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Do Me A Favour – Diese App tut Dir so viele Gefallen, wie Du willst
Gefühlt schwemmen jeden Tag tausende neue Apps auf den Markt, nur bei wenigen lohnt es sich, etwas genauer hinzugucken. Die App von Till Tolkemitt und Axel Sven Springer (bevor ihr fragt: ja, der Neffe von Axel Springer) namens DO ME A FAVOUR ist jedoch eine, die wir noch länger auf dem Schirm behalten wollen. Sie hilft, wenn man selber nicht weiter weiß und jemand anders um einen Gefallen bitten muss. Sei es, weil der Dübel nicht in die Wand will oder weil man einen Fitnesspartner sucht.
Super Idee. Axel betreut die App von Hamburg aus, Till sitzt in Berlin. Da er nebenher noch lässig Bücher verlegt, erinnert das Büro an alles andere als an das eines Start-ups. Vorhang auf für die “kleine, geile Firma” DO ME A FAVOUR.
Till und Axel
Eine „kleine, geile Firma“ ist ein Start-up oder bereits länger bestehendes Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, das es sich kennenzulernen lohnt. Dieses Interview entstand in Kooperation mit dem Berliner Online-Stadtmagazin Mit Vergnügen.
Was macht Do Me A Favour ganz genau?
Mit der App kann man um Hilfe bitten oder anderen einen Gefallen – also Favour – tun. Do Me A Favour bringt so Menschen zusammen, die sich vorher nicht kannten.
Die DO ME A FAVOUR App
Was macht Do Me A Favour ganz genau nicht?
Irgendwelche Dienstleistungen gegen Geld vermitteln.
Wer kümmert sich um die Entwicklung der App?
Wir haben externe Entwickler. Axel und ich sind nun mal keine, aber wir arbeiten sehr eng mit diesen zusammen – konzeptionell. Die App wird ja ständig weiterentwickelt. Wir haben da super Partner gefunden, mit denen ich schon in zwei anderen Unternehmen Webseiten entwickelt habe.
Werbesticker von DO ME A FAVOUR
Wie macht Ihr auf Eure App aufmerksam – schließlich tauchen jeden Tag zahlreiche neue Apps auf dem Markt auf?
Ich würde das kreatives, klassisches Marketing nennen. Aber eben wohl dosiert und zunächst auf „Keimzellen“ konzentriert. So waren wir bisher in Berlin und Hamburg in allen klassischen Medien: Radio, Fernsehen, Zeitungen, und gebloggt wird auch. Dazu kommen Plakataktionen und Haustürzettel.
Wie viele Leute arbeiten momentan bei Do Me A Favour?
Momentan sind wir zu viert. Zu dritt in Berlin, Axel in Hamburg. Wir zwei sehen uns regelmäßig, aber das Meiste läuft übers Telefon.
Was ist Dein wichtigstes Arbeitsutensil?
Mein Head und mein Headphone.
Das wichtigste Arbeitsutensil
Warum habt Ihr Euer Unternehmen gegründet?
Die Idee für unsere App ist eigentlich ganz klassisch entstanden, quasi eine Schnapsidee. Wobei, wir sind schon etwas älter, also eher eine Rotweinidee. Axel und ich saßen eigentlich wegen einer anderen Sache zusammen, irgendwo in Hamburg. Vor knapp einem Jahr. Da erzählte Axel von seiner App-Idee, dass man sich doch helfen können muss – und das nicht nur, wenn man im selben Haus wohnt oder befreundet ist. Eine Bekannte hatte auf dem Weg in die Ferien ihre Jacke vergessen, und nun sollte ihr die Jacke hinterher gebracht werden. Aber wie? Da kam die Idee auf: Man müsste eine Hilfsbitte posten können, die viele hilfsbereite Leute erreicht.
Wie ging es dann weiter?
Wir fanden die Idee auch am nächsten Tag noch gut. Nach einigen Wochen des Zögerns haben wir gesagt, wir gehen das jetzt richtig an. Wir haben uns mit Entwicklern zusammengesetzt und beraten lassen, haben einen Businessplan erstellt und die App von vorne bis hinten durchgespielt, bevor sie schließlich programmiert wurde. Im Februar haben wir einen ersten Testlauf mit Do Me A Favour in einem Stadtteil in Hamburg gestartet, danach auch in Friedrichshain und Kreuzberg. Wir haben eine Gruppe von Leuten gebeten, die App aktiv zu nutzen, um zu sehen, wo es noch Verbesserungspotenzial gibt und natürlich, ob die Leute sich überhaupt gegenseitig helfen wollen.
In Tills Büro stehen zahlreiche Bücher, da er gleichzeitig noch einen eigenen Buchverlag hat
Wie funktioniert Eure App genau?
Du erstellst ein Profil und gibst an, wobei Du Hilfe brauchst, wofür Du einen Partner suchst etc. und siehst andersherum, was die Leute in Deinem Umkreis suchen. Wenn Du einen Gefallen erfüllen willst, meldest Du Dich einfach und sammelst dafür Helferherzchen, die den Nutzern zeigen, wie hilfsbereit Du bist.
Um welche Arten von Gefallen bitten die Leute denn?
Das reicht von „Suche eine Wohnung” über „Ich habe Hunger, wer kann mir einen Kuchen backen” bis hin zu „Wer will mit mir Laufen gehen?”.
Könnt Ihr sehen, wer da antwortet?
Nein, was geantwortet wird, sieht man nicht mehr, nur dass geantwortet wurde. Irgendwo ist auch Schluss. Aber wir haben ja Feedback aus unserer Testphase bekommen und da ist beispielsweise eine Boule-Gruppe aus einem Favour heraus entstanden, weil eine Dame jemanden zum Boule spielen gesucht hat. Die achtköpfige Gruppe trifft sich jetzt regelmäßig.
Till am Schreibtisch, DO ME A FAVOUR-Homepage geöffnet
Das geht dann doch schon über die klassische Nachbarschaftshilfe hinaus.
Die App setzt quasi dort an. Denn eigentlich hilft man sich gegenseitig gerne, wenn man gefragt wird. Wenn der Salzstreuer an einem Sonntag leer ist, klingelt man beim Nachbarn. Aber sollte der mal nicht zu Hause sein? Die App verknüpft auch über Nachbarschaften hinweg, am Ende gibt es keine räumlichen Grenzen mehr.
Wie unterscheidet Ihr Euch also von anderen Apps, die Nachbarn näher zusammenbringen will, etwa „WirNachbarn“?
Bei WirNachbarn geht es viel konkreter um Nachbarschaften und darum, eine geschlossene Kiez-Community zu schaffen. Das ist super. Bei uns ist das alles offener – es geht um sich gegenseitig helfen – weltweit, wenn man so will. Aber klar können sich auch bei uns Leute kennenlernen und neue Freundschaften entstehen.
Till an seinem Schreibtisch II
Eure App gibt es auch auf Englisch und Polnisch. Warum?
Haha, das Polnische soll eigentlich gar nicht sein. Die Designer der App sitzen in Krakau und haben für sich selbst ein polnisches Language-File erstellt…
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Mit Vergnügen entstanden. Auf mitvergnuegen.com erfahrt Ihr, wie sich Do Me A Favour finanzieren und welche wichtige Lektion sie letzten Monat gelernt haben.