© Manuel Fernandez-Valdez / Netflix
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Auf dem Bild zum "Devil May Cry auf Netflix-Artikel" ist der Protagonist Dante in einer dynamischen Kampfszene zu sehen. Er trägt einen roten Mantel, der im Wind weht, und zielt mit einer Pistole auf ein Ziel außerhalb des Bildes. Dante hat weißes Haar und eine muskulöse, teilweise freigelegte Brust. Seine entschlossene Miene und die nächtliche Kulisse betonen die actionreiche Atmosphäre der Szene.

Der Fall Asunta: Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Serie

Heute wäre sie 23 Jahre alt. Doch sie wurde nur zwölf. Asun­ta Baster­ra wurde kurz vor ihrem 13. Geburt­stag bru­tal ermordet. Die Hauptverdächti­gen: ihre eige­nen Adop­tivel­tern. Die Minis­erie „Der Fall Asun­ta“ auf Net­flix erzählt die drama­tis­chen Ereignisse rund um den Tod des Mäd­chens im Sep­tem­ber 2013, der ganz Spanien erschüt­terte. Hier erfährst Du die wahre Geschichte hin­ter Der Fall Asunta.

Die sechs Episo­den der Crime-Dra­ma-Serie sind ab dem 26. April auf Net­flix zu sehen und basieren auf wahren Ereignis­sen aus dem Jahr 2013, die in der spanis­chen Öffentlichkeit hohe Wellen schlu­gen. Doch wie nah kommt die Serie den realen Ereignis­sen? Wir haben uns den echt­en Fall genauer angeschaut.

Inhaltswar­nung: Der fol­gende Text enthält Schilderun­gen von Gewalt gegen Min­der­jährige und Suizid. Wenn Du empfind­lich auf diese The­men reagierst, soll­test Du nicht weiterlesen.

Die wahre Geschichte zu Der Fall Asunta

Am 21. Sep­tem­ber 2013 geht gegen 22.30 Uhr ein Anruf bei der Polizei in San­ti­a­go de Com­postela ein. Alfon­so Baster­ra Cam­por­ro  und Rosario Por­to Orte­ga melden ihre zwölfjährige Adop­tiv­tochter Asun­ta Baster­ra als ver­misst. Keine drei Stun­den später wird die gefes­selte Leiche des Mäd­chens von Passant:innen in einem Straßen­graben gefun­den, nur rund fünf Kilo­me­ter vom Land­haus der Fam­i­lie ent­fer­nt. Eine fieber­hafte Suche nach den Täter:innen begin­nt und endet kurz darauf mit der Ver­haf­tung der bei­den Eltern. Wie kon­nte es dazu kommen?

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Asun­ta Baster­ra, in der Serie von Iris Wu verkör­pert, wird am 30. Sep­tem­ber 2000 im Südosten Chi­nas als Asun­ta Fang Yong geboren. Als sie neun Monate alt ist, adop­tiert das wohlhabende spanis­che Ehep­aar Alfon­so Baster­ra und Rosario Por­to das Kind. Rosario Por­to ist die Tochter eines franzö­sis­chen Hon­o­rarkon­suls und ein­er Uni­ver­sität­spro­fes­sorin für Kun­st­geschichte. Sie selb­st studiert Jura und wird 1996 eben­falls zum franzö­sis­chen Hon­o­rarkon­sul Gal­iziens ernan­nt. In der Minis­erie schlüpft Can­dela Peña („Alles über meine Mut­ter“) in diese Rolle.

Alfon­so Baster­ra, in Der Fall Asun­ta gespielt von Tristán Ulloa („Nar­cos“), stammt aus Bil­bao und arbeit­et als Jour­nal­ist. Er und Rosario ler­nen sich 1990 ken­nen und heirat­en sechs Jahre später. Auf­grund ein­er Krankheit rat­en die Ärzte Rosario von ein­er Schwanger­schaft ab. So entschei­den sich die bei­den für eine Adop­tion und nehmen Asun­ta bei sich auf.

Alfonso Basterra und Rosario Porto: Zwölf Jahre Ehe

Zwölf Jahre lang lebt die Fam­i­lie mehr oder weniger glück­lich zusam­men, bis Alfon­so im Jan­u­ar 2013 die E-Mails sein­er Frau liest und fest­stellt, dass sie ihn betrügt. Nach der Schei­dung ver­schlechtert sich Rosar­ios Gesund­heit­szu­s­tand und sie lei­det zunehmend unter Depressionen. 

Tristan Ulloa in Der Fall Asunta

Alfon­so Baster­ra (Tristán Ulloa) wurde von den Medi­en schnell vorverurteilt. — Bild: Manuel Fer­nan­dez-Valdez / Netflix

Alfon­so trifft mit ihr eine Vere­in­barung: Er küm­mert sich um Asun­ta und sie, wenn Rosario im Gegen­zug die Beziehung zu ihrem neuen Part­ner beendet.

Ein Rätsel: Was passiert in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2013?

Ein­er der merk­würdig­sten Aspek­te im Fall Asun­ta ist die Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2013. Zwis­chen 2:30 Uhr und 4:30 Uhr soll ein unbekan­nter Mann ver­sucht haben, Asun­ta in ihrem Bett zu erwür­gen. Rosario habe den Frem­den über­rascht und in die Flucht geschla­gen. Sie meldet den Vor­fall jedoch nicht der Polizei. Ist er über­haupt passiert?

Die kleine Asun­ta erzählt jeden­falls ein­er Fre­undin per What­sApp von dem Angriff, äußert sich dann aber nicht mehr dazu. Ein­er weit­eren Fre­undin berichtet sie aber eben­falls unter sicht­barem Stress von dem Mord­ver­such. Als die Mut­ter der Fre­undin Rosario darüber informiert, bleibt Asun­tas Mut­ter weit­er untätig.

Warum hat Rosario den ver­sucht­en Mord an ihrer Adop­tiv­tochter nicht gemeldet? War sie vielle­icht darin ver­wick­elt? Die Antwort ste­ht bis heute aus.

Noch mehr True-Crime? Die wahre Geschichte hin­ter „Der Fall Out­reau“ bei Net­flix gibt es hier

Was ist mit Asunta Basterra passiert?

In den fol­gen­den Wochen verän­dert sich Asun­ta schla­gar­tig. Sie lei­det immer wieder unter extremer Müdigkeit und Abgeschla­gen­heit, kann sich schlecht konzen­tri­eren und schläft sog­ar im Unter­richt ein. Der Schullei­t­erin erzählt sie, dass ihre Mut­ter sie zwinge, ein komisch schmeck­endes weißes Pul­ver einzunehmen. Rosario ist der­weil tief depres­siv. Ende Juli 2013 geht es ihr so schlecht, dass sich Alfon­so fast rund um die Uhr um sie küm­mern muss. In dieser Zeit lebt Asun­ta fast einen Monat bei ihrer Paten­tante in Vilanova.

Candela Pena und Iris Wu in Der Fall Asunta

Glück­liche Fam­i­lie? Der Schein trügt… — Bild: Manuel Fer­nan­dez-Valdez / Netflix

Einige Tage später ist Asun­ta tot. Ihre Eltern melden sie bei der Polizei als ver­misst, die Leiche wird schnell gefun­den und die Ermit­tlun­gen begin­nen. Dabei greifen die Behör­den auf das Mate­r­i­al zahlre­ich­er Überwachungskam­eras in der Gegend zurück und stoßen schnell auf Ungereimtheit­en in den Aus­sagen von Alfon­so und Rosario.

Bei der Durch­suchung des Land­haus­es der Fam­i­lie kommt es zu einem Zwis­chen­fall: Rosario bit­tet darum, das Badez­im­mer auf­suchen zu dür­fen. Als ein Polizist nach ihr sieht, ertappt er sie dabei, wie sie den Inhalt eines Mülleimers entsorgt. Darin befind­et sich unter anderem ein Stück Seil, das verdächtig dem ähnelt, mit dem Asun­ta gefes­selt wurde.

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Festnahme und Spekulationen in der Öffentlichkeit

Schließlich wer­den Rosario und Alfon­so unter Mord­ver­dacht ver­haftet. Im Kör­p­er des Mäd­chens wurde eine extrem hohe Dosis Lorazepam nachgewiesen – ein Beruhi­gungsmit­tel, das vor allem bei Angst- und Panikstörun­gen wie denen von Rosario einge­set­zt wird. Offen­bar war das Medika­ment auch der Grund für die Müdigkeit und Abgeschla­gen­heit des Mäd­chens einige Monate zuvor. War Lorazepam das weiße Pul­ver, von dem Asun­ta ihrer Lehrerin erzählte?

Nach­dem sich die Nachricht von der Ver­haf­tung von Rosario und Alfon­so ver­bre­it­et, greifen die spanis­chen Medi­en den Fall auf. Ein Fernsehsender veröf­fentlicht einen von Schauspieler:innen gesproch­enen Dia­log zwis­chen Alfon­so und Rosario, der frei erfun­den ist. Trotz­dem wer­den die Worte jahre­lang in den spanis­chen Medi­en wiedergegeben und für wahr gehalten.

Candela Pena und Tristan Ulloa in Der Fall Asunta

Rosario (Can­dela Pena) und Alfon­so (Tristán Ulloa) ver­strick­en sich im Ver­hör schnell in Wider­sprüche. — Bild: Manuel Fer­nan­dez-Valdez / Netflix

In der Zwis­chen­zeit fällt der Ver­dacht auf einen Kolumbian­er. Er soll Asun­ta verge­waltigt und getötet haben. Doch der „Samen­mann”, wie ihn die Medi­en taufen, hat ein wasserdicht­es Ali­bi. Auf Asun­tas T-Shirt waren Spuren sein­er DNA gefun­den wor­den. Der Grund, wie sich her­ausstellt: Das T-Shirt und die DNA-Probe des Kolumbian­ers waren unsachgemäß gelagert worden.

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Der Fall Asunta: War Alfonso Basterra pädophil?

Später taucht Alfon­sos Lap­top mit pornografis­chem Mate­r­i­al auf. Für die Medi­en ist die Sache klar: Viele der Videos und Bilder zeigen asi­atis­che Frauen. Auch in Alfon­sos Fre­un­desliste bei Face­book find­en sich viele Asi­atin­nen – ein gefun­denes Fressen für die Medi­en, die Alfon­so als Pädophilen mit ein­er Vor­liebe für asi­atis­che Mäd­chen darstellen. Tat­säch­lich bein­hal­tet das Mate­r­i­al aber Frauen ver­schieden­er Herkun­ft. Außer­dem wird viel durcheinan­der gebracht: All­t­ags­bilder von Asun­ta auf Rosar­ios Smart­phone wer­den in den Medi­en zu pornografis­chen Bildern des Mäd­chens, die auf Alfon­sos Lap­top und Rosar­ios Handy gefun­den wor­den sein sollen.

Kurz vor Prozess­be­ginn wirft die Vertei­di­gung der Adop­tivel­tern der Staat­san­waltschaft vor, die Infor­ma­tio­nen über das pornografis­che Mate­r­i­al absichtlich geleakt zu haben, um Stim­mung gegen Rosario und Alfon­so zu machen. Am Ende nützt es nichts: Nach mehr als vier­wöchiger Ver­hand­lung sprechen die Geschwore­nen bei­de schuldig. Dem­nach verabre­icht­en Alfon­so und Rosario ihre Adop­tiv­tochter monate­lang Lorazepam, um sie schließlich zu erwürgen.

Die Frage nach dem Motiv und ein Suizid

Zwei Wochen nach der Urteilsverkün­dung ver­hängt das Gericht im Novem­ber 2015 eine 18-jährige Haft­strafe gegen Rosario und Alfon­so. Mehrere Beru­fun­gen wer­den abgelehnt. Das ehe­ma­lige Paar ist im sel­ben Gefäng­nis unterge­bracht, hat aber keinen Kon­takt zueinan­der. Am 18. Novem­ber 2020 endet das Leben von Rosario Por­to: Nach mehreren Selb­st­mord­ver­suchen erhängt sie sich an einem Fenster.

Candela Pena und Tristan Ulloa in Der Fall Asunta

Rosario (Can­dela Pena) bege­ht bege­ht in Haft Selb­st­mord und fol­gt ihrer Tochter in den Tod. — Bild: Manuel Fer­nan­dez-Valdez / Netflix

Bis heute ranken sich Gerüchte um das Motiv für den Mord an Asun­ta Baster­ra. Zwis­chen­zeitlich wurde ein großes finanzielles Erbe als Motiv ins Spiel gebracht, das sich jedoch als nicht halt­bar erwies. Anson­sten tap­pen die Ermittler:innen im Dunkeln. Noch immer ist unklar, was Alfon­so und Rosario dazu bewogen hat, ihre Adop­tiv­tochter zu ermorden.

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