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Fairy Tail in der featured-Spielekritik: Rollenspiel ohne echten Zauber
Die beliebte Manga- und Anime-Serie rund um die Magier-Gilde Fairy Tail bekommt nun ihr eigenes Videospiel. Das Rollenspiel steigt dabei direkt in die Geschichte ein und ist deshalb vielleicht eher etwas für Fans der Serie. Warum, liest Du in der featured-Spielekritik zu „Fairy Tail“.
„Fairy Tail“ ist ein Manga von Hiro Mashima, der vor allem Leser sogenannter Shounen Mangas zahlreich begeisterte, also primär eine junge männliche Zielgruppe. Obwohl „Fairy Tail“ nie die Leser- und Fanzahlen von „One Piece“, „Naruto“ oder „Demon Slayer“ erreichte, lief die Anime-Serie so gut, dass man den Abenteuern der Magier-Gilde Fairy Tail ein Videospiel gönnte. Wir haben schon ein paar Stunden in Earthland verbracht und verraten Dir, warum „Fairy Tail“ vor allem Fans anspricht und sich vielleicht eher weniger für Einsteiger eignet.
Fairy Tail: Holpriger Einstieg für Neulinge
Das Rollenspiel startet mit einem langatmigen Intro, welches Dich mitten in die Geschehnisse der Abenteuer von „Fairy Tail“ hineinwirft. Für Fans der Serie mag das wunderbar sein, da sie mit den Charakteren, Zusammenhängen und Fachbegriffen vertraut sind, doch wenn Du Dich in Earthland nicht auskennst, könnte das schnell zu Frust führen. Immerhin erklärt Dir die Cutscene das Kampfsystem und bereitet Dich im Tutorial auf die anstehenden Kämpfe vor.
Unflexible Story und Zwischensequenzen ohne Ende
Long Story short: In „Fairy Tail“ trittst Du mit Deiner Gilde zum großen Magier-Turnier in der Hauptstadt Crocus an. Deine fünf Kampfgruppen erstellst Du im Spielverlauf aus 16 verschiedenen Charakteren. Hauptaufgabe bei den „Grand Magic Games“ sind die Kämpfe gegen andere Gilden, worauf sich das Spiel zu „Fairy Tail“ komplett konzentriert.
Das Spiel hält sich strikt an die Story der Mangas. Das bedeutet, dass Du nichts Neues erleben wirst, wenn Du den Manga oder die Anime-Serie kennst. Sonderaufgaben oder Rätsel, die die eigentliche Geschichte erweitern könnten, sind leider nicht vorhanden. Das wirkt alles etwas zu starr und auch der Rahmen immer gleich: Nach einer nichtssagenden Zwischensequenz musst Du Dich in den Kampf stürzen. Und von diesen Sequenzen gibt es viele. Das Ganze versprüht dann wenigstens durch den japanischen Originalton, ergänzt mit englischen Untertiteln, noch etwas Anime-Charme. Aber Du wirst bestimmt nicht nur einmal die Option nutzen, die Sequenzen zu überspringen.
Das gelungene Kampfsystem als Lichtblick
Allerdings bietet „Fairy Tail“ auch durchaus etwas Positives: das Kampfsystem. Das ist nämlich durchaus gelungen und die Kämpfe machen oft sogar richtig Spaß. Zwar kommt es ein wenig altbacken daher und erinnert oftmals an ältere JRPGs (Japanese Role-Playing Games) wie die frühen „Final Fantasy“-Teile, das ist aber tatsächlich gar nicht so schlecht. Denn das rundenbasierte Kampfsystem bietet genug Zeit, damit Du Dir eine Taktik zurechtlegen kannst. Deine Charaktere aus der Gilde greifen nacheinander an und können dabei aus vier verschiedenen Optionen wählen: Attack, Magic, Defend oder Item – also Angriff, Magie, Abwehr oder einen Gegenstand verwenden. Entscheidest Du Dich beispielsweise für Magie, so werden, je nach Charakter, verschiedene Effekte hervorgerufen, die die Gegner in Schach halten. Apropos Schach: Gegner stehen dabei in einem neun mal neun großen Raster-System und nicht alle können immer gleichzeitig angegriffen werden. Taktik ist also unbedingt notwendig, wenn Du mit Deiner Gilde erfolgreich sein willst.
Ein Spiel für Fairy Tail-Veteranen
Schlussendlich ist „Fairy Tail“ eher ein Spiel für Fans, die sich bereits mit der Geschichte auskennen und mit geliebten Charakteren selbige nachspielen wollen. Neulingen empfehlen wir allerdings, sich erst mit dem Manga oder der Anime-Serie zu beschäftigen. „Fairy Tail“ ist kein schlechtes Spiel, es fühlt sich aber oftmals so an, als hätte man Grafik, Mechanik und Ablauf schon gefühlt tausend Mal und leider oftmals auch besser gesehen.
Fairy Tail
Plattformen: PlayStation 4, Nintendo Switch
Release-Datum: 30. Juli 2020
Kosten: rund 60 Euro
Publisher: Koch Media
Entwicklerstudio: GUST Studios