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Das Gefühl kommt ins Spiel – Ankkoro gibt Emotionen Einfluss auf Videospiele
Virtual Reality (VR) macht das Gaming realistischer – aber ein wichtiger Faktor fehlt noch. Die Spiele können nicht auf Deine Emotionen beim Spielen reagieren. Die französisch-amerikanische Firma Ironova will mit ihrem neuen Wearable Ankkoro und der integrierten Emotion-Sense-Technologie Abhilfe schaffen.
Horrorspielfans werden das Gefühl kennen: Wenn man ein paar der absoluten Überflieger in diesem Bereich durchgespielt hat, hauen einen die biederen Mittelklassegames nicht mehr so richtig vom Hocker. Irgendwann sieht man einer Hausecke einfach an, dass etwas Schreckliches dahinter vorgesprungen kommt. Jump-Scares, die weder jump noch scare nach sich ziehen, sind etwas ungemein Enttäuschendes.
Die Lösung hängt am Handgelenk
Wie gut, dass dagegen jetzt endlich zu Felde gezogen wird. Ankkoro heißt das neue Wearable der Firma Ironova, das nicht nur Horrorspiele, sondern die gesamte Gaming-Industrie revolutionieren soll. Das Armband ist darauf getrimmt, an Deinem Körper Messungen vorzunehmen und aus den Ergebnissen Deinen Gemütszustand abzuleiten. Bist Du ruhig, konzentriert, ängstlich, gestresst, überrascht oder ausgeglichen? Diese sechs Gemütszustände kann Ankkoro anhand Deiner Pulsfrequenz und anderer biometrischer Daten unterscheiden.
Quelle: Youtube / IRONOVA
Was ändert Ankkoro im Spiel?
So kann ein Game, das mit vielen Jump-Scares arbeitet, enorm aufgewertet werden – nämlich wenn das Spiel erkennt, wann Du nicht mit einer Überraschung rechnest. Aber auch andere Genres könnten von der Technologie profitieren. So könnten Deine Gefühle in Shootern und Stealth-Games Auswirkungen auf Deine Skills haben. Vielleicht kannst Du nicht mehr so gut zielen, wenn Du zu aufgeregt bist, oder Du bewegst dich lautloser, wenn Du konzentriert bist. In Spielen, die sich auf eine starke Story konzentrieren, könnten Deine Emotionen das Verhältnis zu anderen Personen beeinflussen und so Auswirkungen auf den Ausgang des Spiels haben.
Emotionen messen – und erzeugen
Zusätzlich bietet Ankkoro die Möglichkeit, über Lichtimpulse und Vibrationen am Handgelenk Emotionen zu triggern. An spannenden Stellen könnte das kleine Gerät also zum Beispiel Deine Aufregung noch erhöhen – es ist erstaunlich, auf was für einfache Signale unser Körper reagiert.
Foto: Ironova / PressKit
Auch für E-Sportler
Doch Ankkoro lässt sich auch auf andere Weise nutzen. Beispielsweise kann das Armband Deine Handbewegungen tracken und so als Controller fungieren. Auch im E-Sports-Bereich wäre an eine Anwendung zu denken. Hier könnten die Emotionen der Spieler aufgezeichnet und somit beobachtet werden, welche Gefühlslage einen Sieg wahrscheinlich macht. Außerdem kann Ankkoro die Anzahl der Bewegungen pro Minute und den mit der Maus zurückgelegten Weg messen.
Technik und Verkaufsstart
Mit Konsole oder Computer verbindet sich das Armband über Bluetooth, mit dem Stromnetz über eine Docking Station. Der Akku soll laut Hersteller einige Tage lang halten. Ankkoro wurde auf der CES 2017 in Las Vegas vorgestellt. Erhältlich ist es noch nicht, aber die ersten Prototypen sollen bald an Entwickler verschickt werden. Wann das fertige Produkt auf den Markt kommt steht noch nicht fest.
Glaubst Du, dass Ankkoro die Videospielwelt nachhaltig verändern wird? Und wirst Du Dir vielleicht sogar selbst eines der Geräte zulegen? Schreib es in die Kommentare.