Digital Life
Digitale Kunstwerke zum Staunen
Spricht man von klassischer oder moderner Kunst, denkt man sofort an Gemälde, Musik und Schauspiel. Mit dem Fortschritt der Technik gewann die Kunst an immer neuen Facetten hinzu und brachte einige atemberaubende Kunstwerke hervor. Wir zeigen Dir zwei spannende Projekte: vom Film in den Wolken bis zu interaktiver Kunst mit der Hilfe von Daten.
Der italienische Künstler und Ingenieur Leonardo Da Vinci hätte sich wahrscheinlich nie träumen lassen, dass die Menschen eines Tages bewegte Bilder in den Himmel projizieren. Oder dass es irgendwann eine Skulptur gäbe, die laufend ihre Farbe ändert und auf die Personen in ihrem Umfeld reagiert. Dank modernster Technik können Künstler ihrer Fantasie freien Lauf lassen und uns so ins Staunen versetzen.
Wie die Bilder laufen lernten
Im Jahr 1872 legte Eadweard Muybridge den Grundstein für den heutigen Film. Mit der erstmaligen Serienfotografie eines Pferdes auf der Rennbahn und seiner späteren Erfindung des Zoopraxiskops war es plötzlich möglich, kurze Filme abzuspielen. Genau diese Erfindung – ein Stroboskop in Verbindung mit einer Glühlampe – machte sich 137 Jahre später der Künstler Dave Lynch zu Eigen. Die Glühlampe wird durch einen Laser ersetzt und mit Hilfe zweier Wissenschaftler der University of Leeds entsprechend angepasst. Das neue Gerät wurde an Bord eines Kleinflugzeugs befestigt und anschließend projizierte Dave Lynch damit Muybridges Aufnahmen des galoppierenden Pferdes in die Wolken. Das Schauspiel in 50 Metern Höhe ist damit der erste Film in den Wolken:
Dein interaktives Farbspektakel
Das zweite Kunstwerk findet wenige Meter über den Köpfen der Zuschauer statt. Die beiden Künstler Janet Echelman und Aaron Koblin trafen sich 2011 bei einer TED-(Technology, Entertainment, Design)-Konferenz, die bekannt ist für die Vorstellung und den Austausch neuer Ideen unter Wissenschaftlern und Künstlern. Drei Jahre später soll Echelman für eine weitere TED-Konferenz im März 2014 eine ihrer Fischernetz-Skulpturen entwerfen und anbringen. Aaron Koblin, Art-Director für Datenkunst im Google Creative Lab, hilft ihr bei der Beleuchtung des Projekts. Es soll nicht einfach nur schön aussehen, sondern die anwesenden Zuschauer mit einbinden. Smartphone-Nutzer können mit einer App auf dem Bildschirm tippen und malen und so Farben und Verläufe der Skulptur verändern.