Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Kinderspiel: Der Eltern-Guide für Online-Games

Dein Nach­wuchs klickt und wis­cht über alle möglichen Bild­schirme und schon find­en sich  undefinier­bare Einkäufe auf Dein­er Handyrech­nung. Bevor Du Dich fragst, was um alles in der Welt „Final Fan­ta­sy VII“ oder „Save The Pup­pies“ ist, frag lieber nochmal bei Deinen Kids nach. – Was spielt Dein Kind und wo spielt es das? Wir zeigen Dir, was Browsergames sind und erk­lären In-App-Käufe & Co.

Ver­mut­lich ste­ht auf den Wun­schzetteln Deines Nach­wuch­ses nach wie vor „PlaySta­tion 4“, „Xbox“ oder vielle­icht sog­ar „irgend­was Cooles von Nin­ten­do“. Let­zteres kannst Du get­rost auf Ebay suchen, denn was Cool­eres als den N64 gab es nie mehr. Bis die Rack­er allerd­ings die High­tech-Boli­den geschenkt bekom­men, ver­brin­gen sie ver­mut­lich einige Zeit vor dem heimis­chen Rech­n­er oder dem Smart­phone. Dort gibt es mit­tler­weile ein bre­ites Ange­bot an Spie­len. Teil­weise wer­den sie direkt online gespielt – ohne Down­load. Diese Games sind der Grund dafür, dass Dein Kind vielle­icht irgend­wann ent­nervt durch das Haus schlurft und sagt: „Men­no, ich muss noch meine Kühe melken.“ Irri­tiert? Musst Du nicht sein. Das ist die tolle neue Welt von Brows­er- und Mobile Games. Der Fan­tasie sind keine Gren­zen geset­zt – dafür aber hof­fentlich dem  Portemonnaie.

DSL statt PS4?

Deinem Kind das Inter­net zu ver­bi­eten, wäre heutzu­tage so, wie dem Fisch das Wass­er wegzunehmen. Das bestätigt Dir auch gerne Deine Tochter, während sie im Browser­spiel Drak­en­sang Online die Welt ret­tet. Genau wie bei anderen Rol­len­spie­len neigen Spiel­er gerne mal dazu, die Zeit aus den Augen zu ver­lieren. Es ist deshalb rat­sam, mit Deinen Kindern feste Spiel-Zeit­en zu vere­in­baren. Wie lange das Kind über­haupt spie­len darf, soll­ten die Eltern indi­vidu­ell entscheiden.

Drak­en­sang ist ein Mas­sive­ly Mul­ti­play­er Online Role-Play­ing Game (MMORPG). Das heißt, viele Spiel­er bevölk­ern die gle­iche dig­i­tale Welt. Jed­er Spiel­er schlüpft in die Rolle eines Charak­ters und entwick­elt dessen Fähigkeit­en im Zuge divers­er Mis­sio­nen und Auf­gaben stetig weit­er. Rol­len­spiele kön­nen viele Gen­res bedi­enen. Am weitesten ver­bre­it­et sind aber Fan­ta­sy und Sci­ence Fic­tion. Es gibt mit­tler­weile unzäh­lige Browsergames. Dabei unter­schei­den wir zwis­chen client-basierten Spiele und reinen Online-Games.

Client-basiert bedeutet, dass Du für das Spie­len eine Instal­la­tions­datei herun­ter­laden und instal­lieren musst. Alles, was Du im Spiel machst, spielt sich auf Deinem eige­nen Com­put­er ab. Lediglich die Inter­ak­tion mit anderen Spiel­ern läuft über den Anbieter/Entwickler des Spiels. Kurz: Du bist der Client.

Reine Browsergames funk­tion­ieren da anders. In diesem Fall spielt sich alles direkt auf den Serv­er-Anla­gen des Anbi­eters ab. Das Einzige, was Du machst, ist tat­säch­lich den Brows­er zu öff­nen, um Dich anzumelden.

Neben den tech­nis­chen Voraus­set­zun­gen unter­schei­den sich Browser­spiele von Kon­solen­spie­len in ihrem Anspruch. Ein gutes Kon­solen­spiel erzählt eine span­nende Geschichte, bietet ein inten­sives Spiel­er­leb­nis und bedi­ent sich dabei zumeist neuester Möglichkeit­en in punc­to Grafik. Browsergames hinge­gen sollen die Spiel­er vor allem lange bei der Stange hal­ten. Darauf basiert das Geschäftsmod­ell. Je länger jemand dabei ist, desto wahrschein­lich­er wird es, dass er irgend­wann doch in die Geld­börse greift. Nachteil bei vie­len dieser Spiele ist, dass der­jenige der das Geld investiert, mehr Erfolg hat. Das kann frus­tri­eren und Du wirst dazu ver­leit­et, noch mehr Geld in die Hand zu nehmen.

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Freemium, das teure ‚Gratis’

Informierst Du Dich über Brows­er- und Handys­piele, kommst Du um den Begriff „Freemi­um“ (Kof­fer­wort aus Free und Pre­mi­um) nicht herum. Das bedeutet grundle­gend erst ein­mal, dass die Nutzung der App oder eben des Browsergames kosten­frei ist, gegen echt­es Geld jedoch Zusatz­funk­tio­nen, Spiel­ge­gen­stände oder Vorteile gekauft wer­den kön­nen. Das Freemi­um-Mod­ell ist sehr erfol­gre­ich, aber auch umstrit­ten. Beson­ders bei Sim­u­la­tio­nen wie z.B. MyFree­Farm oder dem pop­ulären Handygame Die Simp­sons: Spring­field wer­den die Ner­ven des Spiel­ers auf eine harte Probe gestellt. Wenn die Bauzeit­en der dig­i­tal­en Gebäude immer länger wer­den, ist es plöt­zlich doch ver­lock­end echt­es Geld einzuset­zen. Bei Browsergames passiert das in der Regel via Über­weisung, Pay­Pal oder Kred­itkarte. Für Min­der­jährige ist spätestens hier eigentlich Schluss, da sie in der Regel keine der Zahlungsmöglichkeit­en bedi­enen kön­nen. Aber vielle­icht hast Du Deine Pay­Pal-Dat­en ja im Brows­er gespe­ichert? Dann ist es plöt­zlich kinder­le­icht, Pakete für 49,99 Euro und mehr zu buchen – auch für Dein Kind. Über das The­ma Kred­itkarte sollte spätestens dann ein aus­giebiges Gespräch geführt wer­den, frei nach dem Mot­to: „Du kannst die Welt machen, wie sie Dir gefällt. Aber mit mein­er Kred­itkarte kauf­st Du keine Simp­sons-Donuts.“

Mobile Games: Nur was für zwischendurch?

Was damals der Game­Boy war, ist heute zumeist das Smart­phone. Spiele wie Angry Birds haben die Toi­let­ten­pausen­zeit­en divers­er Unternehmen ras­ant in die Höhe getrieben. Mit­tler­weile hat das Fran­chise Unternehmen expandiert. Es gibt Brettspiele, Plüschtiere und 2016 den ersten Kinofilm zu einem Handys­piel über­haupt. Wirf einen Blick in den Trailer:

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Ja, sowas und noch viel mehr ste­ht heutzu­tage auf dem Speise­plan unser­er Dig­i­tal Natives. Und dabei sind Handys­piele mit­tler­weile mehr als nur ein lock­er­er Zeitvertreib. Sie kön­nen zwis­chen­durch kon­sum­iert wer­den, aber auch solange bis der Akku sich ver­ab­schiedet. Handys­piele (und andere Apps) sind oft gratis und wer­be­fi­nanziert. Um die Wer­bung abzubestellen oder die bekan­nten Zusatz­funk­tio­nen oder virtuelle Zahlungsmöglichkeit­en zu erwer­ben, ist dann ein soge­nan­nter In-App-Kauf nötig. Dies läuft ähn­lich ab, wie wir es bere­its bei den Browsergames skizziert haben.

An dieser Stelle gibt es nur zwei Ausgangssituationen:

  1. Dein Kind hat noch gar kein spielfähiges Smart­phone und bekommt daher Dein Gerät, um damit zu spie­len. Vielle­icht hast Du Deine Bank­dat­en bere­its bei Google Play oder im App-Store hin­ter­legt. The­o­retisch wäre es dann möglich, dass Dein Kind die In-App-Käufe selb­st­ständig tätigt. Einige Games haben recht ein­dringliche Werbe­strate­gien. Hier ist Vor­sicht geboten, um bei der näch­sten Abrech­nung keinen Schreck­en zu bekom­men. Tipp: Auf eini­gen Smart­phones gibt es bere­its Apps, die das Gerät in eine Art Kin­der­modus Dazu gehört teil­weise auch die Funk­tion, dass App Store & Co. nicht mehr anges­teuert wer­den kön­nen. So ver­hin­der­st Du von vorn­here­in solche Probleme.
  2. Dein Kind hat ein eigenes Smart­phone. In diesem Fall musst Du selb­st abwä­gen, ob das Kind einen Ver­trag braucht oder ob eine Pre­paid-Vari­ante sin­nvoller ist. In unserem Inter­view-Beitrag Liebling, unser Kind will ein Smart­phone – und jet­zt? sagt Medi­en­päd­a­goge Dr. Fromme: „Ger­ade bei Jün­geren ist […] eine Pre­paid-Lösung besser.”
    Hier kommt Dein Kind zumin­d­est weniger in Ver­suchung, irgendwelche Käufe zu täti­gen oder über­haupt über­mäßig mobil ins Inter­net zu gehen. Gönne Deinem Kind die nötige Pri­vat­sphäre auch auf dem Smart­phone, aber rede mit ihm auf jeden Fall über das The­ma mobiles Inter­net und auch über In-App-Käufe.

Geeignet für … wen eigentlich?

Spiele dienen der Unter­hal­tung. Und genau wie bei Fil­men gibt es in Deutsch­land eine Insti­tu­tion, die diese Unter­hal­tungsme­di­en auf diverse Jugend­schutza­spek­te unter­sucht, die USK (Unter­hal­tungssoft­ware Selb­stkon­trolle). Einen Blick hin­ter die Kulis­sen der USK gibt’s im fol­gen­den Video:

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Die Kennze­ich­nun­gen für Videospiele sind an die der Filme angelehnt: USK 0, 6, 12, 16 und 18. An dieser Stelle muss erwäh­nt wer­den, dass – ent­ge­gen weitver­bre­it­eter Mei­n­un­gen – die Prüf­siegel keine Empfehlun­gen darstellen. Es sind Hin­weise zum Jugend­schutz. Seit 2011 wer­den auch Browsergames und Handys­piele geprüft. Das Prüf­siegel find­est Du in der Regel auf der Home­page des Browsergames oder klar erkennbar im App Store. Bei jün­geren Kindern wirst Du nicht drum herum kom­men, selb­st mal einen Blick auf das Spielgeschehen zu wer­fen und indi­vidu­ell zu beurteilen, ob das Game sin­nvoll ist oder nicht. Das prüfende Auge der Mut­ter und des Vaters kann lei­der keine USK ersetzen.

Sind Brows­er- und Handy Games bei Dir daheim erlaubt? Wie gehst Du damit um? Wir freuen uns auf Deine Erfahrungen.

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