Tödlich: Eine Amerikanische Ehe - Jason Corbett und seine Eherfrau Molly in Hochzeitskleidung in einem Auto.
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Tödlich: Eine amerikanische Ehe - Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Dokumentation

In der neuen Net­flix-Doku „Tödlich: Eine amerikanis­che Ehe“ ste­ht ein auf­se­hen­erre­gen­der Mord­fall im Zen­trum. Obwohl die Fam­i­lie nach außen hin har­monisch wirkt, wird Jason Cor­bett in ein­er Som­mer­nacht tot in seinem Haus aufge­fun­den. Wenig später ger­at­en seine Ehe­frau und sein Schwiegervater ins Visi­er der Ermit­tlun­gen. Erfahre hier die wahre Geschichte hin­ter der Doku.

Ein Mann wird in seinem Schlafz­im­mer blutüber­strömt aufge­fun­den. Schon bald rück­en seine Ehe­frau und der Schwiegervater ins Fadenkreuz der Polizei. Der Mord an Jason Cor­bett sorgt 2015 für Schlagzeilen in den USA und Irland. Die Net­flix-Doku „Tödlich: Eine amerikanis­che Ehe“ rekon­stru­iert nun den Fall und ver­rät mehr über die wahre Geschichte hin­ter dem Mord durch Mol­ly Martens.

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Tödlich: Eine amerikanische Ehe: Wer ist Molly Martens?

Mol­ly Martens wächst in ein­er priv­i­legierten Fam­i­lie in North Car­oli­na auf. Ihr Vater, Thomas Martens, arbeit­et als FBI-Agent. Mol­ly selb­st lebt zeitweise in Irland und wird dort Kin­der­mäd­chen. In dieser Zeit lernt sie Jason Cor­bett ken­nen, einen irischen Witwer mit zwei Kindern.

Nach dem Tod sein­er ersten Frau sucht Cor­bett Hil­fe bei der Kinder­be­treu­ung. Mol­ly wird Teil des Haushalts – und bald mehr als das. Die Beziehung der bei­den entwick­elt sich schnell, 2011 heirat­en sie und ziehen mit den Kindern in die USA. Doch laut Aus­sagen aus dem Umfeld soll das Zusam­men­leben immer mehr Stre­it­igkeit­en her­vor­brin­gen.

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Jason Corbett: Ein perfekter Familienvater?

Jason Cor­bett ver­liert seine erste Ehe­frau Mags 2006 an Asth­ma. Er bleibt mit zwei kleinen Kindern (Jack und Sarah) zurück. Nach der Heirat mit Mol­ly wird Jason laut Zeug:innen aus Irland der dom­i­nan­tere Part in der Beziehung. Auch die Kinder sollen unter der anges­pan­nten Stim­mung im Haus leiden.

Tödlich: Eine Amerikanische Ehe - Jason Corbett mit seiner Ehefrau Molly und seinen beiden Kindern vor einer Küste mit Wasser.

Nach außen scheint die Fam­i­lie ein per­fek­tes Leben zu führen. — Bild: Net­flix

Fre­unde und Ver­wandte bericht­en von Stre­it­igkeit­en und dem Wun­sch Jasons, mit den Kindern nach Irland zurück­zukehren. Mol­ly hinge­gen fürchtet, das Sorg­erecht zu ver­lieren. In den Monat­en vor Jasons Tod wirkt die Beziehung belastet. Laut Ermit­tlun­gen soll es wieder­holt zu Auseinan­der­set­zun­gen gekom­men sein.

Die wahre Geschichte hinter dem Mord

In den frühen Mor­gen­stun­den des 2. August 2015 wird Jason Cor­bett in seinem Haus in Win­ston-Salem schw­er ver­let­zt aufge­fun­den. Er liegt blutüber­strömt im Schlafz­im­mer. Die Notrufzen­trale wird von Thomas Martens alarmiert, der angibt, seinen Schwiegersohn in Notwehr erschla­gen zu haben.

Martens berichtet, er habe beobachtet, wie Jason seine Tochter ange­grif­f­en hat. Um sie zu vertei­di­gen, habe er mit einem Base­ballschläger zugeschla­gen. Mol­ly gibt an, sie habe ihren Ehe­mann mit einem Ziegel­stein geschla­gen.

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Obduktion und Tatortbefund

Die foren­sis­chen Unter­suchun­gen sprechen eine deut­liche Sprache: Jason Cor­bett erlei­det mehrere Schädel­brüche. Gerichtsmedi­zin­er zählen min­destens zwölf Ver­let­zun­gen am Kopf. Hin­weise auf einen kör­per­lichen Angriff auf Mol­ly durch Cor­bett lassen sich am Tatort hinge­gen nicht sich­ern. Eine Röte am Hals der Frau wird aber fest­gestellt, die auf das Wür­gen durch Jason zurück­zuführen sein könnte.

Im Ver­hält­nis zu der Gewalt, mit der Jason getötet wurde, erscheinen Mol­ly und ihr Vater aber erstaunlich unversehrt. Diese Auf­fäl­ligkeit wird auch vom Richter David Hall, der die zweite Ver­hand­lung in dem Fall führt, her­vorge­hoben, der diese Tat­sache nicht mit dem ange­blichen Kampf auf Leben und Tod vere­in­baren kann.

Zwar gab die Tochter bei einem Gespräch mit Sozialarbeiter:innen an, dass ihr Vater Mol­ly in der Ver­gan­gen­heit geschla­gen haben soll, später zieht sie ihre Aus­sage aber wieder zurück. Im ersten Prozess wird diese Aus­sage aber auch vom Richter David Lee ausgeschlossen.

Tödlich: Eine amerikanische Ehe – Was ist mit den Kindern?

Nach dem Tod ihres Vaters ger­at­en die Kinder von Jason Cor­bett in den Mit­telpunkt eines Sorg­erechtsstre­its. Mol­ly Martens erhebt Anspruch auf das Sorg­erecht, doch Jasons Fam­i­lie in Irland wider­set­zt sich. Schließlich erhal­ten die leib­lichen Ver­wandten das Sorg­erecht und nehmen die Kinder mit zurück nach Irland.

Die Aus­sagen der Kinder spie­len auch im Prozess eine Rolle. Sie bericht­en von anges­pan­nter Stim­mung im Haus, äußern sich jedoch wider­sprüch­lich über die Beziehung zwis­chen Mol­ly und Jason. Möglicher­weise auch wegen Druck von Mollys Seite.

Tödlich: Eine Amerikanische Ehe - Eine Kinderzeichnung mit zwei Kindern, einer Mutter und einem Vater.

Wie gut die Beziehung zwis­chen Mol­ly und den Kindern wirk­lich war, ist heute schw­er zu bew­erten. — Bild: Net­flix

Sowohl Sarah als auch Jack geben bei der Urteilsverkün­dung an, dass sie von Mol­ly gezwun­gen wur­den, gegen ihren Vater auszusagen. „Euer Ehren, lassen Sie sich nicht von dieser Maske der Höflichkeit täuschen, die Mol­ly Martens trägt“, sagt Jack vor Gericht, „Unter der Fas­sade lauert ein Monster.“

Der Prozess gegen Molly Martens und ihren Vater

2017 begin­nt der Prozess gegen Mol­ly Martens und Thomas Martens. Bei­de plädieren auf nicht schuldig. Die Vertei­di­gung führt an, Jason Cor­bett sei gewalt­tätig gewe­sen und habe seine Frau bedroht. 

Beweise für sys­tem­a­tis­che Gewalt lassen sich zwar nicht vor­legen, doch fünf Frauen sagen aus, dass Mol­ly häu­fig das Ziel von Jasons Wutan­fällen gewe­sen sei. Gegenüber einem Sozialar­beit­er hat Mol­ly zuvor berichtet, dass sie von ihrem Mann zum Sex gezwun­gen und gewürgt wor­den sei.

Zwis­chen­zeitlich wird von der Vertei­di­gung auch die Frage aufge­bracht, ob Jasons erste Frau möglicher­weise von Jason erwürgt wurde. Doch Jason wurde niemals in dem Fall angeklagt und die medi­zinis­chen Expert:innen auf irisch­er und amerikanis­ch­er Seite stim­men nur in dem Punkt übere­in, dass der ursprüngliche Autop­siebericht wohl fälschlicher­weise einen Asth­maan­fall als Todesur­sache angegeben hat.

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Mol­ly wiederum wird „eine kom­plizierte Beziehung zur Wahrheit” vorge­wor­fen. So soll sie bei ihrer Hochzeit gegenüber ihren Brautjungfern behauptet haben, dass sie Jasons erste Frau gekan­nt habe. Laut weit­eren Zeug:innen soll sie am sel­ben Tag auch gel­o­gen haben, dass sie die leib­liche Mut­ter von Sarah und Jack sei.

Let­zten Endes sieht es das Gericht als erwiesen an, dass die Täter mit erhe­blich­er Gewalt auf Jason eingeschla­gen haben. Die Jury spricht bei­de des Totschlags schuldig. Das Urteil: 20 bis 25 Jahre Haft für Mol­ly Martens und Thomas Martens

Revision, Aufhebung und neuer Prozess

Drei Jahre später hebt ein Beru­fungs­gericht das Urteil auf. Grund ist die Bew­er­tung von Zeu­ge­naus­sagen. Dabei spie­len auch die Aus­sagen der Kinder gegenüber den Sozialarbeiter:innen eine Rolle, die im ersten Prozess zurück­gewiesen wur­den. Das Gericht ord­net eine Neu­ver­hand­lung an. Im zweit­en Prozess 2023 kommt es zu einem Deal: Mol­ly und ihr Vater beken­nen sich des Totschlags schuldig und erhal­ten eine gerin­gere Strafe.

Sie wer­den zu 6 bis 7 Jahren Haft verurteilt. Da sie bere­its mehrere Jahre in Unter­suchung­shaft ver­bracht haben, kom­men sie 2024 auf freien Fuß. Die Entschei­dung sorgt für Diskus­sio­nen, da die Strafe ver­gle­ich­sweise mild ausfällt. 

Doch wie auch Richter Hall betont, ist bis heute nicht voll­ständig klar, was in jen­er Nacht im August 2015 wirk­lich passiert.

Die Netflix-Doku über den Fall Jason Corbett

Die Doku „Tödlich: Eine amerikanis­che Ehe“ rekon­stru­iert die Geschehnisse mith­il­fe von Orig­i­nalauf­nah­men, Inter­views mit Beteiligten und Gerichts­doku­menten. Beson­ders im Fokus ste­hen die Aus­sagen der Fam­i­lie von Jason Cor­bett, aber auch die Per­spek­tive von Mol­ly Martens wird beleuchtet.

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