Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Assistenten im Auto: Schutzengel oder Chauffeur?

„Rechts ist frei“ sind die berühmten Worte eines Beifahrers. Der Spruch ist so alt, dass er bald schon gar nicht mehr gel­ten wird.

Der Beifahrer wird näm­lich in Zukun­ft ver­mut­lich nicht mehr guck­en müssen, ob rechts frei ist: Autos sind ein frucht­bar­er Boden für aller­lei Tech­nik, die immer clev­er­er wird und den Straßen­verkehr sicher­er machen soll. K.I.T.T. wird vielle­icht bald Real­ität sein und unsere Art Auto zu fahren schle­ichend rev­o­lu­tion­ieren. Wir schauen, was war und was bald schon kommt.

Ey Siri, wo is‘ mein Auto?

2016 hat ger­ade erst begonnen, da freuen sich Auto-, Ver­net­zungs-, und beson­ders Autover­net­zungs-Enthu­si­as­ten auf 2017. Der Grund dafür ist Vol­vo. Denn die Automarke aus Schwe­den hat vor kurzem angekündigt, nicht nur mit Siri und dem iPhone, son­dern auch gemein­sam mit weit­eren Smart­phones eine Rev­o­lu­tion zu starten: Vol­vo wird näm­lich höchst­wahrschein­lich der erste Her­steller sein, der neue Fahrzeug-Mod­elle kom­plett ohne herkömm­lichen Autoschlüs­sel aus­liefert.

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Der Autoschlüs­sel soll bei Vol­vo voll­ständig virtuell wer­den und ist in ein­er App auf Deinem Smart­phone gespe­ichert. Der Clou: Du wirst sog­ar mehrere Autoschlüs­sel in der App auf­be­wahren und im Gegen­zug auch Deinen Autoschlüs­sel an Fam­i­lie, Fre­unde und Ver­wandte weit­ergeben kön­nen – ohne dabei auf Deinen eige­nen verzicht­en zu müssen. Laut Vol­vo sollen davon auch Fir­men­flot­ten und Autover­mi­etun­gen prof­i­tieren. Der virtuelle Schlüs­sel funk­tion­iert über Blue­tooth und kann den Wagen nicht nur auf- oder zuschließen, son­dern auch gle­ich den Motor starten.

Wie ste­ht es um die Sicher­heit? Fest ste­ht: Auch die herkömm­lichen Autoschlüs­sel schließen per ver­schlüs­sel­ter Funk-Über­tra­gung. Der Smart­phone-Key set­zt auf ver­schlüs­seltes Blue­tooth. Und wenn der Akku schlapp­macht? Dann tust Du etwas für Deine Fit­ness und läuf­st. Oder Du ruf­st von einem anderen Gerät die speziell ein­gerichtete Vol­vo-Hot­line an, die Dein Auto dann für Dich öffnet. Aber: Zum Los­fahren brauchst Du wieder Dein Smart­phone. Denn ohne Verbindung zu einem autorisierten Handy geht gar nichts. Vielle­icht funk­tion­ieren die Strom-Anschlüsse in den neuen Mod­ellen ja auch ohne Zün­dung. Vol­vo ver­spricht jeden­falls, dass Du Dir keine Sor­gen machen musst. Wer sich diesem Trend trotz­dem entziehen möchte, kann natür­lich auch weit­er­hin einen ganz nor­malen Autoschlüs­sel für seinen neuen Vol­vo bekom­men.

Warum Dein Beifahrer bald arbeitslos sein wird

Wer früher in der Kutsche vorne rechts saß, hat­te die Macht über die Shot­gun und somit die ehren­volle Auf­gabe, für die Sicher­heit aller Mit­fahrer zu sor­gen. Das Gewehr ist Geschichte, aber der Aus­ruf bis heute geblieben. Kein Wun­der, mit­tler­weile sitzt so ziem­lich jed­er gerne vorne. Der Beifahrer des 21. Jahrhun­derts hat ja kaum noch Pflicht­en zu erfüllen: Der Stre­it um die verkehrt herum gehal­tene Land­karte ist zum Beispiel schon kom­plett aus­gestor­ben. Heutzu­tage ver­lassen wir uns auf das Navi, das uns manch­mal durch die eng­sten Gassen oder abgele­gen­sten Feld­wege leit­et, um einen Stau zu umfahren. Immer präzis­ere Sen­soren und Darstel­lungsmöglichkeit­en machen nun aber unser Auto zum eigentlichen Chauf­feur. Damit wir uns nicht bevor­mundet vorkom­men, heißen die Sys­teme Assis­ten­ten – wir kön­nen sie sog­ar abschal­ten. Adap­tive Geschwindigkeit­sregelung inklu­sive Brem­sas­sis­tent, Spurhal­te­as­sis­tent, Parkas­sis­tent. Eine ganze Belegschaft ver­birgt sich irgend­wo zwis­chen Lenkrad und Stoßs­tange.

Viele Assis­ten­ten funk­tion­ieren durch Kam­eras. Ford wird ab Herb­st 2015 eine soge­nan­nte Split-View-Kam­era im neuen S-Max und Galaxy ver­bauen. Es geht dabei um unüber­sichtliche Sit­u­a­tio­nen, wie das Abbiegen aus ein­er engen Seit­en­straße oder die Aus­fahrt über einen hoch fre­quen­tierten Bürg­er­steig. Der Beifahrer ist dann abgemeldet und über­lässt das Schauen dem 180 Grad Blick­winkel des Autos. Hier siehst Du, was das neue Sys­tem kann:

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Wenn aus der „Spaßbremse“ Dein Schutzengel wird

Vielle­icht stehst Du der ganzen Tech­nik ein wenig skep­tisch gegenüber. Das kann sich jedoch schnell ändern, wenn Dir ein solch­er Assis­tent im passenden Moment unter die Arme greift. Oft­mals nimmt Dir die Tech­nik nicht die Kon­trolle, son­dern beschützt Dich und Deine Mit­fahrer. Bei durch­schnit­tlich 140 Pfer­d­chen unter der Haube liegt die Höch­st­geschwindigkeit des durch­schnit­tlichen Neuwa­gens in diesem Jahr jen­seits der 200 Kilo­me­ter pro Stunde. Selb­st mit den Reflex­en eines Jet­pi­loten bist Du aufgeschmis­sen, wenn Du mit dieser Geschwindigkeit plöt­zlich auf ein Stauende triff­st. Oder einen auss­cheren­den LKW. Ein adap­tiv­er Geschwindigkeit­sre­gler, also intel­li­gen­ter Tem­po­mat, erken­nt solche Sit­u­a­tio­nen ein­fach früher als Du selb­st. Während Deine Synapsen hil­f­los die Reißleine für Adren­a­lin ziehen und Dein Fuß sich noch in Rich­tung Brem­spedal bewegt, hat Dein Auto längst reagiert und Schlim­meres ver­mieden. Aus ver­meintlich fahrspaßru­inieren­den Spiel­ereien wird in diesem Moment Dein Schutzen­gel.

Andere Assis­ten­ten sind vielle­icht weniger leben­sret­tend, dafür wahrer Luxus für die Beque­meren unter uns: Lich­tas­sis­tent und Regensen­sor zum Beispiel. Sie bieten Dir Kom­fort. Und mit Kom­fort ist es so eine Sache: Wenn Du bis­lang noch keinen Lich­tas­sis­ten­ten oder Regensen­sor in Deinem Auto hat­test, dann wirst Du bei­des vielle­icht für eher unnütz hal­ten. Wenn Du bei­de aber gewöh­nt bist, dann möcht­est Du sie höchst­wahrschein­lich nicht mehr hergeben.

Die Zukunft kommt per Software-Update

Für den Autopi­loten sind die nöti­gen Sen­soren bere­its entwick­elt und in vie­len Fahrzeu­gen ver­baut. Den Abstand ein­hal­ten, brem­sen, Spur­wech­sel und um die Ecke schauen funk­tion­ieren tadel­los. Von der Hard­ware-Seite kämen einige Mod­elle schon ganz gut allein zurecht. Das selb­st­fahrende Auto von Google ist das beste Beispiel. Bei uns in Deutsch­land wird ger­ade auf der A9 ein Test­bere­ich aus­ge­baut, auf dem selb­st­fahrende Autos wahrschein­lich noch in diesem Jahr wichtige Testk­ilo­me­ter zurück­le­gen kön­nen. Die Soft­ware im Auto muss in Zukun­ft „nur“ noch ein wenig intel­li­gen­ter gemacht wer­den. In genau diesem Prozess steckt Tes­la derzeit. Das Objekt der Begierde heißt Tes­la Mod­el S P85D und fährt rein elek­trisch. Nicht nur bei den zwei Elek­tro­mo­toren mit ins­ge­samt 700 PS hat dieses Fahrzeug auch in Sachen Assis­ten­ten die Nase ganz weit vorn. Der Autopi­lot des Wagens ist angekündigt und teil­weise auch schon umge­set­zt. Mit dem Not­brem­sas­sis­ten­ten und dem Spur­wech­se­las­sis­ten­ten sind die ersten bei­den Funk­tio­nen ein­satzbere­it. Die weit­eren Kom­po­nen­ten des Autopi­loten im Tes­la wer­den nicht etwa in der Werk­statt nachgerüstet, son­dern kom­men ganz bequem per Soft­ware-Update ins Cock­pit. Mit tra­di­tionellem Werkzeug kommt man sich im Tes­la ohne­hin irgend­wie fehl am Platz vor. Schal­ter und Knöpfe sind Man­gel­ware. Du gib­st Deine Wün­sche per 17 Zoll-Touch­screen an das Auto weit­er. Der Touch­screen ist das zen­trale Eingabe­w­erkzeug für alles: Panora­madach öff­nen, Kli­maan­lage steuern, Musik auswählen, ins Inter­net gehen, Tele­fonieren und die Rück­fahrkam­era:

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Nicht nur Soft­ware im Fahrzeug wird das Aut­o­fahren verän­dern. Auch Soft­ware für das Fahrzeug spielt eine wichtige Rolle. In nicht allzu fern­er Zukun­ft wird aus einem Land Rover eine Art Drohne – wenn auch bloß zum Ein­parken. Das riesige fer­nges­teuerte Auto, von dem Du vielle­icht früher immer geträumt hast. Ein Fea­ture, das ähn­lich auf­se­hen­erre­gend ist wie der vor kurzem vorgestellte Sam­sung Safe­ty Truck. Der smarte Brum­mi hat auf der Rück­seite keine über­große Vis­itenkarte der Spedi­tion aufge­malt, son­dern einen Livestream des Straßen­verkehrs vor ihm. Doch wozu? Der Anstoß zu diesem Pro­jekt kam aus Argen­tinien. Dort stirbt laut Sam­sung ein Men­sch pro Stunde im Straßen­verkehr. Ganz oft passieren solche schlim­men Unfälle, wenn jemand einen LKW über­holt und in den Gegen­verkehr kracht. Hier siehst Du, wie der Sam­sung Safe­ty Truck Argen­tiniens Straßen sicher­er macht:

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Echt­es Ren­nge­fühl kommt beim neuesten Gad­get von Lexus auf: Der japanis­che Her­steller präsen­tierte jüngst das Heart­beat Auto. Bei der Son­der­an­fer­ti­gung des Lexus RC F geht es um Deinen Puls beim sportlichen Fahren. Der Lack des Wagens wird mit Deinem Herz­schlag syn­chro­nisiert und pulsiert dann ab 160km/h gut sicht­bar außen an der Karosserie. Wie abge­fahren das aussieht, siehst Du hier:

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Viel Tech­nik für viel Sicher­heit. Manch ein Cock­pit wirkt jet­zt schon wie aus der Zukun­ft, ist aber schon lange Real­ität. Bis zu K.I.T.T. ist der Weg vielle­icht gar nicht mehr so lang, wie man eigentlich denken würde, oder? Wir sind ges­pan­nt.

Was hältst Du von der zunehmenden Automa­tisierung des Aut­o­fahrens?

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