wir alles, was wir so machen, und kön­nen uns wun­der­bar mit unseren Lesern aus­tauschen und kom­mu­nizieren.

Welch­er Kanal ist dabei am wichtig­sten für Euch und warum?
Wir ver­wen­den alle sozialen Medi­en mit unter­schiedlichen Inten­tio­nen und auch ver­schiede­nen Beiträ­gen. Face­book ist dabei wie ein Newslet­ter, auf dem wir alle Neuigkeit­en und neue Rezepte teilen. Insta­gram hinge­gen nutzen wir als Foto­tage­buch und zeigen hier auch sehr viele Fotos von Gericht­en, die wir täglich für uns kochen. Diese allerd­ings dann ohne Rezepte, sodass nur das Foto eine Inspi­ra­tion und den Anreiz, etwas Ähn­lich­es selb­st zu kochen, bietet.

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Yan­nic und Susann an ihrem Esstisch.

Welche Hash­tags funk­tion­ieren bei Insta­gram beson­ders gut?
Keine Ahnung, wir benutzen immer ein paar Hash­tags passend zum Gericht. Wir denken, dass ein tolles Foto mehr Wirkung hat als aus­ge­fal­l­ene Tags.

Ihr bietet auch Work­shops in Sachen „Food-Fotografie” an. Habt Ihr einen Tipp, wie jedes Food-Foto gle­ich bess­er aussieht?
Ein gutes Foto fängt natür­lich beim Styling des Essens an. Ein leck­er angerichtetes Gericht lässt sich auch mit wenig Aufwand toll ablicht­en. Dabei am besten vorhan­denes Tages­licht ver­wen­den. Zum Beispiel von einem großen Fen­ster.

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An der Mag­net­wand sam­meln Yan­nic und Susann ihre Ideen

Wie kam es eigentlich dazu, dass Ihr einen Food­blog betreibt?
Wir arbeit­en eigentlich als Hochzeits­fo­tografen unter dem Namen „Paul liebt Paula” und sind damit auch ziem­lich aus­ge­lastet. Allerd­ings geht die Hochzeits­sai­son nur von etwa Mai bis Okto­ber, sodass wir im Win­ter etwas Zeit haben, uns um andere Dinge zu küm­mern. In einem Jahr haben wir ange­fan­gen, Schleifen sel­ber zu nähen und zu verkaufen. Wir starten ein­fach gerne neue Pro­jek­te. Vor gut zwei Jahren kam uns dann die Idee mit dem Food­blog, eigentlich vor allem auch als eine Art Tage­buch für uns selb­st. Wir haben sowieso schon immer gerne gekocht und Food- bzw. Still-Life-Fotografie gehörten zu den Schw­er­punk­ten während unser­er Fotografe­naus­bil­dung.

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Der Hol­un­der-Käsekuchen, den Yan­nic und Susann selb­st geback­en haben.

Es gibt so unzäh­lig viele Food­blogs. Worauf habt Ihr Euch spezial­isiert?
Unser Blog ist in erster Lin­ie veg­e­tarisch. Darüber hin­aus sind viele Rezepte veg­an, lak­tose­frei oder gluten­frei. Alle Gerichte wer­den bei uns ohne raf­finierten Zuck­er zubere­it­et. Wir wollen unsere Küche aber nicht direkt als „gesund” deklar­i­eren, denn da gibt es ja sehr unter­schiedliche Auf­fas­sun­gen. „Bewusst und saison­al” trifft es bess­er. Uns ist es wichtig, mit guten und frischen regionalen Lebens­mit­teln zu kochen. Deswe­gen bere­it­en wir auch viele Grund­pro­duk­te wie Saucen, Dips, Brühen, etc. selb­st zu und verzicht­en weitest­ge­hend auf indus­triell hergestellte Fer­tig­pro­duk­te.

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Yan­nic stylt den Hol­un­der-Käsekuchen für das Shoot­ing

Wie plant Ihr, was Ihr kocht?
Im Prinzip plant unsere Mark­t­frau das für uns, denn wir lassen uns meis­tens von dem inspiri­eren, was wir auf dem Wochen­markt an frischem Obst und Gemüse bekom­men. Beson­ders gern greifen wir zu, wenn die Lebens­mit­tel an sich schon ästhetisch schön sind. Unsere Inspi­ra­tion für Rezepte holen wir uns aber auch aus Büch­ern, Mag­a­zi­nen, über Pin­ter­est und andere Blogs.  Dann geht es ab in die Küche. Den Hol­un­der-Käsekuchen, den wir heute essen, haben wir let­zte Woche schon ein­mal geback­en. Manch­mal kochen wir ein Gericht mehrmals, um es zu opti­mieren. Meist gelingt es aber schon beim ersten Ver­such so, wie wir es uns vorgestellt hat­ten.

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Yan­nic und Susann licht­en den Hol­un­der-Käsekuchen ab

Wie lange sitzt Ihr dann an einem Beitrag?
Das dauert schon einen ganzen Tag. Kochen, fotografieren, nach­bear­beit­en, online stellen, auch abhängig davon, welche Zwis­chen­schritte wir doku­men­tieren. Wir schreiben meist das Rezept, während wir kochen. Dadurch, dass das so viel Zeit in Anspruch nimmt, wer­den wir jet­zt im Som­mer, wenn wir wieder mehr auf Hochzeit­en unter­wegs sind, weniger bloggen kön­nen.

Euren Blog gibt es auch auf Englisch. Warum?
Vor allem durch die sozialen Medi­en wie Insta­gram haben wir gemerkt, dass unsere Fotos und Rezepte auch weltweit gut ankom­men, und da wir immer wieder gefragt wur­den, ob es die Rezepte auch auf Englisch geben würde, haben wir uns schnell für die Zweis­prachigkeit entsch­ieden. So erre­icht man natür­lich noch mehr Men­schen.

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Auf dem Balkon von den bei­den wach­sen frische Kräuter und Gemüse

Wenn Ihr den ganzen Tag zusam­men ver­bringt, zusam­men arbeit­et, nebeneinan­der Zähne putzt und Gemüse pflanzt: Hat man da auch mal genug voneinan­der? Stre­it­et Ihr Euch mehr?
Ach, nicht mehr als andere. Klar, bei der Arbeit sagt man sich manch­mal „Warum hast Du das jet­zt nicht so und so gemacht?”, aber im End­ef­fekt ist das alles kein Stre­it­en. Yan­nic hat oft klare Vorstel­lun­gen, auch beim Kochen. Wenn dann etwas nicht nach Plan läuft und die Zwiebel im falschen Winkel geschnit­ten ist, kann’s schon mal Ärg­er geben. Wir merken natür­lich, wenn wir dann abends zusam­men zu Hause essen oder essen gehen, dass sich die Gespräche viel um die Arbeit drehen. Aber das ist ok. Im Grunde har­monieren wir ein­fach so wun­der­voll zusam­men und alles was wir anpack­en und auf die Beine stellen ist ein Resul­tat daraus. Wir sind nur zusam­men so stark und ergänzen uns per­fekt.

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KRAUTKOPF brin­gen dem­nächst ihr eigenes Kochbuch her­aus

Kön­nt Ihr Euch vorstellen, Euch irgend­wann nur noch auf die Food-Fotografie zu konzen­tri­eren?
Vielle­icht. Aber an sich ist es so, wie es jet­zt ist, ganz gut. Wir kön­nen hier bei uns zu Hause fotografieren. Wür­den wir jet­zt nur noch Food-Fotografie machen, müssten wir wieder ein Stu­dio mieten und das Ganze wäre um einiges aufwendi­ger. Außer­dem ist es schön, in dem Bere­ich völ­lig frei arbeit­en zu kön­nen und nicht darauf angewiesen zu sein, Jobs und Kun­den zu akquiri­eren.

Dieser Beitrag ist in Koop­er­a­tion mit Mit Vergnü­gen ent­standen. Auf mitvergnuegen.com erfahrt Ihr, ob Yan­nic und Susann von ihrem Blog leben kön­nen und wo sie in Berlin gerne einkaufen und essen gehen.

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