Digital Life
5G – von selbstfahrenden Autos und diskutierenden Küchen
Mit einem Lächeln denken wir zurück an die Zeit, als das 56k-Modem im Computer piepste, die ersten Webseiten innerhalb nur weniger Minuten angezeigt wurden und unsere große Schwester leider, leider nicht gleichzeitig telefonieren konnte. Vorgespult: Wie sieht unser digitales Leben in 10 Jahren mit 5G aus?
So gewaltig ist der Sprung auf 5G
Schon in wenigen Jahren soll 5G für uns alle nutzbar sein – mit aus heutiger Sicht irrsinnigen Übertragungsraten und Latenzzeiten. Die Gamer dürfen sich auf einen Ping von 1 freuen, alle anderen werden das „Internet in Echtzeit“ erleben. Das heißt: Ein Signal braucht für den Weg vom Sender zum Empfänger nur noch eine Millisekunde.
Wofür brauchen wir das? Gamer wissen es – zum Reagieren. Selbstfahrende Autos, Drohnen und die Prozesse in der „Industrie 4.0“ können verzögerungsfrei gesteuert werden. Und dank der Übertragungsrate von 10 GBit/s, also 1,25 Gigabyte pro Sekunde, können immer komplexere Operationen in Windeseile durchgeführt werden. Zum Vergleich: Der Geschwindigkeits-Sprung auf 5G ist fast so hoch wie vom 56k-Modem zum DSL-Anschluss mit 25Mbit.
Fast forward: 5G im Alltag
In 10 Jahren wird so ziemlich jeder Stromverbraucher auch mit dem Internet verbunden sein. Die Möglichkeiten sind heute noch gar nicht vollends abschätzbar. Morgens macht Dir Deine Küche vielleicht eine heiße Zitrone statt des üblichen Kaffees, weil Dein Bett gemeldet hat, dass eine Erkältung im Anflug ist. Und vermutlich wirst Du diese Entscheidung dann auch mit Deiner Küche ausdiskutieren können – wer weiß. Das Internet der Dinge bekommt durch 5G jedenfalls gewaltige Kapazitäten, die höchstwahrscheinlich auch gebraucht werden. Die aktuell 7 Milliarden mit dem Internet verbundenen Geräte werden innerhalb der nächsten Jahre auf 500 Milliarden ansteigen. Das sind natürlich die smarten Geräte – einen Patronengurt mit Smartphones werden auch weiterhin nur die allerwenigsten von uns mit sich herumtragen. Alle Geräte kommunizieren miteinander und verursachen Unmengen an zu übertragenden Daten. Die Diskussion über heiße Zitrone oder Kaffee dürfte da noch im unteren Bereich liegen. Dein Auto, das Dich zur Arbeit oder zum Strand fährt, während Du noch schnell einen Power-Nap hinlegst, braucht schon mehr Echtzeit-Daten. Unsere Autos werden sich grüßen – und zwar nicht nur wie zwei sich entgegenkommende Busfahrer, sondern auch über weitere Entfernungen: Dein Auto wird wissen, was auf der Straße los ist. Anhalten an Kreuzungen ist so 2011: Alle Fahrzeuge folgen ihrer Route und gleichen sich untereinander ab, damit es nicht zu Kollisionen kommt.
Das bekommst Du während Deines Schläfchens gar nicht so genau mit. Auch die Fußgängertraube, die verzweifelt über die Straße gehen möchte und durch den perfekt abgestimmten Verkehr der selbstfahrenden Autos nicht einen einzigen Zeh auf den Asphalt setzen kann, bemerkst Du nur am Rande. Vermutlich werden ihre Smartphones sie gleich zur nächsten Fußgängerbrücke lotsen oder ein Taxi bestellen.