Digital Life
Fitter und gesünder werden mit den richtigen Gadgets
Der Gesundheitsmarkt wird derzeit von der neuesten Technik revolutioniert. Davon profitieren nicht nur Profisportler, sondern auch Normalverbraucher. Wir stellen dir einige Gesundheitsgadgets vor, mit deren Unterstützung ein aktiver und gesunder Lifestyle kinderleicht ist.
E-Health – Gesundheitsoptimierung durch elektronische Helferlein
Der Begriff E-Health setzt sich aus dem Buchstaben E für electronic und Health, englisch für Gesundheit, zusammen. Er beschreibt den Trend zur Digitalisierung im Gesundheitswesen, wird aber in der Regel mit der Verwendung von elektronischen Gadgets in Verbindung gebracht, die zur eigenen Gesundheitsoptimierung beitragen sollen. Dies geschieht, indem verschiedene Sensoren das Controlling über den Gesundheitszustand des Nutzers übernehmen. Gesundheitsdaten werden ausgelesen und gewährleisten eine permanente Kontrolle über bestimmte Körperfunktionen.
Mittlerweile liegt es voll im Trend, im Alltag von diesen Gesundheitsgadgets Gebrauch zu machen. Das ist auch kein Wunder, denn obwohl hinter den meisten von ihnen eine ausgeklügelte, komplexe Technik steckt, lassen sie sich oft problemlos in den eigenen Lebensstil integrieren, ähnlich wie die smarte Technologie der digitalen Küche.
Die Pulsuhr ist eines dieser Gadgets. Am Handgelenk getragen, gibt ihr Controlling-System uns in Echtzeit Aufschluss über Herzfrequenz und Gesundheitsdaten und unterscheidet sich in Größe und Schwere trotzdem kaum von herkömmlichen Uhren. Auch in speziellen Kopfhörern und Brillen befindet sich heutzutage nicht selten ein ausgefeiltes technisches System, das den Träger permanent über seinen eigenen Gesundheitszustand informiert.
Trotzdem ist E-Health mit Vorsicht zu genießen. Wer immer und überall über seinen gesundheitlichen Status informiert ist, läuft Gefahr, seine Verhaltens- und Lebensweisen nach den Gadgets auszurichten. Im Extremfall kann der Drang zur gesundheitlichen Selbstoptimierung sogar zur Sucht werden. Bei körperlichen Beschwerden sollten die digitalen Helfer außerdem niemals den Gang zum Arzt ersetzen. Zudem sind die Geräte keine Alternative zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, sondern sollen lediglich Unterstützung und Anregung für einen gesünderen, fitteren und aktiveren Lebensstil sein.
Wer nicht nur auf die Controlling-Daten seiner Gesundheitsgadgets, sondern vor allem auf sich selbst achtet, für den sind E-Health-Produkte dagegen eine hervorragende Unterstützung im Alltag. Da lohnt es sich auf jeden Fall, einen Blick auf ein paar Beispiele zu werfen.
Smart Wear – Gesundheitsgadgets in Kleidung
Insbesondere für Sportlerinnen und Sportler haben sich sogenannte Smart Clothes etabliert. Das ist Kleidung, die nach dem gleichen Prinzip wie die Pulsuhr funktioniert: Versteckte Sensoren eines komplexen Controlling-Systems sammeln Gesundheitsdaten und informieren den Träger über seinen körperlichen Zustand. Doch du musst keinen Marathon laufen oder dreimal wöchentlich viele Stunden im Fitnessstudio verbringen, um von den Möglichkeiten der Smart Wear zu profitieren.
Die „mitdenkende Mode“ kommt bereits in verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Shirts, die deinen Puls messen oder dir sagen, wie du eine Fitnessübung richtig ausführen sollst? Gibt es! Babysocken, die die Eltern via Bluetooth über die Herzfrequenz oder den Blutdruck des Kindes informieren? Sind längst auf dem Markt! Outdoor-Jacken, die dich dank integrierter LED-Lichter auch im Dunkeln gut sichtbar machen? Für die US-amerikanische Firma Lumenus ist auch diese einstige Zukunftsvision längst Realität. Was vor wenigen Jahren wohl noch als Science Fiction durchgegangen wäre, gehört heute bereits zur angewandten E-Health-Technik.
Komplett alltagstauglich sind diese Gesundheitsgadgets allerdings noch nicht immer. Die Hersteller tüfteln weiterhin daran, die für die Gesundheitsfunktionen benötigte Controlling-Technik vollständig in den Klamotten verschwinden zu lassen. Häufig sieht man der Smart Wear ihre Funktion einfach noch an, etwa weil Kabel, Sensoren und Controller außerhalb der Kleidung platziert werden müssen oder die Smart Clothes mit kleinen Geräten ausgestattet sind, die an der Außenseite der Stücke befestigt werden.
Für modebewusste Gesundheitsfans ist Smart Wear bislang also nur bedingt attraktiv, selbst wenn sich mit großen Konzernen wie Levi’s und Under Armour bereits angesagte Labels vom Smart Wear-Trend haben anstecken lassen. Eines steht aber auf jeden Fall fest: Die Mode der Zukunft ist smart! Aktuellen Prognosen zufolge soll der weltweite Verkauf von Smart Wear schon in diesem Jahr mehr als acht Millionen Kleidungsstücke jährlich übersteigen.
Smartwatches und Co. – Gesundheitsgadgets (nicht nur) fürs Handgelenk
Smart Clothes sind im Alltag noch eher weniger zu sehen. Ganz anders ist das bei den Smartwatches, die für viele Nutzer längst zu einem ähnlich wichtigen Statussymbol geworden sind wie das klassische Smartphone. Dabei können die kleinen Technik-Wunderwerke noch so einiges mehr als nur hübsch aussehen. Und es sind längst nicht mehr nur Uhren, die mithilfe verschiedener Messsensoren Aufschluss über den Gesundheitszustand ihres Trägers geben können.
Der E-Health-Trend hat mittlerweile sogar die Schmuckindustrie erreicht: Sogenannte Fitness-Ringe und schlichte Armbänder messen mithilfe winziger Controlling-Systeme die Schlafqualität und Herzfrequenz ihres Nutzers, zählen Schritte und behalten den Kalorienverbrauch im Blick. Einige Hersteller werben sogar damit, dass ihre Produkte auf Wunsch den Menstruationszyklus der Trägerin überwachen können.
Die Vorteile eines Smart Rings oder eines mitdenkenden Armbandes gegenüber einer Smartwatch: Die kleinen Schmuckstücke sind wesentlich unauffälliger als eine Uhr. In der Regel sieht man ihnen ihr Dasein als Gesundheitsgadget nicht einmal an, da Hersteller das Design einfach halten und für einen Bildschirm – anders als bei einer Smartwatch – kein Platz ist. Damit du die Daten einsehen kannst, synchronisieren sich die Geräte automatisch mit dem Smartphone oder lassen sich via Bluetooth mit deinem Computer abrufen. Die Analyse der Daten erfolgt mit einer dazugehörigen App.
Diese Gesundheitsgadgets eignen sich besonders für ergebnisorientierte Leute, denen die ständige Interaktion mit ihrem Gerät weniger wichtig ist als eine Auswertung der gesammelten Daten. Der Nachteil: Anders als die „Smartphones fürs Handgelenk“ beschränken sich die Controlling-Funktionen des smarten Schmucks häufig noch auf ein Minimum und sind im Anschaffungspreis trotzdem recht teuer. Ein hochwertiger Smart Ring ist aktuell beispielsweise ab etwa 210 Euro zu haben.
E-Health zu Hause – Gesundheitsgadgets im Bad
Die elektronischen Gesundheitshelfer lassen sich jedoch nicht nur auf der Haut oder am Handgelenk tragen. Manchmal genügt es schon, den Blick durch die eigenen vier Wände schweifen zu lassen, um festzustellen, dass man längst auf hochmoderne Gesundheitsgadgets zurückgreift.
Beginnen wir im Badezimmer: In den meisten steht eine Personenwaage, die es mittlerweile längst mit allen möglichen smarten Zusatzfunktionen gibt. Smarte Körperwaagen sind dank ausgeklügelter Controlling-Technik nicht nur in der Lage, verschiedene Nutzer zu erkennen. Sie können neben dem Gewicht in Kilogramm auch Dinge wie Körperfettanteil, Körperwasseranteil und Muskelmasse analysieren sowie mithilfe dieser Werte den Body Mass Index ausrechnen. Damit sind smarte Körperwaagen ideal für Sportlerinnen und Sportler. Aber auch Menschen, die auf einen gesunden Lifestyle achten möchten oder sogar zu Übergewicht neigen und abnehmen wollen, profitieren von den Funktionen dieses Gesundheitsgadgets.
Mithilfe eines hochkomplexen technischen Innenlebens – die meisten Modelle schicken ihre Werte via WLAN oder Bluetooth an eine dazugehörige App – ist es den smarten Körperwaagen möglich, die Nutzer zu durchleuchten und sogar Trainingsfortschritte zu dokumentieren. Sogar im Krankheitsfall können die E-Health-Geräte nützlich sein, denn einige Exemplare können selbst Skelettmuskel- und Knochenmasse analysieren.
Auch die Zahnpflege profitiert vom E-Health-Trend. Immer mehr Menschen vertrauen auf elektronische Zahnbürsten mit smarten Zusatzfunktionen. Sie sollen die Mundhygiene noch einfacher machen und eine optimale Zahngesundheit garantieren. Dies geschieht beispielsweise über kleine Bildschirme, auf denen genau abgebildet ist, welchem Zahnbereich sich der Anwender wie lange zu widmen hat. Aber auch Vibrationstechnik gibt Rückmeldung darüber, ob, wie lange und an welcher Stelle geputzt werden soll, um ein strahlend weißes Lächeln zu ermöglichen.
Andere Modelle wiederum messen mithilfe verschiedener Controlling-Technologien Bewegung, Winkel und Druck beim Putzvorgang und liefern dank einem personalisierten Algorithmus ein direktes Feedback an den Nutzer. Hersteller setzen hier vor allem auf Schalltechnologie. Durch eine Ultraschallfrequenz von über 30.000 Schwingungen pro Minute sollen bis zu 90 Prozent mehr Plaque von den Zähnen entfernt werden als mit einer herkömmlichen Handzahnbürste.
Außerdem gilt Schalltechnik als schonend für das Zahnfleisch, soll den Heilungsprozess von Entzündungen begünstigen und Blutungen mindern. Mittlerweile gibt es sogar mit Positionssensoren ausgestattete Zahnbürstenmodelle, die nicht nur vor übermäßigem Druck beim Zähneputzen warnen, sondern deren gesammelte Informationen für ein individuelles Coaching verwendet werden können. Trotzdem gilt auch hier: Selbst die modernste Smart Zahnbürste ersetzt nicht den regelmäßigen Gang zum Zahnarzt!
Der Pillenroboter Pillobot – Das vielleicht niedlichste Gesundheitsgadget der Welt
Apropos Gesundheit: Zum Alltag vieler Menschen gehört auch die Einnahme von Tabletten. Da die meisten Medikamente nur dann ihre optimale Wirkung entfalten, wenn sie stets zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden, haben Wissenschaftler Gesundheitsgadgets entwickelt, die den Patienten in der regelmäßigen Einnahme unterstützen. Dazu gehört neben smarten Pillenboxen, die nicht nur Alarm schlagen, wenn es Zeit für die Medikation ist, sondern auch die korrekte Dosierung im Blick haben, ebenso ein sogenannter Pillenroboter, oder kurz: Pillobot.
Seit etwas mehr als einem Jahr ist der niedlich aussehende Gesundheitsroboter der in New York ansässigen Gesundheitsfirma Pillo Health nun auf dem Markt und erleichtert seinen Nutzern den Umgang mit verschiedenen Medikamenten. Mit einem Preis von knapp 600 US-Dollar ist er zwar keine kostengünstige Anschaffung, in seinen Funktionen allerdings ein Pionier auf dem Gebiet der Gesundheitsgadgets, der die E-Health-Entwicklung maßgeblich beeinflusst.
Der sich in seinem sehr intuitiven Design vornehmlich an Senioren richtende Pillobot weist den Nutzer aktiv auf die Einnahme von Medikamenten hin, achtet auf die korrekte Dosierung, weiß dank Stimmen- und Gesichtserkennung, wer gerade vor ihm steht und funktioniert sowohl über Sprachsteuerung als auch über einen Touchscreen. 250 mittelgroße Pillen finden im Pillobot Platz. Der Nutzer muss lediglich für die regelmäßige Befüllung sorgen.
E-Health Living – Gesundheitsgadgets zum Wohlfühlen
Im stressigen Alltag ist es wichtig, regelmäßig herunterzufahren und auf das eigene Wohlbefinden zu hören. Auch hierbei können Gesundheitsgadgets helfen. So kannst du dein Wohnzimmer beispielsweise mithilfe eines smarten Luftbefeuchters zu einem heimeligen Home-Spa umfunktionieren. Oder dich nicht mehr von schrillem Weckergeklingel, sondern von individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmten Aufwachgadgets wecken lassen.
Oftmals sind es nämlich nur kleine Störfaktoren, unter denen unser körperliches Wohlbefinden zu leiden hat. E-Health-Technologie ist ideal, um diese Störfaktoren zu analysieren und zu beheben. Smarte Luftbefeuchter sorgen mithilfe von Umgebungssensoren für ein optimales Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, indem sie die Umgebung analysieren und je nach Bedarf Feuchtigkeit abgeben. Besonders für von trockener Heizungsluft gebeutelte Schleimhäute sind diese Gesundheitsgadgets ideal, denn sie beruhigen die Haut und mit verschiedenen Düften lässt sich in den eigenen vier Wänden eine regelrechte Wellness-Atmosphäre kreieren. Hausstaub- und Pollenallergiker profitieren außerdem von smarten Luftreinigern, die die Luft filtern und Herstellerangaben zufolge bis zu 99,97 Prozent der enthaltenen Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Bakterien und Viren beseitigen.
Wenn du diese entspannte Stimmung nicht automatisch mit ins Schlafzimmer nehmen kannst, helfen so einige Gadgets dabei, für einen erholsamen Schlaf zu sorgen. Das Zauberwort lautet: smarte Schlafmasken. Sie sollen dank gezielter Licht- und Soundtherapie für ein entspanntes Ein- und Durchschlafen sorgen und durch die Ausrechnung der optimalen Schlafzeit sogar Jetlags vermeiden. Mithilfe eingebetteter Controlling-Sensoren werden deine Herzfrequenz und Schlafgewohnheiten überwacht und die Daten über Nacht an eine App übertragen. Über den Sound sollen gehirnwellenregulierende Geräusche einen organischen, natürlichen Schlaf fördern und lichtleitende Übungen und Atemübungen für Aufmerksamkeit und Ruhe sorgen.
Wenn du früh morgens übrigens besonders ausgeruht aus den Federn steigen möchtest, tust du gut daran, dein Aufwachverhalten zu überdenken. Da du während des Schlafes verschiedene Zyklen durchläufst, ist es für die Energie am frühen Morgen ganz entscheidend, in welcher von ihnen du dich wecken lässt. Tiefschlaf- und Leichtschlafphase wechseln sich ab. Weckt dich der Wecker in der ersten Phase, fühlst du dich träge. Weckt er dich dagegen in der zweiten, ist dein Körper im Aufwachprozess deutlich ausgeruhter. Das Geheimrezept liegt also darin, aus einer Leichtschlafphase heraus in den Tag zu starten.
Sogenannte Schlafphasenwecker zielen genau darauf ab. Dies funktioniert entweder über eine Smartphone-App, indem das Smartphone auf das Bett neben das Kopfkissen gelegt wird, oder mithilfe extra für diesen Zweck entwickelten Wecker-Gadgets. Die im Smartphone oder im Gesundheitsgadget verbauten Controlling-Sensoren registrieren über die Matratze deine Körperbewegung und analysieren so, ob du dich gerade in einer Tiefschlaf- oder Leichtschlafphase befindest. Indem du am Abend zuvor die Zeitspanne auswählst, die du in etwa schlafen möchtest, berechnet das Programm die optimale Weckzeit und schickt die Daten entweder an den Wecker oder das Smartphone weckt dich direkt mithilfe der eingebauten Weckerfunktion. Darüber hinaus bieten besonders smarte Weckerlösungen auch das Wecken über Licht an.
Übrigens: Wenn du auch ohne Weckfunktion deinen Schlaf überwachen möchtest, gibt es mittlerweile sogar smarte Matratzenbezüge, die deinen Schlaf analysieren und dein Wohlbefinden dadurch verbessern können.
Wie du siehst, gibt es zahlreiche smarte Möglichkeiten, deine Gesundheit zu überwachen und zu verbessern. Die E-Health-Technologie ist aber noch längst nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt, weshalb uns sicher noch viele neue und erstaunliche Innovationen bevorstehen.