Zum 5G Leitmarkt: Bitte wenden ...

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Am 26. November 2018 entscheidet der Beirat über den finalen Entwurf der Bundesnetzagentur zu den Vergabebedingungen der Frequenzen in den Bereichen 2,1 und 3,5 GHz. Darüber wurde und wird derzeit sehr kontrovers diskutiert. Nicht ohne Grund: Denn die Entscheidung ist eine zentrale Weichenstellung für Deutschlands digitale Zukunft. Einig sind sich alle: Wir müssen Deutschland zum Leitmarkt bei 5G machen. Dies funktioniert aber nur dann, wenn die Rahmenbedingungen richtig gestaltet sind – und damit die enormen Investitionen, die für den Ausbau der 5G-Netze nötig sind, auch zurückverdient werden können; und bereits getätigte Investitionen nicht nachträglich entwertet werden. Der vorliegende Entwurf wird diesem Anspruch nicht gerecht.

Die bestehenden Netzbetreiber sind nicht nur mit einer extensiven Ausweitung der Versorgungsauflagen konfrontiert, die erhebliche zusätzliche Anstrengungen und Investitionen erfordern wird. Wir haben bereits vielfach darauf hingewiesen, dass die Erfüllung der Versorgungsauflagen in ökonomischer Hinsicht kaum darstellbar ist, sehen aber in dem nun vorgeschlagenen Anrechnungsmechanismus eine gewisse Erleichterung, wenn es denn zu den angeregten Kooperationen in den weißen Flecken kommt.

Darüber hinaus sehen die Vergaberegeln – im Vergleich zur bisherigen Rechtslage – erheblich verschärfte Zugangsmöglichkeiten für Neueinsteiger und Anbieter zulasten der investierenden Netzbetreiber vor. Zusätzlich wurden die Versorgungsauflagen für einen potentiellen Neueinsteiger gesenkt. In der neuen Fassung würde es ausreichen, zehn Ballungszentren mit einem 5G-Netz auszubauen, um die Ausbauauflagen zu erfüllen. Gerade der ländliche Raum wird davon nicht profitieren. Eine solche Dysbalance ist aus unserer Sicht in keiner Weise akzeptabel.

Um eines klarzustellen: Wettbewerb ist ein hohes Gut. Vodafone ist ein Kind der Marktliberalisierung und in vielen Ländern Europas erster Herausforderer des jeweils ehemaligen Monopolisten. Damit Wettbewerb funktioniert, müssen aber für alle Marktteilnehmer die gleichen Spielregeln gelten.  Wenn eine Mannschaft die besten Spieler des Gegners einsetzen darf, kann von gleichen Chancen auf den Sieg nicht gesprochen werden. Wir möchten dies anhand der umfangreichen Regelungen zur Privilegierung von Neueinsteigern verdeutlichen:

    Es wird uns zum Teil entgegengehalten, in Deutschland müsse der Wettbewerb forciert werden und deshalb bedürfe es Neueinsteiger- und Diensteanbieterregelungen sowie eines „Welpenschutzes“ zugunsten vermeintlich unterlegener Unternehmen. Dieses Bild gilt es, mit Fakten zurechtzurücken:

      Die Profitabilität von Anbietern ohne Netz ist deutlich höher als diejenige der bestehenden Netzbetreiber. Dieses Missverhältnis dürfte sich bei den vorgesehenen Auflagen deutlich verschärfen. Die vorliegenden Regeln protegieren einen Neueinsteiger mit minimalem Invest, der langfristig die Netze der Wettbewerber nutzen möchte. Mit der Diensteanbieterregelung werden sogar Unternehmen begünstigt werden, die gar keine Netzinvestitionen tätigen und hierdurch glänzende Margen und einen deutlich höheren Return on Invest erwirtschaften. Ein geplantes Regelwerk aus Diensteanbieter- und zeitlich unbegrenzten National-Roaming-Vorgaben ist in Europa beispiellos. Aus gutem Grund.

      Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass die Bedingungen des Entwurfs in der vorliegenden Form klar rechtswidrig sind. Im Interesse des Standortes Deutschland und einer zügigen Einführung von 5G sind National Roaming-, Diensteanbieter- sowie erleichterten Neueinsteigerregeln eine Absage zu erteilen. Gleiches gilt für eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes, die über ein Roaming für heute bestehende weiße Flecken hinausgeht. Vodafone sähe sich ansonsten im Interesse seiner Investoren genau wie dem des Standorts Deutschland gezwungen, von seinen Rechtsschutzmöglichkeiten gegen die Vergabebedingungen Gebrauch zu machen.

      Vodafone Deutschland

      Vodafone ist einer der führenden Kommunikationskonzerne Deutschlands. Die Vodafone-Netze verbinden: Menschen und Maschinen, Familien und Freunde sowie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Millionen Menschen sind Vodafone-Kunden – ob sie surfen, telefonieren oder fernsehen; ob sie ihr Büro, ihr Zuhause oder ihre Fabrik mit Vodafone-Technologie vernetzen.

      Die Düsseldorfer liefern Internet, Mobilfunk, Festnetz und Fernsehen aus einer Hand. Als Digitalisierungsexperte der deutschen Wirtschaft ist Vodafone vertrauensvoller Partner für Start-ups, Mittelständler genau wie DAX-Konzerne. Mit mehr als 30 Millionen Mobilfunk-, über zehn Millionen Breitband- und rund zwölf Millionen TV-Kunden sowie zahlreichen digitalen Lösungen erwirtschaftet Vodafone Deutschland mit rund 15.000 Mitarbeitenden einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 13 Milliarden Euro. Vodafone treibt den Infrastruktur-Ausbau in Deutschland voran und erreicht in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit Gigabit-Geschwindigkeit. Gemeinsam mit seinem Partner OXG bauen die Düsseldorfer in den kommenden Jahren bis zu sieben Millionen neue FTTH Glasfaser-Anschlüsse. Mit seinem 5G-Netz erreicht Vodafone mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Vodafones Maschinen-Netz (Narrowband IoT) für Industrie und Wirtschaft funkt auf mehr als 97% der deutschen Fläche.

      Vodafone Deutschland ist mit einem Anteil von rund 30 Prozent am Gesamtumsatz die größte Landesgesellschaft der Vodafone Gruppe, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. Vodafone hat weltweit über 300 Millionen Mobilfunk-Kunden und eine der größten IoT-Plattformen.

      Vodafone schafft eine bessere Zukunft für alle. Denn: Technologie ebnet den Weg für ein digitales Morgen. Und bietet Chancen für den Schutz des Planeten. Vodafone arbeitet kontinuierlich daran, sein Geschäft nachhaltiger zu betreiben und die Umwelt zu schützen. Die Ziele: Bis 2025 CO2-neutral und bis 2040 emissionsfrei zu werden. Bereits heute wird der Strombedarf von Vodafone Deutschland zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt.

      Diversität ist in der Unternehmenskultur von Vodafone fest verankert und wird durch zahlreiche Maßnahmen gefördert. Dazu zählen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ebenso wie Netzwerke für Frauen, Väter oder LGBT. Vodafone respektiert und wertschätzt alle Menschen: unabhängig von ethnischer Herkunft, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität, Glauben, Kultur oder Religion.

      Weitere Informationen: www.vodafone-deutschland.de oder www.vodafone.com.

      *Gender-Hinweis

      Lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird häufig nur die grammatisch männliche Form verwendet. Gemeint sind stets Menschen jeglicher geschlechtlicher Identität.

       

      Vodafone Management: Dr. Hannes Ametsreiter

      Hannes Ametsreiter

      ehemals CEO Vodafone Deutschland