Apps
Nützliche Apps für Körper und Geist der Smartphone-Nutzer 60+
Smartphones und Tablets sind schon sehr lange nicht mehr nur im Haushalt von jungen Leuten und Managern zu finden. Auch die technisch weniger affine Generation 60+ beschäftigt sich zunehmend mit den mobilen Alleskönnern. Einer Onlineumfrage der Deutschen Seniorenliga aus dem Jahr 2014 zufolge nutzen 84 Prozent der befragten Senioren ein Smartphone oder Handy, 40 Prozent sogar ein Tablet. Deshalb benötigt auch die Generation 60+ passende Apps.
Und die gibt es, auch wenn sie zwischen 3D-Spielen und Fotobearbeitungs-Tools nicht ganz so viel Beachtung finden. Das ändern wir jetzt: Hier sind die besten Apps für Senioren.
Alles größer mit Big Launcher
Ganz nach dem Motto „simpel aber effektiv“ arbeitet Big Launcher. Hinter der App verbirgt sich nämlich nichts weiter als eine vereinfachte Benutzeroberfläche mit extragroßen Bedienfeldern. Der Gedanke dahinter: Benutzer, die sich im verschachtelten Menü von Android nur schwer zurechtfinden, starke Sehbeeinträchtigungen haben oder motorisch eingeschränkt sind, sollen ihr Smartphone mit Big Launcher schnell und vor allem einfach bedienen können.
Im Fokus stehen die Basisfunktionen wie Telefon, SMS und Kamera, die mit einem intuitiven Bedienfeld daherkommen. Das Hauptmenü macht dem Namen der App alle Ehre: Hier kannst Du die ohnehin schon große Schriftart noch einmal zwei Stufen größer – geradezu gigantisch – einstellen. Zudem besteht die Möglichkeit, das Menü nur mit jenen Apps zu bestücken, die auch wirklich gebraucht werden. Das erhöht die Übersicht.
Gute Idee: Die integrierte Notfall-Funktion sendet den aktuellen Standort und benachrichtigt festgelegte Kontakte, sobald die SOS-Taste auf dem Startbildschirm gedrückt wird. Außerdem beinhaltet die App verschiedene Themes, womit Farbe und Form der Menüsymbole gewählt werden können. Die kostenlose Testversion bietet nur einen stark eingeschränkten Funktionsumfang, reicht zum Ausprobieren aber allemal aus. Die Vollversion kostet 10€ im Google Store.
Nie mehr vergessen zu trinken
Fällt Dir abends auch oft auf, dass Du den ganzen Tag über kaum etwas getrunken hast? Die App „Hydro Wasser trinken“ (für Android und iOS) kann hier helfen: Sie berechnet den individuellen Wasserbedarf, der je nach Lebensstil, Gewicht, Wetter und Aktivitäten des Nutzers variiert. Nachdem Du den Flüssigkeitsbedarf mit der Anwendung ausgerechnet hast, sorgen Erinnerungen dafür, dass Du auch wirklich schön regelmäßig ans Trinken denkst. Über voreingestellte Flüssigkeitsmengen – zum Beispiel Tasse, Glas oder Flasche – fügst Du die Menge der an einem Tag getrunkenen Flüssigkeit in Deinen Tagesplan ein. Der zeigt Dir daraufhin an, wieviel Du schon getrunken hast – und noch trinken musst. Wenn es sich um einen besonders heißen Tag handelt oder Du körperlich sehr beansprucht wirst, kannst Du das ebenfalls per Knopfdruck in Deinem Tagesplan angeben. Die App errechnet daraufhin den zusätzlichen Flüssigkeitsbedarf. Nicht nur für ältere Menschen ist das eine sinnvolle Unterstützung im Alltag.
Damit die Übersicht erhalten bleibt, kannst Du Dein Trinkverhalten in Form von Diagrammen festhalten und vergleichen. Die kostenlose App beinhaltet zwar Werbung, bietet ansonsten aber vollen Funktionsumfang. Die Pro-Version kostet einmalig 5€, verzichtet auf Werbung und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, erfasste Daten per Mail oder SD-Karte zu exportieren.
Gehirnjogging mit Dr. Kawashima
Dr. Kawashima wird wohl vielen Nintendo-Spielern ein Begriff sein. Schließlich ist der Gehirnjogging-Trainer für Nintendo DS fast schon Kult. Damit trainierst Du – wie der Name schon verrät – Deine Gehirnzellen. Die Denksport-App beinhaltet eine Fülle an simplen Aufgaben, die gezielt sprachliche und kognitive Fähigkeiten des Anwenders fördern sollen. Das funktioniert, indem Dir die App verschiedene simple Grübelaufgaben stellt, die Du innerhalb kürzester Zeit lösen musst. Dabei basiert das Prinzip auf den Theorien des japanischen Gehirnforschers Ryūta Kawashima. Dem Wissenschaftler zufolge wird das Gehirn nämlich mit vielen simplen Aufgaben im Endeffekt effektiver gefördert als mit wenigen, aber besonders schwierigen Rätseln.
Das Ganze ist auf wenige Minuten kurze Trainingsintervalle ausgelegt, die im Idealfall täglich absolviert werden. Nette Zusatzfunktion: Anhand der gezielten Ergebnisse errechnet die App das entsprechende Gehirnalter. Wer mit Dr. Kawashima mental joggen gehen möchte, zahlt dafür 4,99€ im Appstore.
Nie wieder unter Druck mit dem Toiletten Scout
Wem beim Stadtbummel oder Spazierengehen öfter mal die Blase drückt, der sollte sich den Toiletten Scout (für Android und iOS) genauer ansehen. Die App stellt sich dem nicht zu unterschätzenden Problem des spontanen Blasendrucks mit einer Art Datenbank für Toiletten - und die umfasst immerhin über eine Millionen Einträge.
Das Ganze funktioniert so: Jeder App-Nutzer hat die Möglichkeit, stille Örtchen in den Toilettenscout einzupflegen, zu bewerten und Erfahrungsberichte über das Erlebnis des Toilettengangs zu verfassen. Auf einer Karte zeigt die App schließlich alle umliegenden WCs an, inklusive derer von Restaurants, Tankstellen und ähnlichen Einrichtungen – eben alle potenziellen Anlaufstellen, die sich zum Verrichten der Notdurft eignen. Hilfreich hier: Die App erlaubt es, den Toilettenstandort an Apple- beziehungsweise Google Maps für eine zielgerichtete Navigation weiterzugeben. Mit dem in die App integrierten Wasserfall-Geräusch läuft es am Zielörtchen dann wie von selbst. Der Toiletten Scout kostet für Android und iOS jeweils 0,99€. Na dann, Wasser marsch.
Übersicht aller deutschen Medikamente mit Arznei aktuell
Wer auf Medikamente angewiesen ist, braucht über das Angebot den vollen Überblick. Mit Arznei aktuell für Android und iOS kannst Du auf die vollständige und immer aktuelle Arzneimitteldatenbank der Firma ifap zugreifen, die auch Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken für sich nutzen. Damit findest Du alle in Deutschland verfügbaren Medikamente. Laut App-Entwickler sind das rund 80.000 Einträge.
In das Suchfenster gibst Du zunächst den Namen des Arzneimittels, den Wirkstoff, die PZN (Pharmazentralnummer) oder den Anbieter ein. Daraufhin werden Dir alle entsprechenden Arzneimittel mit einer Fülle an Informationen angezeigt wie beispielsweise die Packungsgröße, der Preis, die Darreichungsform, Anwendungshinweise, Nebenwirkungen, Dosierung – eben alles, was man über das jeweilige Medikament wissen muss.
Das Schöne an der kostenlosen App: Die Datenbank steht Dir mit all ihren Informationen auch offline zur Verfügung und braucht die Verbindung zum Web nur für Updates. Zusätzliche Funktionen wie der Fahrtüchtigkeits-Check sind per in-App-Kauf möglich.
mySugr Diabetes Tagebuch
Diabetes ist nicht nur eine Stoffwechselerkrankung, sondern auch ein lebenslanger Zustand, mit dem sich der Betroffene auseinandersetzen muss. mySugr für Android und iOS hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Alltag von Diabetikern zu erleichtern. Das tägliche Messen des Blutzuckers und das Insulinspritzen soll nämlich mithilfe eines süßen grünen Maskottchens spielerisch erleichtert werden. Dieses erinnert den Nutzer stets an Blutzuckerwerte und Insulin und Kohlenhydrate-Mengen. Außerdem soll es den Patienten dazu motivieren, alle gemessenen Werte, gegessene Mahlzeiten und sportliche Aktivitäten täglich in das digitale Tagebuch einzutragen, um vollen Überblick und Verlauf über den Diabetes zu erhalten.
Per Graphen, Tages-, Wochen- und Monatsanalysen behält der Nutzer schließlich den vollen Überblick über den Diabetes-Verlauf. Die Basis-App ist kostenlos verfügbar. Die Pro-Version schlägt je nach Umfang mit 2,99€ oder 27,99€ zu Buche und kommt ohne Werbung aus, beinhaltet Erinnerungsfunktionen, eine ausführlichere Tagebuchfunktion mit Foto-Unterstützung und erstellt PDF- sowie Excel-Berichte für den Arzt. Die App steht außerdem auch noch als Junior-Version für die kleinen Patienten zum Download bereit.
Mimi Hörtest
Ist das Gehör nicht mehr das, was es mal war? Diese App kann helfen: Bei Mimi handelt es sich um einen leicht zu bedienenden Hörtest für iOS-Geräte, mit dem Du Dein Gehöralter bestimmen kannst. Außerdem legt die App ein Hörprofil an, das aufzeigt, welche Tonfrequenzen gut oder schlecht wahrgenommen werden.
Die Prozedur läuft ganz einfach ab: Zunächst müssen Kopfhörer an das Smartphone angeschlossen werden. Mimi empfiehlt dazu die Earpods von Apple, ist aber kein Muss. Der eigentliche Hörtest besteht darin, das Display zu berühren, sobald Du einen Ton wahrnimmst. Nach einem ungefähr 3 Minuten andauernden Kurztest gibt die App zunächst eine erste Einschätzung Deines Höralters ab. Danach folgt der ausführliche Hörtest. Dieser funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie schon der Kurztest, dauert mit 10 Minuten aber etwas länger. Anhand dieser Ergebnisse erstellt die App schließlich ein Diagramm mit Hörkurven. Daran kannst Du dann genau erkennen, welche Frequenzbereiche Du wahrnimmst – oder ob es Zeit für ein Hörgerät ist.
Welche dieser Apps findest Du nützlich? Wir sind auf Deine Meinung gespannt.