Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Faszination Netzwelt: Social-Media-Einmaleins für Eltern

Was treibt Dein Kind eigentlich den ganzen Tag im Inter­net? Chat­ten, posten, twit­tern, stupsen … Dir ist das vielle­icht sus­pekt, für Dein Kind aber total nor­mal. Du fragst Dich, was daran „sozial“ ist, stun­den­lang im Netz „rumzuhän­gen“? Was Deinen Nach­wuchs an dieser virtuellen Welt fasziniert? Finde es her­aus. Wir stellen die fünf meist­genutzten Kanäle vor und geben Dir einen Ein­blick, wie Face­book und Co. funktionieren.

Facebook: Das Mitmachweb der Generation 2.0 – auch was für mich?

Der Grundgedanke sozialer Net­zw­erke lässt sich am besten an der Mut­ter aller Social-Media-Kanäle erk­lären: Face­book ist mit rund 1,4 Mil­liar­den Nutzern noch immer die weltweit meist-genutzte Plat­tform. Die Mit­glieder des Online-Dien­stes erstellen die Inhalte qua­si selb­st, indem sie Texte, Bilder, Videos oder Musik posten und sich darüber aus­tauschen. Kom­mu­niziert und disku­tiert wird über Chats und Grup­pen­foren. Die Nutzer bew­erten, kom­men­tieren und teilen Inhalte – eine soziale Inter­ak­tion im virtuellen Raum. Großer Bonus dieser Online-Plat­tfor­men: Hier sind Men­schen aus aller Welt miteinan­der ver­net­zt und kön­nen über die Such­funk­tion wiederge­fun­den wer­den. Wer es in den let­zten Jahren nie zum Klassen­tr­e­f­fen geschafft hat, kön­nte es tat­säch­lich ein­mal bei Face­book ver­suchen. Ver­mut­lich find­et sich hier der ein oder andere Schulka­m­er­ad wieder. Denn ger­ade Face­book ist längst nicht mehr nur der Gen­er­a­tion 2.0 vor­be­hal­ten. Für die Web­ju­gend haben sich der­weil andere Plat­tfor­men her­auskristallisiert, über die sie sich aus­tauschen – wobei sich die Art und Inhalte der Kom­mu­nika­tion geän­dert haben.

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#WillkommenbeiTwitter: Zwitschern auf #Hashtag

„Dank des #vodafone_de Mag­a­zins #fea­tured bin ich auch endlich bei #Twit­ter. Freu mich auf viele Fol­low­er. @hilfe wie ändere ich das Profilbild“ 

Wenn Texte über­wiegend aus Hash­tags beste­hen, Kom­ma­ta und Satzbau­regeln gerne mal ver­nach­läs­sigt wer­den, dann bist Du ein­deutig bei Twit­ter gelandet. In max­i­mal 140 Zeichen kann hier jed­er sein State­ment frei von der Leber „wegzwitsch­ern“. Da der Umfang eines „Tweets“ begren­zt ist, wird vor allem bei Twit­ter (mit­tler­weile aber auch auf anderen Social-Media-Kanälen) die Hash­tag-Kul­tur gepflegt. Das Raute-Sym­bol kennze­ich­net ein bes­timmtes Stich­wort, das automa­tisch in ein­er Schlag­wort­suche ver­linkt und so mit anderen Tweets ver­net­zt wird. Wie viele und welche Tweets man erhält, hängt davon ab, wem Du fol­gst. Auf Twit­ter präsen­tieren sich auch viele Promis, Unternehmen, Medi­en und Ser­vice-Dien­stleis­ter wie Restau­rants. McDon­alds twit­tert beispiel­sweise ein neues Menü, die Bahn neue Tick­e­tange­bote, dpa und Tagess­chau aktuelle Schlagzeilen. Jed­er Nutzer kann den Tweets eines anderen Nutzers fol­gen und ist dann ein soge­nan­nter „Fol­low­er“. Das „Wie Du mir, so ich Dir“-Prinzip gilt bei Twit­ter aber nicht. Wenn ich Udo Lin­den­berg auf Twit­ter folge, tut er das umgekehrt wahrschein­lich nur, wenn ich Jan Delay oder Nena heiße – oder Her­steller ein­er Eier­likör-Marke bin. Generell haben Per­so­n­en des öffentlichen Lebens natür­lich viel mehr Fol­low­er als der „nor­male“ Durch­schnittsnutzer. Soziale Net­zw­erke sind der ein­fach­ste Weg, so nah wie möglich an seinen Star her­anzukom­men und dessen Leben mitzuverfolgen.

Instagram: Ohne Worte, aber gefiltert

Für zeige- statt rede­freudi­ge Men­schen, sind Insta­gram und Snapchat die Mit­tel der Wahl. Kürz­er kann Kom­mu­nika­tion nicht sein. Bei diesen Instant-Mes­sag­ing-Dien­sten für mobile Geräte wie Smart­phone oder Tablet ste­ht nicht das Wort, son­dern das Bild im Fokus. Hier wird das gesamte Leben in möglichst schö­nen Auf­nah­men fest­ge­hal­ten und geteilt. Damit das Ganze beson­ders abge­fahren, schick oder roman­tisch aussieht, liefert Insta­gram auch gle­ich eine ganze Palette an Effek­t­fil­tern – Soft­ware, die nicht ganz so makel­lose Bilder auf Hochglanz poliert und ret­tet, was das Motiv eigentlich nicht hergibt: Fotos im Retro-Look, Polaroid-Optik, mit Schär­fen­ver­lagerung oder gän­zlich kün­st­lerisch­er Ent­frem­dung. Tat­säch­lich sind Insta­gram-Pics schon fast ein eigenes Kun­st­genre. Inspi­ra­tion holt sich der Nutzer bei anderen Insta­gramern, denen er fol­gt. Das kön­nen Fre­unde und Bekan­nte sein, aber auch völ­lig Fremde, deren Bilder man schön find­et und „liked“. Auch bei Snapchat kön­nen „Snap“-Schüsse an Fre­unde ver­schickt wer­den. Hier sind die Bilder aber nur für einige Sekun­den sicht­bar und löschen sich dann wie von Geis­ter­hand. Zumin­d­est fast, denn mit rel­a­tiv ein­fachen Mit­teln sind die Bilder auf dem Gerät wiederzufinden.

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Karriererampe und Recherchequelle: Auf Youtube wird die Welt erklärt 

Eben­falls ein Phänomen sozialer Net­zw­erke: Sie brin­gen eine völ­lig neue Starkul­tur her­vor. Die Helden unser­er Kinder haben keine Superkräfte oder erleben waghal­sige Aben­teuer – sie tra­gen Horn­brille, Wuschel­frisur und Jog­ging-Hose, spie­len vor der Web­cam Com­put­er­spiele, geben Schmink-Tipps und erzählen von ihren All­t­agssor­gen. Youtube ist ein wahres Biotop für kam­er­aaffine New­com­er, die teil­weise mehr Abon­nen­ten haben als die großen deutschen Tageszeitun­gen. Youtube-Stars ver­mit­teln Werte, Mei­n­un­gen – und Pro­duk­te, denn damit ver­di­enen sie ihr Geld. Den­noch oder ger­ade deswe­gen sind sie in den let­zten Jahren sehr pro­fes­sionell gewor­den und pro­duzieren mit immer mehr Aufwand ganze Sendun­gen und Shows. Die gute Nachricht für Eltern: Damit lässt sich im Aus­nah­me­fall tat­säch­lich Geld ver­di­enen und sog­ar Preise gewin­nen. Rock­et­beans TV zählt zum Beispiel zu den Gewin­nern des diesjähri­gen Web­video­preis­es – groß und bekan­nt gewor­den durch Youtube. Wer jet­zt neugierig ist, kann gerne rein­schauen. Youtube-Videos sind für alle öffentlich zugänglich. Aber erst mit der Reg­istrierung kön­nen Nutzer auch selb­st Videos hochladen, kom­men­tieren, favorisieren, Chan­nel abon­nieren oder Prob­leme melden. Von Tuto­ri­als, die die großen Fra­gen der Welt oder auch ganz banalen Schwachsinn erk­lären, über Musikvideos und Mak­ing-Of-Pro­duk­tio­nen bis zu aus­rang­ierten Mediathek-Beiträ­gen und Com­e­dy-Shows find­et sich bei Youtube nahezu alles, was mit Bewegt­bild möglich ist.

Anmeldung kinderleicht gemacht 

Um Mit­glied eines sozialen Net­zw­erks zu wer­den, muss man sich reg­istri­eren, also ein Benutzerkon­to (einen „Account“) erstellen. Alles, was Du dazu brauchst, ist eine E-Mail-Adresse. Social-Apps wie Insta­gram und Snapchat lassen sich kosten­los für iOS und Android-Sys­teme auf das Mobil­gerät herun­ter­laden und instal­lieren. Bei Youtube kann die Anmel­dung auch über ein bere­its beste­hen­des Google-Kon­to erfol­gen. Neben dem von Dir fest­gelegten Pass­wort wer­den bei der Reg­istrierung auch Dat­en wie Tele­fon­num­mer, Geburts­da­tum und Name abge­fragt. Face­book begrün­det die Frage nach dem Geburt­stag nicht mit ein­er Alter­skon­trolle, son­dern damit, dass die Angabe dabei helfe, „Dir die für Dein Alter entsprechende Face­book-Erfahrung zu bieten […]“ Wo diese Dat­en lan­den kön­nen, ste­ht in den AGBs und Daten­richtlin­ien – dazu aber später mehr. Da davon auszuge­hen ist, dass Eltern das Min­destal­ter sozialer Plat­tfor­men erre­icht haben (Face­book, Insta­gram und Snapchat ab 13 Jahren, Youtube ab 18 Jahren) soll an dieser Stelle nicht weit­er darauf herumgerit­ten wer­den, dass bei der Erstan­mel­dung auf keinem der Kanäle ein Hin­weis zur Alters­freiga­be erscheint. Davon wür­den sich die meis­ten Zwölfjähri­gen ja eh nicht abschreck­en lassen. Also weit­er im Text.

Irrlichter: Zeig mir Dein Profil und ich sag Dir, wer Du bist (?)

Inner­halb sozialer Net­zw­erke treten Mit­glieder unter einem Nutzer­na­men oder Nick­name auf. Das kann der richtige Vor- und Nach­name sein oder aber ein „lustiges“ Pseu­do­nym wie „Hannes Haut Ab“ oder „Mia Mara“. Der Nutzer erstellt ein per­sön­lich­es Pro­fil, das später ergänzt und geän­dert wer­den kann. Je nach­dem, wie viel er preis­geben möchte, kön­nen per­sön­liche Dat­en wie Wohnort und Beruf angegeben wer­den – oder aber auch sehr per­sön­liche Infos wie Lebens­mot­to und Lieblingsessen. Auch ein Foto gehört in den sozialen Net­zw­erken zu einem voll­ständi­gen Pro­fil, ist aber kein Muss. Die Mit­glieder präsen­tieren sich so, wie sie wahrgenom­men wer­den wollen. Das muss mit der Real­ität nicht viel zu tun haben. All die Infos dienen in erster Lin­ie der Selb­st­darstel­lung – und dem Anbi­eter. Denn die Mit­glied­schaft ist bei den meis­ten Net­zw­erken zwar kosten­los, hat aber trotz­dem ihren Preis.

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Das Kleingedruckte

Ein zen­traler Bestandteil sozialer Net­zw­erke sind Daten­banken, die neben Unmen­gen von Bildern und Videos auch per­sön­liche Infor­ma­tio­nen über die Mit­glieder sam­meln. Vielle­icht begeg­net Dir Dein Urlaub­s­bild, das Du auf ein­er Plat­tform gepostet hast, irgend­wann als groß­for­matiges Plakat, weil es an eine Wer­beagen­tur verkauft wurde. Jed­er, der sich bei Face­book, Twit­ter und Co. anmeldet, akzep­tiert die All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gun­gen. Damit erteilst Du dem Betreiber die Lizenz für Deine Inhalte. Die Anbi­eter kön­nen also Deine Bilder, Posts, Videos oder per­sön­liche Dat­en ver­wen­den und sog­ar an Dritte weit­er­verkaufen. Das gilt für Face­book eben­so wie für Youtube. Auch hier räu­men Nutzer mit der Anmel­dung eine „weltweite, nicht-exk­lu­sive und gebühren­freie Lizenz“ aller hochge­lade­nen und geposteten Inhalte ein – mit dem Recht auf Unter­l­izen­zierung bezüglich der Nutzung, Repro­duk­tion und Ver­trieb. Bei Twit­ter drückt man sich fre­undlich­er aus, meint aber das­selbe: „Die Tweets gehören dem Ver­fass­er, Twit­ter hat aber das Recht, Inhalte jed­erzeit „benutzen, kopieren, ver­ar­beit­en, übernehmen, verän­dern, veröf­fentlichen, über­mit­teln und vertreiben“ zu kön­nen. Auch Snapchat ver­weist darauf, dass Nutzungs­dat­en, Log- und Geräte-Infor­ma­tio­nen gesam­melt und gespe­ichert wer­den. Beim mit­tler­weile von Face­book aufgekauften Dienst Insta­gram ver­hält es sich ähnlich.

Mit dem Daten­schutz auf Social-Media-Plat­tfor­men ist es tat­säch­lich eine knif­flige Angele­gen­heit. Den­noch ist es keine Lösung, Deinen Kindern die Nutzung sozialer Net­zw­erke zu ver­bi­eten. Wenn Du Dich mit der Materie auseinan­der­set­zt und bess­er Bescheid weißt als der Nach­wuchs, kannst Du ihn auf die Gefahren aufmerk­sam machen und im Medi­enum­gang begleit­en. Dabei geht es nicht um Kon­trolle. Ver­such lieber erst gar nicht, Dich auf Face­book mit Deinem Sohn anzufre­un­den – da hört das „Soziale“ bei den meis­ten Kids auf.

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