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Carsharing – die grüne Alternative zum eigenen Auto?
Wer sich kein eigenes Auto leisten möchte, an den Treibhauseffekt denkt und vorrangig Kurzstrecken absolviert, wird mit Carsharing sehr gut leben können. Der goldene, nachhaltige Mittelweg erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Aber aller Anfang ist bekanntlich schwer und auch bei diesem „grünen” Trend solltest du dir zuerst die Zeit für einen Überblick gönnen. Wir helfen dir dabei, denn es kann mitunter ziemlich anstrengend sein, alle Webseiten der Anbieter zu durchforsten und Preise zu vergleichen.
Was ist Carsharing eigentlich genau?
„Sharing is Caring” („Wer teilt, der kümmert sich.“) ist ein altbekanntes Sprichwort und Carsharing macht hier keine Ausnahme. Unser soziales und ökonomisches Leben wird immer globaler, zum Glück gibt es jedoch immer öfter nachhaltige Lösungen, um deinen Alltag zu meistern.
Immer mehr Carsharing-Anbieter drängen in Deutschland auf den Markt und verzeichnen auf dem Mobilitätssektor enormen Zuwachs. Doch wo liegt der Unterschied zur bereits bekannten Mitfahrgelegenheit? Carsharing ist vielmehr das Bereitstellen einer Autoflotte für den privaten Benutzer. Hier kannst du das Auto für eine bestimmte Zeit mieten und es anschließend einfach auf einem Parkplatz im Nutzungsgebiet abstellen. Dies bezeichnet man als Free-Floating-Modell, da es keinen festen Standort für die Abholung und Rückgabe gibt. Es gibt zudem noch zwei weitere Modelle, die wir dir in diesem Artikel näherbringen möchten.
Du kannst also hip und innovativ sein, Geld sparen, etwas für die Umwelt tun (Stichwort Emissionen) und bist ebenso flexibel wie mit einem eigenen Auto. Klingt genial, oder?Natürlich gibt es auch hier Nachteile und gewisse Dinge, die zu beachten sind. Diese Fragen gilt es zu klären, um zu entscheiden, ob sich Carsharing für dich lohnt.
Carsharing wird besonders in Großstädten immer beliebter.
So funktioniert Carsharing – einfach erklärt
Den ersten Schritt hast du bereits erledigt und liest diesen Text, Chapeau! Es geht genauso einfach weiter, indem du dich bei einem oder mehreren Anbietern online registrierst. Aber keine Sorge, dies dauert in der Regel nur ein paar Minuten. Wichtig ist, die passenden Apps zu suchen und herunterzuladen, auch hier hat jeder Anbieter sein eigenes Produkt.
Anschließend geht es ans Eingemachte und die Frage der Fragen kommt auf: Wo ist das nächste Auto? Die App verrät dir, welche Carsharing-Fahrzeuge in deiner Nähe verfügbar sind. Dann brauchst du das Auto nur mit Chipkarte oder Smartphone öffnen und eventuell nachtanken. Nach deiner Fahrt stellst du das Auto ab, verriegelst es und et voilà, das war es dann auch schon. Einfacher geht es kaum! Deine Abrechnung erfolgt automatisch und wird entweder von deinem Guthaben abgezogen oder in Rechnung gestellt. Dieser Vorgang ist mehr oder weniger bei jedem Modell ähnlich und unterscheidet sich meist nur im Abstellort.
Die unterschiedlichen Carsharing-Modelle
Es existieren drei verschiedene Carsharing-Modelle, zwischen denen du dich entscheiden kannst. Du musst dich jedoch nicht auf ein bestimmtes Modell beschränken, sondern kannst dich für mehrere Modelle entscheiden und kombinieren, je nach Situation:
Privates Carsharing
Bei der privaten Form des Carsharings kannst du, wie der Name schon sagt, bei einer Privatperson ein Auto mieten oder aber dein eigenes Auto zur Vermietung für andere Privatpersonen zur Verfügung stellen. Der Vorteil hierbei ist, dass keine weiteren Gebühren an ein Drittunternehmen gezahlt werden müssen. Zudem punktet das private Modell durch eine große Fahrzeugvielfalt, denn es befinden sich mit großer Wahrscheinlichkeit eine Vielzahl an Personen in deiner Nachbarschaft oder Umgebung, die einen PKW besitzen und vermieten.
Ein Nachteil sind die zum Teil älteren Fahrzeuge, die zudem nicht durch einen Vermittler auf „Herz und Nieren” geprüft werden. Mit einem Maybach oder einem Mercedes SUV solltest du also nicht unbedingt rechnen. Auch bei versicherungstechnischen Fragen ist darauf zu achten, dass in der Regel die Versicherung über den Vermittler läuft.
Klassisches Carsharing mit festen Mietstationen
Dieses Modell kennt wohl ziemlich jeder, da es die älteste Variante darstellt. Auch hier suchst und buchst du dein Fahrzeug online oder per App und wählst deine gewünschte Station aus. Die Dauer der Buchung wird in der Regel vorab festgelegt. Diese kann aber bei Bedarf auch verlängert werden.
Hier ist zu beachten, dass das Auto bei der gleichen Abholstation wieder abgegeben werden muss. Du bist zwar nicht so flexibel und kannst es nicht nach Lust und Laune in irgendeinem Bereich abstellen, dafür fallen meist keine Kilometerpauschalen an und die Kosten pro Stunde sind geringer. Einen weiteren Vorteil stellt die größere Fahrzeugauswahl dar. Dieses Modell eignet sich vor allem für Personen, die vor der Buchung schon wissen, welche Route sie fahren wollen. Willst du flexibel sein und hast noch keine Ahnung, wo du dich am Ende der Fahrt befindest, ist dieses Modell eher umständlich.
Flexibles Carsharing (Free-Floating)
Für die Freigeister unter euch bietet das Free-Floating-Modell die meiste Flexibilität. Die Städte sind in Gebiete unterteilt und zeigen auf der App an, wo sich welches verfügbare Fahrzeug befindet. Wenn du zum Beispiel nach deinem Sonntags-Brunch zu träge für Bus und Bahn bist, schaust du einfach nach, ob sich ein PKW in der Nähe befindet, zückst dein Smartphone und öffnest mit der App oder einer Chipkarte das Fahrzeug und es geht los. Du bist stationsunabhängig und extrem flexibel! Nach deiner Fahrt kannst du das Fahrzeug überall parken, wo du magst, aber natürlich nur in den erlaubten Parkbereichen und nicht im Parkverbot. Dieses Modell ist aktuell meist nur in Großstädten verfügbar, da hier die Dichte der Kunden am größten ist, um genug Fahrzeuge in jedem Bereich der Stadt zu finden.
Die hohe Flexibilität spiegelt sich jedoch besonders im Kostenfaktor nieder, gerade bei längeren Fahrten. Es wird pro Minute oder Kilometer abgerechnet, dies kann man sich wie eine Fahrt im Taxi vorstellen. Von Hamburg nach Köln wäre dies also ein teurer Spaß. Immer mehr Anbieter, vor allem Autohersteller, setzen auf ein relativ neues Modell – das kombinierte Carsharing. Hier wird die Flotte gesplittet und einige Fahrzeuge werden an festen Stationen geparkt, während andere am Straßenrand abgestellt werden und so durch Nutzer in der unmittelbaren Umgebung geortet werden können.
Carsharing lohnt sich vor allem beim nächsten Ausflug in die fremde Großstadt. Mit den besten Städtetrip-Apps bist du dabei ebenfalls gut beraten.
Unkompliziert und in den meisten Fällen günstiger als ein eigener PKW: Carsharing macht gute Laune.
Die besten Anbieter – ein Überblick
Carsharing wächst im großen Stil. Mittlerweile gibt es in hunderten Städten und Gemeinden Anbieter und noch viele mehr weltweit. Die Auswahl im Carsharing-Dschungel ist daher nicht so einfach, weshalb es keine allgemeingültige Aussage für den einen besten Anbieter gibt.
ShareNow (DriveNow & Car2Go)
Bei ShareNow handelt es sich um ein gemeinsames Joint Venture-Projekt der BMW Group und der Daimler AG. Insgesamt werden 20 Standorte in Europa und 10 in Übersee unterhalten. Unter anderem 13 davon bieten teilelektrisch betriebene Autos (Stichwort Klimawandel) und 4 Standorte inzwischen rein elektrisch betriebene Fahrzeuge an. Share Now-Chef Olivier Rappert sagt hierzu: „Es handelt sich um die Verfügbarkeit nachhaltiger Mobilität und eine Verringerung der Emissionen.”
Zur besseren Übersicht zeigen wir dir die Kennzahlen beider Firmen auf:
DriveNow
- Kunden: 730.000
- Fahrzeuge: 3.500 (Mini & BMW)
- Städte: München, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Wien, London, Kopenhagen, Stockholm, Brüssel, Mailand, Helsinki, Lissabon
- Bedienbarkeit: Einfach, dank sehr guter App
- Kosten: Bei DriveNow musst du dich einmalig für 29,00 € registrieren, du zahlst jedoch keine Grundgebühr. Das Fahrzeug kann online oder mobil für 15 Minuten kostenlos reserviert werden. Die Minutenpreise variieren zwischen 20 Ct/min - 36 Ct/min. Falls du den Service öfters nutzt, bietet sich ein Prepaidtarif an. Hier kannst du für 9 €/Stunde oder 80 €/Tag fahren.
Vorteile: Es gibt keine festen Stellplätze. Du kannst das Fahrzeug an einem Ort abholen und an jedem beliebigen Ort innerhalb des Geschäftsgebietes wieder abstellen. Zudem ist spontanes Nutzen ohne vorherige Buchung möglich.
Nachteile: Der Service ist noch nicht überall in Deutschland verfügbar. Für Personen, die gerne vorausplanen, ist das DriveNow-Modell ebenfalls eher nicht geeignet, da Autos nur spontan reserviert werden können.
Fazit: Top Anbieter! Premium Fahrzeuge, transparente Kosten sowie stationsunabhängiges Carsharing (Free-Floating). Zudem schlüsselfreie Anmietung möglich. Besonders geeignet für kurze Strecken.
Car2Go
- Kunden: 1.000.000
- Fahrzeuge: 15.000 (Smart, Mercedes)
- Städte/Länder: Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart, Rheinland, Wien, Amsterdam, Madrid, USA, Kanada, China, Italien
- Bedienbarkeit: Einfach, dank sehr guter App
- Kosten: Einmalige Validierungsgebühr: 9 €; Fahren (Preis pro Minute): 0,29 €; Parken (Preis pro Minute): 0,19 €; Fahren (Preis pro Stunde): 14,90 €; Tagesmiete: 59 €, inkl. 50 Freikilometer, Strom, Steuern, Versicherung und Parkgebühren innerhalb des Geschäftsgebietes. Jeder weitere Kilometer kostet 0,29 €.
Vorteile: Siehe DriveNow; Meistens findest du ein Fahrzeug in der Nähe und der Service ist international verfügbar (Deutschland, Österreich, Niederlande, Italien, Skandinavien, USA und Kanada). Einfache Tarifstruktur – nur pro Minute bezahlen, keine Grundgebühr und minutengenaue Abrechnung, d. h. auch sehr kurze Fahrten ergeben Sinn.
Nachteile: Aktuell sind nur Zweisitzer der Marke Smart sowie einzelne Mercedes-Modelle im Angebot, zudem ist der Service nur in Großstädten verfügbar. Außerdem muss das Fahrzeug in derselben Stadt, in der du es angemietet hast, auch wieder abgemietet werden, was sich nicht wirklich für längere Strecken eignet.
Fazit: Sehr empfehlenswert! Viele Fahrzeuge, zudem der weltweit größte und erste Anbieter im Carsharing ohne feste Mietstationen. Spontanes „Finden und Buchen“ ist per App oder über die Website möglich. Der Kunde bezahlt nur dann, wenn er fährt. Somit entstehen keine monatlichen Fixkosten. Schlüsselfreie Anmietung ist möglich und besonders geeignet für kurze Strecken.
Flinkster (Deutsche Bahn)
- Kunden: 315.000
- Fahrzeuge: 4.000 verschiedener Marken
- Städte: In über 400 deutschen Städten verfügbar
- Bedienbarkeit: Gut, dank Deutscher Bahn-Website oder -App
- Kosten: Tagsüber (8 bis 22 Uhr) ab 2,30 Euro pro Stunde, Nachts ab 1,50 Euro. Die Kosten pro Kilometer betragen 18 Cent, bei 39 Euro für den ersten Tag und 29 Euro ab dem zweiten Tag. Zudem genießen BahnCard-Kunden eine kostenfreie Anmeldung (50 € ohne BahnCard). Es entsteht eine Monatsgebühr und du kannst BahnBonus-Punkte sammeln und gegen Prämien eintauschen.
Vorteile: Der Service ist in sehr vielen Städten vertreten mit über 800 Mietstationen (flächengrößtes Carsharing-Netz), zudem sind auch Elektroautos im Angebot. Es herrscht eine große Auswahl an Fahrzeugklassen bei einem relativ geringen Kilometerpreis. Der Tarif kommt ohne Fixkosten und ohne Kaution daher und auch in Österreich und der Schweiz sind über 2.000 Fahrzeuge vorhanden.
Nachteile: Verspätete Rückgaben sind recht teuer und es ist ein Offline-Registrierungsabschluss notwendig.
Fazit: Flinkster ist an vielen Orten verfügbar und besonders für Kunden der BahnCard interessant. Speziell geeignet für kurze Strecken sowie mit schlüsselfreier Anmietung (Chipkarte).
Cambio
- Kunden: 77.000
- Fahrzeuge: 1.600 verschiedener Marken
- Städte: In 22 Städten verfügbar (Schwerpunkt NRW)
- Bedienbarkeit: Einfach, dank sehr guter App
- Kosten: Tagsüber (7 bis 23 Uhr) ab 1,50 Euro pro Stunde sowie nachts 50 Cent. 19 Cent pro Kilometer, 19 Euro pro Tag, je nach Tarif auch teurer (verschiedene Tarife verfügbar).
Vorteile: Der Service ist preislich attraktiv, insbesondere für kurze Fahrten, da es verschiedene Tarife gibt. Mehrere Fahrzeugklassen und weit verbreitete Fahrzeuge gehören ebenfalls zu den Vorteilen des Anbieters. Nettes Gimmick: Ist der Wagen äußerlich verschmutzt, kann der Kunde auf Cambio-Kosten in eine Waschanlage fahren.
Nachteile: Kostenlose Stornierungen müssen 24 Stunden vor Fahrtantritt eingehen. Jeder Tarif (ausgenommen Studententarif) kostet dich eine monatliche Grundgebühr (allerdings im Tarif Start nur 3 Euro).
Fazit: Einer der größten Anbieter in Deutschland und besonders attraktiv für kurze Fahrten plus Waschanlagen-Service auf Cambio-Kosten.
Wer den passenden Carsharing-Anbieter für sich findet, der hat gut lachen.
Book-N-Drive
- Kunden: 43.000
- Fahrzeuge: 1.015 verschiedener Marken
- Städte: In 14 Städten verfügbar
- Bedienbarkeit: Einfach, dank sehr guter App
- Kosten: Ab 1 Euro pro Stunde, zusätzlich sind 15 bzw. 25 Cent pro Kilometer zu entrichten, je nach Tarif.
Vorteile: Book-N-Drive besticht durch eine Besonderheit, die bei den meisten Anbietern so nicht zu finden ist: Hier gibt es die Möglichkeit, auch Zubehör auszuleihen. Falls du einen Dachträger oder Anhänger benötigst, wird dir sofort geholfen. Zudem kannst du den Service mit Schneeketten buchen. Dies sollte besonders Anwohner von höheren Gebieten interessieren und erleichtert zudem das Reisen in die Alpen oder in andere Gebirge. Außerdem kannst du bei Book-N-Drive Autopate werden und zahlst anschließend nur 1 Euro die Stunde.
Nachteile: Hier ist die kurzfristige Verfügbarkeit zu nennen. Es kann vorkommen, dass in deinem Suchbereich keine Autos zu finden sind. Durch die Flexibilität ohne Stationsbindung ergibt sich auch ein Nachteil, nämlich die Bündelung von Fahrzeugen an bestimmten Abstellplätzen. Es gibt keine festgelegten Rückgabestandorte. Besonders in kleineren Orten mit wenig Einwohnern ergibt sich mitunter eine lange und vergebliche Suche nach einem verfügbaren Fahrzeug.
Fazit: Guter Anbieter, besonders für Kunden im Rhein-Main-Gebiet interessant.
Stadtmobil
- Kunden: 63.000
- Fahrzeuge: 2.600 verschiedener Marken
- Städte: In über 180 Städten verfügbar
- Bedienbarkeit: Einfach, dank sehr guter App
- Kosten: Ab 21 Cent pro Kilometer (bis 100 Kilometer, danach 16 Cent), im Standardtarif jedoch etwas teurer.
Vorteile: Es sind jede Menge verschiedener Modelle verfügbar und besonders Vergünstigungen bei längeren Buchungen (z.B. 24h) sind hervorzuheben. Eine günstige Reduzierung der Beteiligung im selbstverschuldeten Schadensfall ist sehr sinnvoll und rundet die Vorteile von Stadtmobil ab.
Nachteile: Die Tarifübersicht ist leider nicht einheitlich und kann bei dem einen oder anderen für Verwirrung sorgen. Außerdem fällt bei einer Überziehung der Buchungszeit eine Zusatzgebühr an, die mindestens 15 € beträgt.
Fazit: Sehr günstiger Anbieter mit aktuellen Modellen und Elektroautos.
Zusammenfassend kann also über die verschiedenen Anbieter gesagt werden: Besonders Car2Go und DriveNow sind in den meisten Städten verfügbar und eignen sich gerade für kurze Strecken. Technisch sind sie absolut auf der Höhe, mit einfach zu bedienenden Apps sowie schlüsselfreier Anmeldung und fairen Stornierungsregeln. Wohnst du in einer Region mit vielen kleineren Anbietern, z.B. Book-N-Drive im Rhein-Main-Gebiet, kann es sehr sinnvoll sein, sich auch hier zu registrieren, um einen Vergleich und genug Auswahl an Fahrzeugen zu haben.
Eigener PKW, Bus & Bahn oder lohnt sich Carsharing für mich?
Nach diesem kleinen Überblick über Anbieter und Preise stellst du dir sicherlich die Frage: Lohnt sich ein kompletter Umstieg auf das Carsharing-Modell für mich? Dies ist sehr subjektiv und hängt von vielen Faktoren ab. Carsharing ist vor allem für Gelegenheitsfahrer preislich sehr interessant und spricht aus diesem Grund viele Stadtbewohner und Studenten an. Du sparst alle Versicherungen, laufende Kosten sowie anfallende Reparaturen. Selbst Autowäschen gehen bei einem eigenen Fahrzeug mächtig ins Geld.
Wenn du also nicht als Pendler auf deinen PKW angewiesen bist, sondern nur kurze Strecken absolvierst (weniger als ca.10.000 Kilometer pro Jahr), kannst du mitunter die Hälfte an Ausgaben sparen. Wohnst du etwas ländlicher, stellt sich die Situation etwas anders dar. Hier solltest du prüfen, welcher Anbieter in deiner Nähe Fahrzeuge zur Verfügung stellt und ob dir Carsharing allein ausreicht (Stichwort Abdeckung). Falls du aber Bus und Bahn benutzt, schonst du unsere schöne Umwelt (Luftverschmutzung lässt grüßen) und lässt negative Dinge, wie den alltäglichen Stress im Stau und auf Parkplatzsuche, ganz einfach zu Hause.
Für umweltbewusste Autofahrer ist Carsharing eine besonders gefragte Alternative.
Wie umweltbewusst ist Carsharing wirklich? Ein ökologischer Querschnitt
Carsharing könnte unserem Klima helfen. Doch wie groß und nachhaltig ist der Einfluss auf unsere Umwelt in der Realität?
Die Städte sind verstopft mit Autos und nur sehr wenige Carsharing-Nutzer schaffen ihren eigenen PKW zugleich ab. Durch die Mehrzahl an Carpools wächst die Fahrzeugflotte der Autos sogar an. Hier wird die Zeit zeigen, ob mehr Bürger in der Zukunft auf Carsharing umsteigen. Sobald mehr Autofahrer Carsharing testen und merken, welche Vorteile dies für sie mitbringt, wird die Anzahl der Autobesitzer wahrscheinlich sinken.
Im ländlichen Raum sind Fahrgemeinschaften das A und O. Auch hier würde ein breites Carsharing-Angebot Sinn ergeben und mehr Menschen aufs Land ziehen. Richtig umgesetzt, ist Carsharing eine umweltbewusste Alternative mit viel Potenzial! Kombiniertes Carsharing hat eine hohe verkehrsentlastende Wirkung und senkt somit die Emissionen. Das Free-Floating-Modell ist aktuell eher ein willkommener Zusatz zum eigenen Auto. Hier müsste der richtige Weg sein, die Kunden zu einem kompletten Umstieg zum Carsharing zu bewegen.
Ein weiterer Aspekt ist die effizientere Nutzung der Fahrzeuge. Meistens stehen die Autos in der Garage oder auf dem Parkplatz und werden nicht genutzt. Bei den Carsharing-Modellen sind die Fahrzeuge effizienter ausgelastet, ergo sind theoretisch weniger Autos nötig. Es ist wie mit dem oft diskutierten und allbekannten Problem des Plastikkonsums sowie des dadurch entstehenden Plastikmülls. Jeder kann seinen kleinen Teil dazu beitragen und Müll trennen oder weniger Plastik benutzen. Es hilft jedoch nur, wenn der Großteil der Bewohner mitzieht.
Die wichtigsten Fragen zum Carsharing
- Wie öffne ich das Fahrzeug?
Hier kommt es auf den Anbieter an. Entweder du bekommst den Schlüssel zugeschickt oder du öffnest mit deiner Mitgliedskarte oder deinem Smartphone das Fahrzeug. Hierzu wird die Karte auf den Scanner in der Windschutzscheibe gelegt oder der Code ins Smartphone eingetippt. Bei DriveNow musst du deine PIN in das Display eingeben und kannst das Auto anschließend mit der Start-Stopp-Taste rechts neben dem Lenkrad an- und ausschalten. Car2Go vertraut der klassischen Methode: Hier wird der Schlüssel in einer Halterung, oft im Handschuhfach, platziert. Bei Anbietern mit festen Stationen findest du die Autoschlüssel auch in einem Safe, der per mitgeteiltem Code geöffnet wird.
- Darf ich ins Ausland fahren?
Bei DriveNow und Car2Go darfst du nur in den Ländern fahren, in denen die Buchung abgeschlossen wird, sonst droht eine Geldstrafe. Überlandfahrten sind erlaubt, das Auto muss anschließend aber in der Ursprungsstadt geparkt werden. Flinkster bietet explizit Fahrten ins europäische Ausland an, falls dies vorher mit der Servicezentrale abgesprochen wurde.
- Was passiert, wenn ich Schäden am Auto entdecke?
Du bist dazu verpflichtet, die Fahrzeuge vor Inbetriebnahme auf Mängel zu untersuchen. Laufe um das Auto herum und schau, ob du einen größeren Schaden entdeckst und mache am besten Bilder mit deinem Smartphone davon. Meistens lohnt sich zudem eine Kontaktaufnahme mit dem Kundenservice, um ganz sicherzugehen. Falls du dies nicht beachtest, kannst du in Haftung genommen werden.
- Darf eine andere Person mit dem Auto fahren?
Auch hier gibt es Unterschiede. Bei Flinkster ist dies erlaubt, bei DriveNow und Car2go ist es verboten. Bringe am besten vorher in Erfahrung, ob es der Anbieter gestattet.
- Wer haftet bei einem Unfall?
Du bist normalerweise über das Unternehmen versichert. Hier ist jedoch die Selbstbeteiligung zu beachten. Bei Car2Go beträgt sie 500 Euro für Smarts, 1000 Euro für Mercedes. Bei DriveNow sind es 350 Euro, bei Flinkster beträgt sie 500 Euro.
- Wie kann ich Geld beim Carsharing sparen?
- Registriere dich bei mehreren Anbietern, um vom Carsharing zu profitieren.
- Achte auf Buchungszeiten sowie Tank- und Parkregelungen.
- Guthabenkonto aufladen: Für das Tanken und Waschen bekommst du Freiminuten. Das solltest du nutzen. Auch eine Newsletter-Anmeldung sowie Facebook-Likes lassen dein Guthabenkonto wachsen.
- Achte auf das Wetter und die Verkehrslage! Ob es regnet und stürmt oder die Straßen voller Autos sind. Beachte immer, dass andere Menschen zu Stoßzeiten auch ein Auto benutzen, daher sind mehrere Anbieter sinnvoll.
- Werde zur Nachteule! Bei manchen Anbietern kannst du zwischen 0 und 6 Uhr Autos über mehrere Stunden kostenlos reservieren.
- Nutze Carsharing auch im Urlaub. So sparst du dir den oft fälligen Mietwagen.
- Früh buchen hilft. Besonders, wenn du ein bestimmtes Modell benötigst. An Ferienwochenenden sind Autos besonders gefragt, auch hier ist rechtzeitiges Buchen sinnvoll.
Fährt das Carsharing-Modell in eine lachende Zukunft?
Ein Blick in die Zukunft des Carsharings
Auch das Carsharing-Modell ist nicht perfekt und kann optimiert werden. Es ist eine grundsätzliche Herausforderung, die Standzeiten der Fahrzeuge zu verkürzen sowie die Bereiche mit höherer Nachfrage mit ausreichend Autos auszustatten.
Zusätzlich zu der Reduzierung der Fahrzeugzahl ist das autonome Fahren in puncto Umweltschutz ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dies kann sich jedoch noch einige Jahre in die Länge ziehen, da gerade erst die Zeit der Elektroautos und der technischen Entwicklung des autonomen Fahrens anfängt. Wie die aufkommende Fusionierung von Car2Go und DriveNow zeigt, steckt das Carsharing noch in den Kinderschuhen und wächst langsam zu einem ernsten Konkurrenten zum eigenen PKW heran.