Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Die Bitforms Gallery in New York: Digitalkunst hat eigene Regeln

Kunst­werke mit Gebrauch­san­leitung: In der New York­er „bit­forms gallery” von Steven Sacks ist das der Nor­mal­fall. Er hat sich auf Dig­i­tal Art spezial­isiert, die auch son­st ganz eige­nen Regeln folgt.

Der Galerist verkauft bere­its seit 2001 auss­chließlich dig­i­tale Kun­st. Grund für diese Spezial­isierung ist sein Drang nach kreativ­er Frei­heit. Denn die hat­te er nicht immer. Ursprünglich in der Kom­mu­nika­tions­branche tätig, hat­te er es irgend­wann satt, „dass die Kun­den so großen Ein­fluss auf das gestal­ter­ische Schaf­fen hat­ten“, sagt Sacks. Er steigt aus, bleibt aber sein­er Vor­liebe für Code und Kreativ­ität treu – nur eben im Kunstgeschäft.

Keine Ahnung, was rauskommt

Dass Com­put­er Rechen­maschi­nen sind, heißt nicht unbe­d­ingt, dass dig­i­tale Kun­st berechen­bar ist – das ver­hin­dert unter anderem die Inter­ak­tiv­ität viel­er Werke. Als Steven Sacks zum Beispiel den Beat­box­er Rahzel und eine Instal­la­tion des Medi­enkün­stlers Rafael Lozano-Hem­mer zu ein­er gemein­samen Per­for­mance zusam­men­brachte, „hat­ten wir keine Ahnung, was dabei rauskom­men würde“, erzählt er. „Erst mal eine unglaubliche Kako­phonie, wie sich herausstellte.“

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Bitform trifft Beatboxing

Rafaels Werk Voice Array über­set­zte in Echtzeit Audioauf­nah­men aus dem Ausstel­lungsraum in eine Licht-Per­for­mance und sam­pelte syn­chron die aufgenomme­nen Sounds neu – was in Stevens Galerie ziem­lich schreck­lich klang, bis Rahzel sich nach ein­er Weile auf Voice Array einge­groovt hat­te. Trotz aller Unberechen­barkeit: Am Ende war das Pub­likum schw­er begeis­tert, erin­nert sich Steven.

Kunst mit Wartungsintervall

Dig­i­tale Kun­st hat eine weit­ere Beson­der­heit: Samm­ler und Museen hän­gen sie nicht ein­fach an die Wand und fer­tig. „Käufer müssen das Werk warten, um es zu erhal­ten“, sagt Sacks. In den besagten Gebrauch­san­leitun­gen, die bit­forms gemein­sam mit den Kün­stlern erar­beit­et, spielt dieses The­ma erwartungs­gemäß eine wichtige Rolle.

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Kunstrestauration 2.0

Und was bleibt in der Zukun­ft von einem Werk, das zum Beispiel eine Web­site oder Stream­ing-Funk­tio­nen umfasst? Irgend­wann ist jede Hard- und Soft­ware ver­al­tet und das Kunst­werk in sein­er ursprünglichen Form nicht mehr funk­tion­al. Neue Brows­er-Stan­dards oder ein ein­fach­es Smart­phone-Update kön­nen schon genü­gen. Darum ist nicht nur dig­i­tale Kun­st selb­st, son­dern auch ihre Erhal­tung inzwis­chen ein Markt: Es gibt bere­its Spezial­is­ten, die Werke auf neuere Sys­teme migri­eren oder kom­plett nachbilden.

Fotos: bit­forms gallery

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