Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Googles Geheimplan – eSport Livestreams der nächste Schritt?

Im August let­zten Jahres spielte sich ein wahrer Kri­mi ab. Einige der Big Play­er der Inter­net Branche ver­sucht­en sich gegen­seit­ig zu über­bi­eten und den Livestream­ing-Anbi­eter Twitch.tv aufzukaufen. Neben Microsoft hat­te auch Google ein Auge auf die Plat­tform gewor­fen. Alles sah gut aus für Google, doch in let­zter Sekunde kam alles anders. Ama­zon kaufte Twitch.tv für 970 Mil­lio­nen US-Dol­lar. Jet­zt ist Googles Ehrgeiz geweckt und die Gerüchteküche brodelt.

Als Twitch.tv im Juni 2011 startete, war der riesige Erfolg der Plat­tform noch nicht abzuse­hen. Ges­tartet als Spin-Off der Stream­ing-Seite Justin.tv, fokussierte sich Twitch ganz speziell auf einen vielver­sprechen­den Markt: Gam­ing. Schon auf Justin.tv war diese Sparte, die am schnell­sten expandierende. Ein kluger Schachzug, wie sich her­aus stellte. Heute hat der Stream­ing-Ser­vice durch­schnit­tlich 45 Mil­lio­nen Zuschauer pro Monat und ist auf einem erstaunlichen vierten Platz, was den Inter­net Traf­fic in den USA ange­ht. Direkt hin­ter Riesen wie Net­flix, Google und Apple. Solche Zahlen erre­gen selb­stver­ständlich Aufmerk­samkeit in der IT-Branche.

Goldgrube Videospiel-Streaming

Heutzu­tage wach­sen Kinder in der Regel mit Smart­phones und Spielekon­solen auf. In der aktuellen Kon­solen­gener­a­tion ist das Livestream­ing meist direkt inte­gri­ert und bietet somit jedem Spiel­er die Möglichkeit, sein eigenes Spiel­er­leb­nis mit ein­er schi­er unbe­gren­zten Zahl an Zuschauern zu teilen. Von Lets Plays, über Spiele­marathons bis hin zu pro­fes­sionellen Wet­tkämpfen, dem soge­nan­nten eSport – alles ist möglich. Und der Platzhirsch, was das Strea­men von Videospie­len aller Art ange­ht, ist Twitch. Somit war abzuse­hen, dass früher oder später großes Inter­esse an der kleinen Fir­ma aus San Fran­cis­co beste­ht. Im Jahr 2014 war es dann so weit: Neben Microsoft und Google ver­han­delte auch Ama­zon mit Twitch.tv. Und während alles danach aus­sah, dass Google den Zuschlag bekommt, über­raschte Ama­zon alle Branchenin­sid­er und kaufte die Stream­ing-Plat­tform für fast eine Mil­liarde US-Dol­lar.

Die Gerüchteküche brodelt

Doch Google wäre nicht Google, wenn nicht im geheimen Käm­mer­lein weit­ergew­erkelt würde. So häufen sich derzeit Anze­ichen und hin­ter vorge­hal­tener Hand wird getuschelt. Ange­blich soll der näch­ste große Wurf kurz bevor ste­hen. Neben dem Pro­jekt, YouTube mit ein­er kinder­fre­undlichen Ver­sion zugänglich­er für das junge Pub­likum zu machen, ste­ht wohl ein neuer Livestream­ing-Ser­vice auf der To-Do-Liste des Konz­erns. Natür­lich gab es vere­inzelt bere­its Livestreams auf YouTube, doch noch wollte das Ganze nicht so richtig zün­den. Jet­zt soll alles anders wer­den. Schein­bar hat YouTube bere­its ein Team von rund 50 erfahre­nen Tech­nikern aus der Stream­ing-Branche eingestellt. Doch statt wie bish­er auf die große Masse abzuzie­len, richtet sich der Haup­tau­gen­merk auf einen ganz beson­deren Teil der Gaming-Kultur.

Eine heißbegehrte Zielgruppe

Twitch bietet jedem Gamer die Möglichkeit, seinen Stream so zu gestal­ten, wie er möchte. Neben dem ganz gewöhn­lichen Stream­ing sein­er eige­nen Spiel­par­tie gibt es auch Char­i­ty Events oder Gam­ing-Talk­shows. Selb­st einen eige­nen Gam­ing-TV Sender gibt es. Die Jungs von Rocketbeans.tv aus Ham­burg bieten ein eigenes Pro­gramm an, mit dem sie zwis­chen 10.000 bis teil­weise sog­ar 60.000 Leute vor den Bild­schirm lock­en. Zuschauertech­nisch über­boten wer­den sie dabei meist nur von einem Genre, welch­es sich über die Jahre her­aus­ge­bildet und pro­fes­sion­al­isiert hat: dem eSport. Die größten Turniere, bei dem pro­fes­sionelle Com­put­er­spiel­er gegeneinan­der antreten, haben teil­weise bis zu 11 Mil­lio­nen Zuschauer gle­ichzeit­ig. Die Spiel­er wer­den meis­tens von großen Her­stellern wie AMD oder Intel gespon­sert, aber auch Unternehmen wie Adi­das sind mit von der Par­tie. Und genau dieses junge, tech­nikaffine Pub­likum hat Google nun im Auge. Soll­ten sich die Gerüchte bewahrheit­en, wäre das ein ein­deutiges Zeichen in Rich­tung Twitch. Eine offizielle Ankündi­gung wird zur welt­größten Spielemesse für Fachbe­such­er, der Elec­tron­ic Enter­tain­ment Expo (E3), Mitte Juni erwartet.

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