Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Filmprojekt „World Brain“: Das Gedächtnis der Welt

Eine Erzäh­lung, die man wie ein Buch lesen, wie eine Karte erkun­den und wie einen Film anse­hen kann. Was unver­ständlich klingt, ist das Trans­me­dia-Pro­jekt zweier franzö­sis­ch­er Kün­stler. Die Frage nach der physis­chen Beschaf­fen­heit des Inter­nets hat sie angetrieben, dieses Pro­jekt zu erschaf­fen, das sich in keine Schublade pressen lässt.

Wenn Du diesen Blog liest, gibt es eine hohe Wahrschein­lichkeit, dass du einen guten Teil Deines Lebens im Netz ver­bringst, diesem nicht greif­baren, all umfassenden Ort, zu dem man nahezu immer und über­all Zugang hat. Wir quatschen hier, tre­f­fen Fre­unde, shop­pen, hören Musik und guck­en uns die neuesten Serien an.

Woraus besteht das Internet?

Doch wie sieht dieser Ort aus? Wie ist er beschaf­fen und woraus beste­ht er? Die bei­den franzö­sis­chen Kün­stler Stéphane Degoutin und Gweno­la Wag­on haben sich mit ihrem Pro­jekt „World Brain“ auf die Suche nach dem Gedächt­nis der Welt begeben. Ihre Reise führte sie zu Tief­seek­a­beln am Grunde des Ozeans, in schw­er bewachte Daten­zen­tren und in den Wald, in dem ein paar Forsch­er nur mit der Hil­fe von Wikipedia über­leben sollten.

Her­aus­gekom­men ist ein trans­me­di­ales Pro­jekt, das das Inter­net aus einem ganz anderen Blick­winkel beleuchtet, als wir es nor­maler­weise gewohnt sind. Statt Daten­sicher­heit, Devices und Kom­mu­nika­tion geht es hier um Tief­seek­a­bel, die physis­che Beschaf­fen­heit von Dat­en, Ver­net­ztheit und schlafend­en Katzen.

1

Foto: Arte World­brain

Der Film ist eigentlich eine Collage

Da die bei­den Mach­er nun mal Kün­stler sind und Kün­stler sel­ten das machen, was andere machen wür­den, ist der Film kein­er, den man sich von vorne bis hin­ten anguckt. Er wurde zer­stück­elt und auf ein­er Art Col­la­gen-Web­site verteilt. Der Zuschauer kann die Videos in der richti­gen Rei­hen­folge guck­en, kann aber auch beliebig von Kapi­tel zu Kapi­tel sprin­gen oder sich Texte, Bilder, Ideen und Links zu dem jew­eili­gen The­ma zu Gemüte führen, die rund um den Video-Schnipsel verteilt liegen.

Auch das Sto­ry-For­mat lässt sich nicht so ein­fach fes­tle­gen. Die bei­den Fran­zosen wech­seln unabläs­sig zwis­chen kleinen Geschicht­en und davon unab­hängi­gen doku­men­tarischen Ele­menten. Auch zum For­mat zählen muss man die Web­site an sich, die es dem Nutzer über­lässt, ob er nun weit­er Videos guck­en, oder sich selb­st in ein The­ma ver­tiefen will.

Das Pro­jekt ist wirk­lich span­nend und bietet mal einen ganz anderen Blick auf dieses Ding, das wir Inter­net nen­nen und mit dem wir uns nahezu jeden Tag beschäfti­gen. Auf der chao­tisch anmu­ten­den Web­site kann man sich recht schnell ver­lieren und wenn man sich etwas näher damit beschäftigt, ist es ein gelun­gener Per­spek­tiven­wech­sel, eine andere Sicht auf viele Dinge, die wir inzwis­chen als selb­stver­ständlich erachten.

Header­bild: World Brain/Irreverence Films

Das könnte Dich auch interessieren