Der Cast von Die Einöde
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Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Die Einöde auf Netflix: Der spanische Mystery-Horror erklärt

Eine Fam­i­lie bekommt es im spanis­chen Nie­mand­s­land des 19. Jahrhun­derts mit einem unheim­lichen Wesen zu tun: Doch hin­ter dem Net­flix-Grusler „Die Einöde” steckt noch mehr, als es den Anschein hat. Hier find­est Du die Erk­lärung zum neuen Film des Stream­ing-Dien­stes.

Nach­dem erst kür­zlich der spanis­che Kam­mer­spiel-Thriller „Zwei” bei Net­flix lan­dete, startete am 6. Jan­u­ar mit Die Einöde bere­its der näch­ste Schock­er aus dem Land der Sonne. Im Gegen­satz zu seinem Vor­läufer set­zt der neue Film des Stream­ing-Gigan­ten jedoch eher auf sub­tilen Hor­ror und schle­ichen­den Grusel.

Regis­seur David Casade­mu­nt weckt in seinem Spielfilmde­büt Erin­nerun­gen an Werke wie „It Fol­lows” und „It Comes at Night”, die eben­falls gekon­nt mit der Angst vor dem Ungewis­sen spie­len. Auch Die Einöde kann mit ein­er bek­lem­menden Atmo­sphäre sowie stim­mungsvollen Insze­nierung punk­ten.

Zudem lässt der Film bewusst jede Menge Raum für Inter­pre­ta­tio­nen, weshalb vielle­icht nicht jede:r Zuschauer:in am Ende ohne Fra­gen zurück­bleibt. Wenn auch Du zum Geschehen in Die Einöde eine Erk­lärung benötigst, soll­test Du unbe­d­ingt weit­er­lesen.

Die Einöde kannst Du übri­gens auf Deinem Net­flix-Account auch mit Voda­fone GigaTV anschauen.

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Die Handlung von Die Einöde: Trügerisches Familienidyll

Spanien im 19. Jahrhun­dert: Um dem toben­den Krieg im Land zu entkom­men, hat sich Sal­vador (Rober­to Álamo) mit sein­er Frau Lucía (Inma Cues­ta) und seinem kleinen Sohn Diego (Asi­er Flo­res) ins prov­inzielle Nir­gend­wo zurück­ge­zo­gen. Ohne jeglichen Kon­takt zur Außen­welt führt die kleine Fam­i­lie ein beschei­denes Leben, kommt durch Gemüsean­bau und Kan­inchen­hal­tung aber über die Run­den.

Der sen­si­ble Diego pflegt beson­ders zu sein­er Mut­ter eine liebevolle Beziehung, was sein Vater jedoch eher mit Skep­sis beobachtet. Der schweigsame Sal­vador will seinen Sohn vielmehr schnell­st­möglich zum Mann erziehen, doch der kleine Junge weigert sich vehe­ment, Kan­inchen zu töten oder Schießübun­gen mit dem Gewehr zu absolvieren.

Es scheint ganz so, als will Sal­vador Diego auf eine dro­hende Gefahr vor­bere­it­en. Hat dies wom­öglich mit der Sage um eine furchte­in­flößende Bestie zu tun, von der er seinem Sohn eines Abends berichtet? Diego wird es bald her­aus­find­en…

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Achtung, hier fol­gen Spoil­er zu Die Einöde!

Die Einöde erklärt: Wer oder was ist die Bestie?

Um es vor­wegzunehmen: Es lässt sich tat­säch­lich nicht hun­dert­prozentig sagen, was es mit der Bestie in Die Einöde auf sich hat beziehungsweise ob sie über­haupt wirk­lich existiert. Regis­seur David Casade­mu­nt trifft hierzu keine klare Aus­sage, son­dern ver­streut in seinem Film lediglich ein paar Andeu­tun­gen.

Daher kann der Net­flix-Hor­ror auf zwei ver­schiedene Weisen inter­pretiert wer­den, auf die wir jew­eils im fol­gen­den Text einge­hen.

Erklärung 1: Die Bestie gibt es wirklich

Im Grunde genom­men muss diese Sichtweise gar nicht groß erk­lärt wer­den. In diesem Fall wäre näm­lich alles genau so, wie es im Film zu sehen ist: Die Bestie ernährt sich bekan­ntlich von Angst, wom­it sie in Lucía ein wahres Festmahl gefun­den hat. Stück für Stück ver­fällt Die­gos Mut­ter näm­lich in Panik, was dazu führt, dass sie auch ihren Sohn immer lieblos­er und rup­piger behan­delt.

Der Cast von Die Einöde

Was ist da draußen? Lucía (Inma Cues­ta) und Diego (Asi­er Flo­res) bekom­men es mit der Angst zu tun — Bild: Netflix/Lander Lar­rana­ga

Ihre Angst führt sog­ar so weit, dass sie sich zu erhän­gen ver­sucht. Da sich bere­its Sal­vadors Schwest­er Jua­na (Ale­jan­dra Howard) das Leben nahm, lässt sich die Vorge­hensweise der Bestie leicht schlussfol­gern. Anscheinend treibt sie ihre Opfer so lange in den Wahnsinn, bis diese die Furcht nicht mehr aushal­ten und sich selb­st töten.

Dies gelingt let­z­tendlich auch bei Lucía, die gegen Ende des Films den Kampf gegen das Mon­ster ein­stellt und sich frei­willig in dessen Fänge beg­ibt, indem sie sich tödliche Ver­let­zun­gen mit dem Mess­er zufügt.

Diego hinge­gen wider­set­zt sich der Bestie entschlossen und brüllt sie an. Aus diesem Grund schreckt das Wesen auch vor ihm zurück, da der Junge nun keine Furcht mehr zeigt. Nichts­destotrotz lauert es Diego nach dem Tod sein­er Mut­ter weit­er­hin auf, da dieser nun auf sich allein gestellt ist und jed­erzeit wieder der Angst ver­fall­en kön­nte.

Du stehst auf undurch­sichti­gen Para­noia-Hor­ror? Dann lies Dir unsere Erk­lärung zum Film „Der Leucht­turm” durch.

Roberto Álamo in Die Einöde

Sal­vador (Rober­to Álamo) hat schreck­liche Dinge erlebt — Bild: Netflix/Lander Lar­rana­ga

Erklärung 2: Die Bestie als Metapher für Angst

Der zweite Erk­lärungsansatz für die Geschehnisse in Die Einöde, zu dem auch wir tendieren, ver­tieft die psy­chol­o­gis­che Ebene des Films. Hier­nach existiert die Bestie nicht wirk­lich, son­dern ist lediglich eine Pro­jek­tion der Äng­ste der Fig­uren.

Zu dieser These wür­den auch Sal­vadors Schilderun­gen aus sein­er Kind­heit passen. Dem­nach haben sich seine Schwest­er und er regelmäßig Gruselgeschicht­en vor dem Ein­schlafen erzählt. Ver­mut­lich kon­nte die kleine Jua­na irgend­wann nicht mehr zwis­chen Wahrheit und Fik­tion unter­schei­den, weshalb sie fest daran glaubte, dass sie von ein­er unheim­lichen Bestie ver­fol­gt werde. Diese Para­noia trieb sie schließlich in den Selb­st­mord.

Das­selbe Schick­sal ereilt schlussendlich auch Lucía, die sich im Laufe des Films immer mehr in ihren Ver­fol­gungswahn hine­in­steigert. Gefördert wird ihre Angst vor allem durch den Umstand, dass ihr nach dem mut­maßlichen Tod ihres Mannes allmäh­lich bewusst wird, dass sie nun allein für Diego ver­ant­wortlich ist. Diese Erken­nt­nis, kom­biniert mit der absoluten Abgeschieden­heit sowie der Ungewis­sheit, was mit Sal­vador passiert ist, lässt sie zunehmend den Ver­stand ver­lieren und tat­säch­lich an die Bestie glauben.

Der Cast von Die Einöde

Die Bestie kommt: Lucía will ihren Sohn um jeden Preis beschützen — Bild: Netflix/Lander Lar­rana­ga

Ihre Angst überträgt sich zwangsläu­fig auch auf Diego, der ähn­lich wie damals Jua­na viele Gruselgeschicht­en, aber auch recht blutrün­stige Kinder­reime und -lieder von sein­er Mut­ter hört. Im Gegen­satz zu Lucía wächst er jedoch in der Extrem­si­t­u­a­tion, in der sich die bei­den befind­en, über sich hin­aus und übern­immt immer mehr die Beschützer­rolle in ihrer Beziehung.

Als er seine Mut­ter ster­ben sieht, über­windet Diego endgültig seine Äng­ste, wodurch er die Bestie sozusagen „besiegt”. Auf gewisse Weise hat er so den Reife­prozess vol­l­zo­gen, den sein Vater bere­its zu forcieren ver­suchte. Dass er die Bestie danach allerd­ings weit­er­hin sehen kann, soll deut­lich machen, dass er nun – gän­zlich ohne Mut­ter und Vater – neue furchte­in­flößende Her­aus­forderun­gen meis­tern muss.

Das Ende von Die Einöde: Was passiert mit Diego?

Am Ende des Films muss Diego seine tote Mut­ter zurück­lassen. Die let­zte Ein­stel­lung zeigt ihn, wie er alleine durch die karge Land­schaft weit­erzieht, während in der Ferne wed­er Men­schen noch Häuser zu erken­nen sind. Seine Zukun­ft bleibt ungewiss. Da er jedoch nicht in sein abge­bran­ntes Zuhause zurück­kehren kann, sind seine Über­leben­schan­cen ver­mut­lich eher ger­ing.

Asier Flores in Die Einöde

Diego stellt sich mutig der Gefahr — Bild: Netflix/Lander Lar­rana­ga

Dazu kommt, dass ihn ohne­hin nur der Schreck­en des Krieges erwarten würde, wegen dem sich seine Fam­i­lie über­haupt erst ins Nie­mand­s­land zurück­ge­zo­gen hat. Es ist dur­chaus denkbar, dass die Bestie im Film als Sym­bol für die Kriegszustände im Land ste­ht, also die eigentliche Gefahr, vor der Diego und seine Eltern die ganze Zeit Angst haben.

Dies würde bedeuten, dass die Flucht vor der Gewalt und dem Tod von Anfang an aus­sicht­s­los für die drei war. Sal­vadors Worte gegenüber Diego sind in diesem Fall eben­falls metapho­risch zu betra­cht­en: „Wenn man die Bestie sieht, dann kann man ihr nicht mehr entkom­men.”

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