Die Eingangshalle der Harry Potter-Ausstellung in Wien
© Stephanie Ramones, Contigo Photography
Das Foto zeigt aufgereiht vier S22-Ultra-Smartphones von Samsung

Harry Potter – Die Ausstellung | Reportage: Die Europapremiere in Wien möchte Muggel verzaubern

Du möcht­est die Geheimgänge von Hog­warts erkun­den, zaubern ler­nen oder Alraunen ern­ten? Dann auf zur Har­ry Pot­ter-Ausstel­lung in Wien. Wir waren bere­its dort, haben den ein oder anderen Patronus-Zauber gesprochen und ver­rat­en Dir, ob sich die Ausstel­lung nur für richtige Pot­ter­heads oder auch für Muggel lohnt.

Gryffind­or, Huf­flepuff, Raven­claw oder Slytherin? Diese Entschei­dung musst Du gle­ich zu Beginn von Har­ry Pot­ter – Die Ausstel­lung selb­st tre­f­fen. Was Dich neben Film­req­ui­siten, den Schau­plätzen und tiefge­hen­den Infor­ma­tio­nen zum erweit­erten Wiz­ard World Uni­ver­sum in der inter­ak­tiv­en Ausstel­lung erwartet, liest Du jet­zt.

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Harry Potter – Die Ausstellung: Die Wahl des Hauses war noch nie so wichtig

Als Har­ry, Ron und Her­mine in Hog­warts ankom­men, ist das Erste, was ihnen auf den Kopf gedrückt wird, der Sprechende Hut. Uns wird noch bevor es richtig los­ge­ht, ein Arm­band mit einem RFID-Chip aus­ge­händigt. Die Inten­tion ist die gle­iche: Damit wird fest­gelegt, zu welchem Haus Du gehörst. Wie auch in den Büch­ern und Fil­men gibt es bei der Har­ry Pot­ter-Ausstel­lung in Wien die Häuser Gryffind­or, Huf­flepuff, Raven­claw und Slytherin.

Auf dem Arm­band ist der gold­ene Schnatz abge­bildet. Dieses Acces­soire ist für die gesamte Ausstel­lung wichtig, denn dadurch kannst Du mit den Ter­mi­nals, die Deinen Besuch inter­ak­tiv machen, inter­agieren. Das sind Com­put­er-Sta­tio­nen, die je nach Raum ganz anders ausse­hen kön­nen. Als wir im erstem Raum zu einem gehen und diesen berühren, wird gespe­ichert, für welch­es der vier Häuser wir uns entschei­den. Eigentlich haben wir erwartet, dass auch nicht so einge­fleis­chte Har­ry Pot­ter-Fans hier an die Hand genom­men wer­den. Ohne Ein­führung und etwas über­rumpelt wählen wir Gryffind­or.

Du willst Dich nicht über­rumpeln lassen? Dann finde jet­zt mit unserem Har­ry Pot­ter-Quiz her­aus, wohin Du gehörst: In welch­es Hog­warts-Haus gehörst Du?

Schnell noch ein Foto gemacht, unseren Namen, Patronus und dig­i­tal­en Zauber­stab aus­gewählt, alles auf dem Chip-Arm­band gespe­ichert und los geht’s!

Von Raum zu Raum wie in einer klassischen Ausstellung

Aus­ges­tat­tet mit unserem Schnatz-Arm­band laufen wir in den ersten Raum. In ihm sehen wir direkt vor uns ein Miniatur-Hog­warts. Die Wände sind große Lein­wände, auf denen Namen über Gän­gen auf­plop­pen, was uns an eine überdi­men­sion­ale Karte des Rumtreibers erin­nert. Wir hal­ten unser Arm­band an einen Sen­sor, schon erscheint auch unser Name auf der Lein­wand und wan­dert ziel­los die geheimen Gänge von Hog­warts ent­lang.

Ein Gang voller Bilder, die sich bewegen

Wie in Hog­warts bewe­gen sich auch hier die Bilder. — Bild:  ALLEGRIA / Matthias Bucheg­ger

Durch einen län­geren Gang, vor­bei an ani­mierten Bilder­rah­men, kom­men wir beim ersten High­light an. Einem großen Vor­raum, in dem sich die Eingänge zu den vier Gemein­schaft­sräu­men der Häuser befind­en. Selb­stver­ständlich gehen wir zuerst zu Gryffind­ors Club­haus. Dort set­zen wir uns den dig­i­tal­en sprechen­den Hut auf, fra­gen uns, warum er erst jet­zt kommt, machen ein Foto und sack­en so die ersten zehn Punk­te für unser Haus ein. Jet­zt ver­ste­hen wir auch, warum die Wahl des Haus­es so wichtig war: Wir sam­meln Punk­te! Anschließend schauen wir uns aber auch in den Räu­men der anderen Häuser um und ent­deck­en dort weit­ere Infor­ma­tion­stafeln und Orig­i­nal-Req­ui­siten aus den Fil­men.

Nach den Gemein­schaft­sräu­men fol­gt die (nicht ganz so groß ger­atene) große Halle. Diese Sta­tion dient vor allem als Foto-Stopp. Bis hier­hin fühlt sich der Besuch mehr wie eine klas­sis­che Ausstel­lung und weniger wie ein inter­ak­tives oder gar immer­sives Erleb­nis an.

Ein Nachbau der Großen Halle in Hogwarts

Die Große Halle darf bei ein­er Har­ry Pot­ter-Ausstel­lung natür­lich nicht fehlen. — Bild: ALLEGRIA / Matthias Bucheg­ger

Interaktion versus Immersion

Die erste richtige Aktion erleben wir nach der großen Halle, in einem Raum voller Zauber­stäbe. Dort zeich­nen wir auf einem Touch-Dis­play die berühmte Bewe­gung von Her­mine nach, die mit dem Zauber­spruch „Wingardi­um Leviosa“ einen Schwebe-Zauber aus­löst. Wieder zehn Punk­te für Gryffind­or einge­sackt. Wir find­en es befremdlich, dass uns das im Vor­feld auf der Web­site als Immer­sion verkauft wird. Es han­delt sich vielmehr um eine Inter­ak­tion, denn so richtig immer­siv ist die gesamte Ausstel­lung lei­der nicht. Wir inter­agieren immer wieder mit Dis­plays oder an Sta­tio­nen. Eine richtige Geschichte, die wir ver­fol­gen oder wirk­lich immer­sive Tech­nolo­gie suchen wir allerd­ings vergebens. Uns hätte es gefall­en, wenn wir beispiel­sweise zu Beginn unser­er Tour eine Ein­ladung zu ein­er Schnitzel­jagd oder eine Rah­mengeschichte bekom­men hät­ten. Das hätte dem ganzen Erleb­nis den immer­siv­en Touch gegeben. Vielle­icht sind wir ein­fach ver­wöh­nt von anderen immer­siv­en Erleb­nis­sen wie dem Omega Mart in Las Vegas, aber das, was uns in Wien geboten wurde, hat uns lei­der etwas ent­täuscht.

Tränke brauen und unseren Patronus beschwören

Da hil­ft es auch nicht, dass wir im näch­sten Raum einen Zauber­trank brauen kön­nen. Wir stellen uns an eine von mehreren Sta­tio­nen, die hier aufge­baut sind. Dort wählen wir auf dem Dis­play einen Trank, den wir brauen wollen, lesen in einem Buch, das hin­ter dem Dis­play fest mon­tiert ist, ab, welche Zutat­en es braucht und drück­en auf die richti­gen Antworten. Wieder zehn Punk­te für Gryffind­or.

Ein Tisch voller Zauberränke, in dem ein Touch-Display eingelassen ist

Ob Snape wohl mit den Schüler:innen zufrieden wäre? — Bild: Sarah Schindler

Bei der näch­sten Sta­tion, einem Raum voller Töpfe, beschäftige wir uns mit dem Fach der Kräuterkunde. Wie es für das erste Hog­warts-Schul­jahr üblich ist, ist es unsere Auf­gabe, Alraunen umzupflanzen – was natür­lich von dem laut­en Geschrei der selt­samen Pflanzen­we­sen begleit­et wird.

Töpfe mit Alraunen und anderen Pflanzen

Ganz ohne Pro­fes­sor Sprout kannst Du Alraunen umtopfen. — Bild: ALLEGRIA / Matthias Bucheg­ger

In Hagrids Hütte nehmen wir auf seinem Ses­sel Platz und fühlen uns winzig. Anschließend beschwören wir im näch­sten Raum unseren Patronus, indem wir wieder auf einem Dis­play eine vorgegebene Lin­ie nachze­ich­nen. Bei den anderen Sta­tio­nen der Ausstel­lung ler­nen wir vor allem viel über die magis­che Welt und die erweit­erte Wiz­ard­ing World.

Unser inter­ak­tives High­light fan­den wir im The­men-Raum Reisen. Wie es für die magis­che Welt üblich ist, reisen wir mit einem Portschlüs­sel, der die Form eines Stiefel hat. Wir berühren ihn und an den Wän­den des hal­brun­den Raums wurde eine zufäl­lig aus­gewählte Film­szene abge­spielt. Hier kam fast ein Gefühl von Immer­sion auf. Aber lei­der nur fast, denn uns fehlte eine führende Rah­mengeschichte. So spazierten wir nach der kurzen Sequenz ein­fach in den näch­sten Raum.

Ein Portschlüssel aus Harry Potter

Wohin dieser Portschlüs­sel Dich wohl bringt? — Bild: Sarah Schindler

Zahlreiche Displays, Informationstafeln und viele Requisiten

Wir haben uns in der Har­ry Pot­ter-Ausstel­lung bewusst viel Zeit gelassen, denn zum Pres­seter­min war es noch nicht beson­ders voll. Zwar ken­nen wir die Büch­er und haben auch die Filme gese­hen, die zahlre­ichen Infor­ma­tio­nen auf den Dis­plays oder auf Tafeln fan­den wir den­noch inter­es­sant. Die Ein­blicke und Fun­facts, beispiel­sweise zu den Kostü­men von Har­ry, Her­mine und Co., fan­den wir genau­so span­nend wie so manche Anek­doten zu den anderen Fil­men im Wiz­ard­ing World Uni­ver­sum wie „Phan­tastis­che Tier­we­sen und wo sie zu find­en sind“. Die Fülle an Film­req­ui­siten war gelun­gen zusam­mengestellt.

Unsere Punkte für Gryffindor

Ins­ge­samt kon­nten wir 50 Punk­te für Gryffind­or sich­ern, bevor wir schlussendlich im Shop gelandet sind. Alles in allem haben wir einige neue Dinge erfahren, hier und da ein wenig auf Dis­plays geza­ubert und zahlre­iche Req­ui­siten beäugt. Har­ry Pot­ter – Die Ausstel­lung ist genau das: eine Ausstel­lung. Mit eini­gen inter­ak­tiv­en Ele­menten wer­den vor allem junge Pot­ter-Fans ihre Freude haben, erwach­sene Pot­ter­heads kom­men dank der zahlre­ichen Req­ui­siten und Infor­ma­tio­nen auf ihre Kosten.

Den­noch waren wir etwas ent­täuscht, denn erhofft haben wir uns deut­lich mehr Immer­sion und weniger Räume, in denen ein­fach nichts geschieht. Wir möcht­en Dir die Ausstel­lung daher nur empfehlen, wenn Du Dich wirk­lich inten­siv für die Wiz­ard­ing World inter­essierst, dem­nächst mal in Wien bist oder in der Nähe wohnst. Für den stolzen Ein­trittspreis von cir­ca 30 Euro (VIP-Tick­ets sind deut­lich teur­er) hät­ten wir allerd­ings ein wenig mehr erwartet. Die Ausstel­lung läuft in Wien noch bis ins Früh­jahr 2023.

Du bist fasziniert von der Har­ry Pot­ter-Welt? Ver­rate uns in den Kom­mentaren, was Du in der Ausstel­lung am lieb­sten aus­pro­bieren würdest.

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