Digital Life
Jobsuche à la Tinder: Mit der Truffls-App
In Amerika ist Tinder längst mehr als eine App. Vielmehr ist es ein Prinzip, das in anderen Bereichen adaptiert wird, wenn es darum geht, Kontakt zwischen Unbekannten aufzubauen. So auch im Fall der App Truffls, deren Ansatz auf dem Mechanismus der Dating-App beruht.
Allerdings geht es hier nicht um Partnersuche, sondern sie bezweckt einen schnellen Austausch zwischen Jobsuchenden und potenziellen Arbeitgebern mithilfe von lernenden Algorithmen. Nach Aussage der Macher aus Berlin soll die App „die Jobsuche neu definieren“. Wie sie das machen wollen?
So funktioniert die App
Nachdem Du Dich mit Deinem Xing- oder LinkedIn-Profil eingeloggt hast, richtest Du Dein Profil nach einer kurzen Einweisung ein. Durch den Log-In liest die App die dahinter liegenden Daten wie z.B. Interessen, vergangene und aktuelle Anstellungen aus.
Du wählst die für Dich passenden Jobkategorien, z.B. Marketing & Kommunikation oder Personal, aus und bestimmst den von Dir bevorzugten Arbeitsort. Im Anschluss gibst Du an, welche Sprachen Du sprichst. Ob Du Native Speaker bist oder Französisch schon nach einem Jahr abgebrochen hast, erfährt das Unternehmen hier zunächst nicht. Es folgt die Frage nach der Art der gewünschten Anstellung. Als letzter Schritt werden Deine Fähigkeiten abgefragt. Neben den von Dir hinzugefügten Fertigkeiten schlägt die App, resultierend aus den Daten Deiner sozialen Netzwerke, zusätzliche Fähigkeiten vor. Achtung: Die Angabe Deiner Berufserfahrung erfolgt hier nicht, sollte aber von Dir in den Einstellungen vorgenommen werden. Dort kannst Du angeben, wie viele Jahre Du in welchem Bereich tätig warst. Auch hier ist die vermittelte Information begrenzt.
Nun schlägt Dir die App bestenfalls die für Dich in Frage kommenden Jobs vor. Derzeit soll es insgesamt ca. 30.000 Jobangebote bei Tuffls geben.
„It’s a match“
Bei dem nun folgenden Prozedere orientiert sich Truffls an der App Tinder: Das Stellenangebot erscheint dem User als Snippet, also einem kleinen Textauszug bestehend aus Titel, Arbeitsort und vorausgesetztem Know-how. Nach links wischen bedeutet „next please“, nach rechts „Ich habe Interesse“. Alternativ besteht die Option, bei Interesse auf einen grünen Haken und bei Desinteresse auf ein rotes X zu tippen. Durch das mehrmalige Betätigen des grünen Hakens oder des roten X lernt der Algorithmus, welche Jobangebote für Dich interessant sein könnten und welche nicht.
Für jedes Angebot, bei dem nach rechts gewischt wird, erhält das Unternehmen Dein anonymes Kurzprofil. Gefällst auch Du dem Unternehmen, gibt es ein Match. Durch die positive Rückmeldung seitens des Unternehmens weiß der User, bei welchem Unternehmen eine Bewerbung unter Umständen Sinn macht oder auch nicht.
Mein Fazit
Die App besticht in der Einrichtung des Profils und der Nutzung durch Einfachheit. Sowohl das klare und simple Design als auch die bereits erlernte „Tinder-Mechanik“ führt dazu, dass der User die App extrem leicht bedienen kann.
Allerdings erhält das Unternehmen nur ein wenig detailliertes Anzeigenprofil des Users. So sieht der potenzielle Arbeitgeber weder Referenzen noch vorherige Arbeitgeber des Interessenten.
Insgesamt ist die App aber ein gutes Beispiel dafür, dass die Funktionsweise der Tinder-App auch in anderen Bereichen wie z.B. dem Recruiting super funktionieren kann
Bilder: Truffls