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Creator: Hier bereiten Roboter Deinen Burger zu
Ein Roboter, der frische Burger brät? Gibt es! Und vielleicht bald schon mehr als Du denkst. Wieso es trotzdem menschliche Kollegen gibt und warum diese im Creator in San Francisco mehr Freizeit genießen als in anderen Burger-Buden, erfährst Du hier bei featured.
Wie die Küche der Zukunft aussehen könnte, haben wir Dir schon in dem Artikel Die besten Küchen-Gadgets gezeigt. Darin berichteten wir von Flippy, einem einarmigen Burger-Bot – mit Saucen-Defizit. Im Restaurant Creator in San Francisco wird Dein Burger hingegen vollständig von Maschinen zubereitet. Alles frisch, alles bio, alles maschinell.
VollautomaTisch
Industrielle Burger kommen vom Fließband und werden im weitesten Sinne auch vollautomatisch hergestellt. Aber sind wir mal ehrlich: Frisch ist leckerer! „Fresh Food“ muss aber nicht gleich „Slow Food“ bedeuten. Der Burger-Bot im Creator benötigt rund fünf Minuten für einen Burger und schafft derzeit 120 pro Stunde. Interessanterweise übernimmt ein menschlicher Mitarbeiter die Bestellannahme. Dazu weiter unten mehr.
Eine kleine Fertigungsstraße bereitet Deinen Wunschburger zu. Der Brioche--Bun wird zunächst auf einem Band aufgeschnitten und mit dem jeweiligen Saucenmix bekleckst. Zutaten wie Tomaten, Gurken und anderes Grünzeug werden während des Prozesses frisch portioniert. Elf Hitzesensoren haben Dein Fleisch-Patty im Blick und können drei Garstufen anpeilen: rare, medium und durchgebraten. Das Fleisch wird dabei übrigens so zart gedrückt, wie ein Mensch es kaum könnte. Auf diese Weise werden die Fleischfasern kaum beschädigt und das Fleisch ist saftig und zart.
Am Ende kommt der Burger in zwei Hälften in die Packung, die Du dann selbst zusammenklappst. Den einen oder anderen Saucenfleck wird es da sicherlich noch geben. Kostenpunkt für den Burger sind rund sechs Euro.
VollautomaFrisch
Zum Konzept des Creator gehört aber mehr als eine automatisierte Burger-Bau-Stelle. Die Bio-Zutaten kommen von regionalen Anbietern, das Fleisch stammt von Weidelandrindern. Das ist übrigens auch der Grund warum das Team um Mitgründer und Geschäftsführer Alex Vardakostas das Konzept auch nicht als Franchise lizensieren lassen will: „Ich möchte einfach nicht, dass jemand plötzlich gefrorene Beef-Pattys in die Maschine steckt[…]“
Expandieren möchte das Unternehmen natürlich trotzdem. Dafür sucht es sich vor allem Standorte, die noch nicht überlaufen sind, beispielsweise Bushaltestellen und Flughafenterminals: „Unser Geschäftsmodell ist sehr einfach. Wir machen einen wirklich guten Burger, den die Menschen mögen und verkaufen ihn für die Hälfte des [üblichen, Anm. d. Red.] Preises.“
VollautoMenschlich
Mitarbeiter im Creator bekommen 16 Dollar pro Stunde. Das ist viel. Andere Wettbewerber zahlen ihren Angestellten deutlich weniger Lohn.. Das Personal im Creator kassiert ab, wartet die Maschine und soll die Kunden beraten. Bildet sich das Personal weiter, um beispielsweise die Maschine zu warten, soll das Gehalt nochmal steigen. Es gibt sicherlich viele coole Burgerbuden, viele hippe Läden mit Hippie-Ambiente, aber Fairness dem Profit überzuordnen, ist ein respektabler Schachzug.
Derzeit ist das Creator nur an zwei Tagen in der Woche frei zugänglich. Die übrigen Tage werden nur Gäste mit Early-Access-Ticket geladen. Ziel ist es, mit dieser überschaubaren Menge den Prozess so zu optimieren, dass man zeitnah in einen Wochenbetrieb übergehen kann.
Burger-Bots oder doch Wurstfinger: Welchen Burger müsste der Automat zubereiten können, damit er Dich anlockt? Wir freuen uns auf Deinen Gourmet-Tipp!