Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Googles Geheimplan – eSport Livestreams der nächste Schritt?

Im August let­zten Jahres spielte sich ein wahrer Kri­mi ab. Einige der Big Play­er der Inter­net Branche ver­sucht­en sich gegen­seit­ig zu über­bi­eten und den Livestream­ing-Anbi­eter Twitch.tv aufzukaufen. Neben Microsoft hat­te auch Google ein Auge auf die Plat­tform gewor­fen. Alles sah gut aus für Google, doch in let­zter Sekunde kam alles anders. Ama­zon kaufte Twitch.tv für 970 Mil­lio­nen US-Dol­lar. Jet­zt ist Googles Ehrgeiz geweckt und die Gerüchteküche brodelt.

Als Twitch.tv im Juni 2011 startete, war der riesige Erfolg der Plat­tform noch nicht abzuse­hen. Ges­tartet als Spin-Off der Stream­ing-Seite Justin.tv, fokussierte sich Twitch ganz speziell auf einen vielver­sprechen­den Markt: Gam­ing. Schon auf Justin.tv war diese Sparte, die am schnell­sten expandierende. Ein kluger Schachzug, wie sich her­aus stellte. Heute hat der Stream­ing-Ser­vice durch­schnit­tlich 45 Mil­lio­nen Zuschauer pro Monat und ist auf einem erstaunlichen vierten Platz, was den Inter­net Traf­fic in den USA ange­ht. Direkt hin­ter Riesen wie Net­flix, Google und Apple. Solche Zahlen erre­gen selb­stver­ständlich Aufmerk­samkeit in der IT-Branche.

Goldgrube Videospiel-Streaming

Heutzu­tage wach­sen Kinder in der Regel mit Smart­phones und Spielekon­solen auf. In der aktuellen Kon­solen­gener­a­tion ist das Livestream­ing meist direkt inte­gri­ert und bietet somit jedem Spiel­er die Möglichkeit, sein eigenes Spiel­er­leb­nis mit ein­er schi­er unbe­gren­zten Zahl an Zuschauern zu teilen. Von Lets Plays, über Spiele­marathons bis hin zu pro­fes­sionellen Wet­tkämpfen, dem soge­nan­nten eSport – alles ist möglich. Und der Platzhirsch, was das Strea­men von Videospie­len aller Art ange­ht, ist Twitch. Somit war abzuse­hen, dass früher oder später großes Inter­esse an der kleinen Fir­ma aus San Fran­cis­co beste­ht. Im Jahr 2014 war es dann so weit: Neben Microsoft und Google ver­han­delte auch Ama­zon mit Twitch.tv. Und während alles danach aus­sah, dass Google den Zuschlag bekommt, über­raschte Ama­zon alle Branchenin­sid­er und kaufte die Stream­ing-Plat­tform für fast eine Mil­liarde US-Dol­lar.

Die Gerüchteküche brodelt

Doch Google wäre nicht Google, wenn nicht im geheimen Käm­mer­lein weit­ergew­erkelt würde. So häufen sich derzeit Anze­ichen und hin­ter vorge­hal­tener Hand wird getuschelt. Ange­blich soll der näch­ste große Wurf kurz bevor ste­hen. Neben dem Pro­jekt, YouTube mit ein­er kinder­fre­undlichen Ver­sion zugänglich­er für das junge Pub­likum zu machen, ste­ht wohl ein neuer Livestream­ing-Ser­vice auf der To-Do-Liste des Konz­erns. Natür­lich gab es vere­inzelt bere­its Livestreams auf YouTube, doch noch wollte das Ganze nicht so richtig zün­den. Jet­zt soll alles anders wer­den. Schein­bar hat YouTube bere­its ein Team von rund 50 erfahre­nen Tech­nikern aus der Stream­ing-Branche eingestellt. Doch statt wie bish­er auf die große Masse abzuzie­len, richtet sich der Haup­tau­gen­merk auf einen ganz beson­deren Teil der Gam­ing-Kul­tur.

Eine heißbegehrte Zielgruppe

Twitch bietet jedem Gamer die Möglichkeit, seinen Stream so zu gestal­ten, wie er möchte. Neben dem ganz gewöhn­lichen Stream­ing sein­er eige­nen Spiel­par­tie gibt es auch Char­i­ty Events oder Gam­ing-Talk­shows. Selb­st einen eige­nen Gam­ing-TV Sender gibt es. Die Jungs von Rocketbeans.tv aus Ham­burg bieten ein eigenes Pro­gramm an, mit dem sie zwis­chen 10.000 bis teil­weise sog­ar 60.000 Leute vor den Bild­schirm lock­en. Zuschauertech­nisch über­boten wer­den sie dabei meist nur von einem Genre, welch­es sich über die Jahre her­aus­ge­bildet und pro­fes­sion­al­isiert hat: dem eSport. Die größten Turniere, bei dem pro­fes­sionelle Com­put­er­spiel­er gegeneinan­der antreten, haben teil­weise bis zu 11 Mil­lio­nen Zuschauer gle­ichzeit­ig. Die Spiel­er wer­den meis­tens von großen Her­stellern wie AMD oder Intel gespon­sert, aber auch Unternehmen wie Adi­das sind mit von der Par­tie. Und genau dieses junge, tech­nikaffine Pub­likum hat Google nun im Auge. Soll­ten sich die Gerüchte bewahrheit­en, wäre das ein ein­deutiges Zeichen in Rich­tung Twitch. Eine offizielle Ankündi­gung wird zur welt­größten Spielemesse für Fachbe­such­er, der Elec­tron­ic Enter­tain­ment Expo (E3), Mitte Juni erwartet.

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