Digital Life
„Aquila“: Das ist Facebooks gigantische Internet-Drohne
Sie hat die Flügelspannweite einer Boeing 737 und wiegt weniger als ein Kleinwagen: Mit der Drohne „Aquila“ will Facebook das Internet selbst den entlegensten Regionen der Welt zugänglich machen.
Facebook hat die eigens entwickelte Drohne „Aquila“ öffentlich vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein solarbetriebenes Fluggerät mit einer beeindruckenden Spannweite von 42 Metern und einem verhältnismäßig leichten Gewicht von gerademal 400 Kilogramm. Die Flugdrohne kann mehrere monatelang ununterbrochen in der Luft bleiben und soll in Zukunft zusätzlichen zehn Prozent der Bevölkerung Internetzugang bescheren – eben jenen, die bisher noch vom World Wide Web abgeschottet sind.
Dauerflugmodus in luftigen Höhen
Yael Maguire, Chefentwickler des Facebook Connectivity Lab, hat in den vergangenen 14 Monaten mit seinem Team am Prototypen von „Aquila“ gebastelt. In einem von Mark Zuckerberg geposteten Video erklären die Beteiligten, dass es der Drohne möglich ist, bis zu 90 Tage am Stück in der Luft zu bleiben. Dabei kreist „Aquila“ in einem Radius von drei Kilometern in bis zu 28 Kilometern Höhe. Eine einzige Drohne soll dann einen Radius von 30 Kilometern Fläche mit Internet versorgen.
I’m excited to announce we’ve completed construction of our first full scale aircraft, Aquila, as part of our Internet.org effort. Aquila is a solar powered unmanned plane that beams down internet connectivity from the sky. It has the wingspan of a Boeing 737, but weighs less than a car and can stay in the air for months at a time. We’ve also made a breakthrough in laser communications technology. We’ve successfully tested a new laser that can transmit data at 10 gigabits per second. That’s ten times faster than any previous system, and it can accurately connect with a point the size of a dime from more than 10 miles away.This effort is important because 10% of the world’s population lives in areas without existing internet infrastructure. To affordably connect everyone, we need to build completely new technologies. Using aircraft to connect communities using lasers might seem like science fiction. But science fiction is often just science before its time. Over the coming months, we will test these systems in the real world and continue refining them so we can turn their promise into reality. Here’s a video showing the building of Aquila.
Posted by Mark Zuckerberg on Thursday, July 30, 2015
Laut Mashable wird „Aquila“ mittels Heliumballon in die Luft befördert, wo die Drohne sich schließlich abkoppelt. In den USA sollen noch in diesem Jahr die ersten Testflüge stattfinden.
Internet für alle – mit Laser-Technologie
Ziel des Projekts ist es, in Zukunft ein flächendeckendes Internet-Netzwerk aus vielen einzelnen Drohnen in der Luft aufzubauen, um Regionen ohne ausreichende Infrastruktur den Zugang zum World Wide Web zu ermöglichen. Per präzisem Laser, der aus 30 Kilometern eine Münze treffen soll, erreichen die verantwortlichen Ingenieure eine Datenübertragung von ganzen 10 Gigabit pro Sekunde. Das ist die zehnfache Geschwindigkeit des bisherigen technischen Standards.
Mittels Laser sollen die Drohnen auch untereinander kommunizieren und Signale vom Boden empfangen können.
It’s a big day for our teams at Facebook’s Connectivity Lab — we’ve reached two breakthroughs in our effort to connect…
Posted by Jay Parikh on Thursday, July 30, 2015
Drohnen – die Zukunft der digitalen Infrastruktur?
Facebook ist nicht die einzige Firma, die das Internet-Netzwerk mit Drohnen ausbauen will. Google arbeitet derzeit an einem ähnlichen Projekt: Für ein flächendeckendes Netzwerk will der Konzern Hightech-Ballons in der Luft positionieren.
Sollten die Drohnen von Facebook und Google zukünftig tatsächlich in der Luft herumschwirren, wäre theoretisch ein weltweit flächendeckendes Netzwerk möglich. Dann hätte jeder Mensch auf jedem Fleckchen der Erde Internetempfang – eine beeindruckende Vorstellung.
Headerbild: Jay Parikh, Facebook