Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas
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Eltern-Ratgeber digital: Die Faszination von Smartphones

Ob zu Hause auf der Couch, beim Warten auf den Bus oder kurz vor der Schule – das Smart­phone ist bei den meis­ten Jugendlichen über­all mit dabei. Es hat sich zum mul­ti­me­di­alen Alleskön­ner entwick­elt und dient lange nicht mehr alleine dem Tele­fonieren. Es vere­int in einem Gerät Inter­net­zu­gang, Musik­play­er, Film- und Fotokam­era, Notizbuch, Adress­buch und vieles mehr. Mit ihm organ­isieren die Jugendlichen ihren All­t­ag, ihre Verabre­dun­gen und erhal­ten die neuesten Infos von ihren Fre­undin­nen und Fre­un­den, aber nicht nur das. Mit dem Smart­phone haben sie ihr per­sön­lich­es „Unter­hal­tungs­cen­ter“ immer dabei.

Beson­dere Momente wer­den mit der Kam­era fest­ge­hal­ten, und die „Kids“ set­zen sich und Fre­undin­nen und Fre­unde „in Szene“. Durch die mobile Inter­ne­tan­bindung wird es zur mobilen Infor­ma­tion­squelle. Es ist aber auch modis­ches Zube­hör, Aus­druck des Erwach­sen­wer­dens und sicht­bares Zeichen der Zuge­hörigkeit zu ihrer Alters­gruppe und immer wieder Gespräch­s­the­ma. Daher rührt der Wun­sch viel­er Kinder und Jugendlich­er immer früher ein Smart­phone besitzen zu wollen.

Da Smart­phones in den let­zten Jahren immer erschwinglich­er gewor­den sind, hat die Ausstat­tung der Jugendlichen mit einem Smart­phone in den let­zten Jahren stark zugenom­men. Hat­ten 2011 nur 25 % der 13-19-Jähri­gen ein Smart­phone, waren es 2016 schon 97% (Quelle: JIM Studie 2016). Auch unter Kindern ab 6 Jahren steigt die Zahl der­jeni­gen, die über ein eigenes Smart­phone ver­fü­gen stetig an (KIM Studie 2014). Um ein Smart­phone und seine viele Funk­tio­nen meis­tern zu kön­nen, ist ein aus­gereiftes Maß an Medi­enkom­pe­tenz und Medi­ener­fahrung erforder­lich. Schließlich soll­ten z. B. Sicher­heit­se­in­stel­lun­gen vorgenom­men, GPS & W-LAN aktiviert bzw. deak­tiviert, Apps eingeschätzt wer­den kön­nen. Ein voll funk­tions­fähiges Smart­phone ist somit für Kinder unter 12 Jahren eher nicht geeignet.

Regeln für die Smartphone-Nutzung

Kon­nten Eltern vor weni­gen Jahren die Inter­net­nutzung ihrer Kinder am heimis­chen Com­put­er noch rel­a­tiv genau mit ver­fol­gen und begleit­en, ste­hen sie heute vor der Auf­gabe, ihren Kindern klare Spiel­regeln im Umgang mit dem mobilen Netz zu ver­mit­teln und ihnen mit auf den Weg zu geben. Auch wenn es Kinder­schutz­soft­ware für mobile Geräte gibt, haben Eltern hier weniger direk­te Kon­trolle über Nutzungszeit­en und aufgerufene Inhalte. Somit müssen Kinder und Jugendliche bei mobilen Geräten mehr Ver­ant­wor­tung erler­nen und übernehmen. Auch wenn kein Ver­trag mit Inter­net­nutzung abgeschlossen wurde, kann ein Kind z. B. über offene WLANs in Cafés und Schnell­restau­rants oder über WLANs im Fre­un­deskreis das Inter­net nutzen.

Diese Aspek­te anzuerken­nen, ist wichtig, wenn es darum geht, das The­ma „Handy und mobile Kom­mu­nika­tion“ in der Fam­i­lie zu besprechen und gemein­sam Spiel­regeln zu ein­er alters­gemäßen und ver­ant­wor­tungsvollen Nutzung aufzustellen. Klare Regeln zur Inter­net­nutzung soll­ten also bere­its vor der Anschaf­fung eines Smart­phones bekan­nt und abge­sprochen sein. Damit ein Kind bess­er ein­schätzen kann, worauf es bei der mobilen Inter­net­nutzung acht­en sollte, kön­nen Eltern in einem Medi­en­nutzungsver­trag gemein­sam mit Ihrem Kind klare Regeln und Absprachen vere­in­baren.

Tipps

  • Geben Sie Ihrem Kind erst dann ein Smart­phone, wenn Sie den Ein­druck haben, dass es sich gut mit der Funk­tion­sweise und den Risiken des Inter­net ausken­nt. Zudem soll­ten Sie Ihrem Kind aus­re­ichend ver­trauen kön­nen, dass es beste­hende Absprachen zur Han­dynutzung ein­hält.
  • Erk­lären Sie Ihrem Kind, dass öffentliche WLANs in Cafés und Schnell­restau­rants vielfach ungesichert sind und so ein Zugriff von Drit­ten auf das eigene Handy möglich wird.
  • Trainieren Sie gemein­sam mit Ihrem Kind einen vernün­fti­gen und ver­ant­wor­tungsvollen Umgang mit Inter­net und Smart­phone, indem Sie sich gemein­sam geeignete Web­sites mit Tipps und Hin­weisen anse­hen und konkrete Regeln vere­in­baren.
  • Jugendliche find­en unter www.handysektor.de viele konkrete Tipps und aktuelle Hin­weise, was es bei Smart­phones zu beacht­en gibt.
  • Buchtipp für Eltern: Haeusler J., Haeusler, T. (2012): Net­zgemüse Aufzucht und Pflege der Gen­er­a­tion Inter­net.

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Exzessive Handynutzung

Als mul­ti­me­di­aler Alleskön­ner vere­int das Smart­phone viele Funk­tio­nen. Kinder und Jugendliche beschäfti­gen sich daher gerne und aus­dauernd damit und das sorgt für Kon­flik­te im Fam­i­lien­all­t­ag. Viele Eltern sind darüber verun­sichert, wie lange sich ihr Kind mit dem Smart­phone in der Freizeit beschäfti­gen sollte oder haben Angst, dass eine regel­rechte „Sucht“ entste­ht und das Kind ohne Handy nicht mehr leben kann. Im englis­chen Sprachraum gibt es hier­für sog­ar schon ein Wort: Nomo­pho­bie (No-Mobile-Phone-Pho­bia – also die Angst, ohne Handy nicht mehr leben zu kön­nen). Aber los­gelöst von Fra­gen nach Sucht oder Abhängigkeit, gibt es Momente im Leben, in denen der per­ma­nente Blick aufs Handy störend und unpassend ist.

Für Kinder und Jugendliche ist es faszinierend und span­nend, jed­erzeit mit dem Fre­un­deskreis ver­bun­den zu sein und die neusten Infor­ma­tio­nen zu erhal­ten. Kinder brauchen aber auch Begleitung, um eine angemessene Nutzung zu ler­nen. Handyfreie Zeit­en sind wichtig, um sich ein­mal ganz bewusst aus dem „Always-on-Modus“, der ständi­gen Erre­ich­barkeit, den das Smart­phone mit sich bringt, zurück­zuziehen und einige Momente ganz im Hier und Jet­zt zu sein. Das kann z. B. beim gemein­samen Essen sein, bei gemein­samen Aus­flü­gen, bei Aktiv­itäten mit Fre­un­den oder bei den Hausauf­gaben sein. Bei älteren Kindern kann das Handy ab ein­er bes­timmten Uhrzeit zumin­d­est in den Flugzeug­modus geschal­tet wer­den; dann funk­tion­iert die Weck­funk­tion des Handys, Nachricht­en oder Sta­tus-Updates wer­den aber nicht mehr angezeigt.

Tipps

  • Ob Fernse­hen, Com­put­er­spiele oder Han­dynutzung - Kinder brauchen einen zeitlichen Rah­men, um gut mit Medi­en umge­hen zu kön­nen. Eltern und Kind soll­ten daher gemein­sam über­legen, wie viel Zeit sie der Medi­en­nutzung am Tag ein­räu­men wollen und welche Medi­en dem Kind dabei beson­ders wichtig sind.
  • Ste­hen Sie der Han­dynutzung pos­i­tiv gegenüber. Seien Sie Vor­bild und vere­in­baren Sie feste Han­dynutzungszeit­en.
  • Ver­mei­den Sie es, mit einem Handyver­bot zu dro­hen - Ihr Kind wird sich vielle­icht son­st bei Handy-Prob­le­men nicht mehr an Sie wen­den. Reden Sie mit Ihrem Kind und erk­lären Sie, was Sie an der dauern­den Smart­phone-Nutzung stört.
  • Als Gesprächs­grund­lage kann der Film „I for­got my Phone” (Ich habe mein Handy vergessen) dienen.
  • Ein­mal im Jahr zur Fas­ten­zeit ver­anstal­tet www.handysektor.de ein gemein­sames Handy­fas­ten. In einem Tage­buch wer­den die Erleb­nisse ohne Handy fest­ge­hal­ten. Nutzen Sie dies als Anlass um mit der gesamten Fam­i­lie an der Aktion teilzunehmen. Nähere Infos zum Handy­fas­ten find­en Sie hier.

Link­tipps

  • Unter www.mediennutzungsvertrag.de find­en Eltern einen inter­ak­tiv­en Medi­en­ver­trag für Kinder und Eltern.
  • Der klick­safe-Rat­ge­ber „Smart mobil?!” wurde in Koop­er­a­tion mit handysek­tor erstellt und bietet Eltern Unter­stützung bei Unsicher­heit­en zum The­ma Handys und Smart­phones.
  • Haben Sie das Gefühl, dass die Handy-Nutzungszeit­en Ihres Kindes außer Kon­trolle ger­at­en? Der klick­safe-Fly­er „Inter­net-, Handy- und Com­put­er­spielab­hängigkeit“ liefert Ihnen wichtige Hin­weise und mögliche Kon­tak­tadressen.
  • Auch das Eltern­tele­fon der Num­mer gegen Kum­mer ver­mit­telt Ihnen bei Fra­gen zu Handys, Nutzungszeit­en und Web­sorgen gute Tipps oder Kon­tak­tadressen. Das Eltern­tele­fon ist mon­tags bis fre­itags von 9 – 11 Uhr und dien­stags und don­ner­stags von 17 – 19 Uhr unter der kosten­losen und anony­men Num­mer 0800-1110550 erre­ich­bar (siehe auch www.nummergegenkummer.de).

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