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„Einfach jeder wartet auf den Mac“ – Review: Der neue Film über Steve Jobs
Der neue Film von Danny Boyle über Apple-Gründer Steve Jobs ist ein gleichnamiges Biopic aus den USA, der am 12. November in die deutschen Kinos kommt. Der Streifen zeichnet in drei Szenen ein faszinierendes Charakterporträt des Mit-Erfinders von Mac, iPhone und Co. Zur Filmpremiere werfen wir für Dich einen Blick auf die Leinwand.
Steve Jobs (Michael Fassbender) einige Minuten vor der Präsentation des ersten Macintosh: Tausende erwartungsvolle Zuschauer, Presse, Hektik auf der Bühne. Der Mac soll „Hallo“ sagen, aber dieser Teil des Systems funktioniert nicht. „Reparier es“, befiehlt Steve seinem Kompagnon Andy Hertzfeld (Michael Stuhlbarg) unmissverständlich.
Die Person Steve: schlecht programmiert?
Die Szene trifft ganz gut, wie Steve in Aaron Sorkins Biografie „Steve Jobs“ dargestellt wird: Ständig auf zack, zeigt ihn das Drehbuch aufbrausend, um seine Mitstreiter zu Höchstleistungen anzutreiben. Oft wirkt er herablassend, arrogant und stur. Oder, um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: „schlecht programmiert“. Auf der anderen Seite kommt er als großer Visionär, als enthusiastischer Charismat daher, der Menschen inspiriert und anzieht. Diese Ambivalenz macht den Film aus: einerseits getriebener Perfektionist, andererseits leidenschaftlicher Künstler, der „eine Delle ins Universum schlägt“.
Quelle: diefilmfabrik
Die Geschichte: Backstage-Dialoge
Die Lebensgeschichte ist interessant erzählt: Jeweils in den wichtigen Minuten vor der Präsentation eines neuen Produkts versuchen alle möglichen Leute mit Steve zu sprechen: Zum Beispiel seine Ex (Katherine Waterston als Chrisann), die Mutter der fünfjährigen Lisa, deren Vaterschaft Steve abstreitet, oder Mitstreiter wie „Woz“, Steves einstiger Partner, der oft als eigentlicher Erfinder im Apple-Duo bezeichnet wird. Ständig treu an seiner Seite: Kate Winslet als wogen-glättende Marketingchefin Joanna Hoffman. In vielen Szenen legt der Film den Schwerpunkt auf Zwischenmenschliches – vor allem auf Steves Verhältnis zu Lisa – und das berührt tatsächlich.
Natürlich reagieren einige Apple-Jünger auf den durchaus kritischen Streifen recht skeptisch: Die Geschichte von Steve Jobs sei für eine 120-Minuten-Verfilmung viel zu komplex. Aber bezüglich der Umsetzung des Films sind die meisten Kritikerstimmen voll des Lobes. Positiv hervorgehoben wird neben der Leistung der beiden Hauptdarsteller vor allem das ungewöhnliche Drehbuch von Aaron Sorkin.
Fazit: Packend
„steve jobs“ ist ein temporeicher, ein unterhaltsamer Streifen. Konsequent aus der Sicht des Hauptdarstellers erzählt, gönnt er dem Zuschauer keine Verschnaufpause. Das Drehbuch stellt Steve nicht immer im besten Licht dar, aber gerade seine Bipolarität fasziniert: Mit einem kurzweiligen Drehbuch, humorvollen Dialogen und überzeugend gespielten Charakteren für uns ein Must-see des Kinoherbstes. Wir empfehlen also: anschauen und selbst urteilen.
Was meinst Du: Ist die Aufarbeitung der Apple-Geschichte wichtig und interessant oder hast Du schon genug vom Personenhype um die Apple-Legende? Schreib es uns in die Kommentare.