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Mrs. Serial Killer in der featured-Filmkritik: Overacting im Bollywood-Stil
Bollywood kann nur bunte Tanzfilme und historische Familiendramen? Weit gefehlt, denn mit Mrs. Serial Killer erschien auf Netflix nun ein Thriller aus Indien. Wir verraten Dir, ob uns der Film eher zum Tanzen oder zum Weinen gebracht hat.
Ok, ok – Bollywood Filme sind nicht jedermanns Sache. Für viele ist das einfach zu viel Getanze, Gesinge und gute Laune. Und auch bei für Bollywood-typischen, überbordenden Dramen haben diese, zumindest für unseren westlich geprägten Geschmack, zu viel von allem. Der auf Netflix erschienene Thriller „Mrs. Serial Killer“ hatte die Chance darauf, zu beweisen, dass man durchaus mal über den Tellerrand schauen sollte und Bollywood auch anders kann. Aber vielleicht hat der Streifen diese Chance ordentlich versemmelt?
Mrs. Serial Killer: Mord als Unschuldsbeweis
Dr. Mrityunjoy Mukherjee (Manoj Bajpayee) soll mehrere Menschen getötet haben. Um seine Unschuld zu beweisen, wird seine Frau Sona (Jacqueline Fernandez) zur Nachahmungstäterin und somit selbst zur Serienkillerin. Doch wer ist der wahre Mörder und wem kann man glauben?
So kurz der Inhalt, so flach dann leider auch die Ausführung. Zum einen ergibt diese Logik, dass Sona die Unschuld ihres Mannes beweisen will, indem sie quasi als Trittbrettmörderin Leichen anhäuft, in unseren Augen wenig Sinn. Zum anderen ist die Geschichte auch noch unnötig gestreckt und mit Dialogen gespickt, die nur wenig zur Sache beitragen.
Die Gespräche zwischen einzelnen mehr oder weniger handlungsrelevanten Charakteren bringen weder die Story voran, noch führen sie dazu, dass man sie und ihre Handlungsmotive kennen und verstehen lernt. Während der Anfang wirklich gelungen ist und dank Neonlicht und Kelleratmosphäre einen gewissen Horrormoment schafft, verschlägt es Dich nur wenig später in eine Villa, in der Sona den Staranwalt Brij Rastogi (Darshan Jariwala) bekniet, damit er ihren Mann vor Gericht vertritt. In diesem erlebst Du dann mit, wie er vorerst scheitert. Tja. Muss Sona halt das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Ohne mit der Wimper zu zucken, mutiert sie zur Serienkillerin.
Liebeswirrwarr und Überdramatisierung
Als ob das nicht alles schon schräg genug wäre, kommen noch Liebeswirrungen ins Spiel, die offenbar nicht nur Sona, sondern auch den Zuschauer verwirren. Der Film driftet zu sehr in eine Art Dreiecksbeziehung ab und auch das völlig unüberraschende Ende interessiert dann auch nur noch deshalb, weil der Film endlich vorbei ist. Hinzu kommen dann auch noch Jacqueline Fernandez Overacting-Qualitäten. Ihre Reaktionen sind immer überzogen und sowieso nie nachvollziehbar. Das gab uns dann echt den Rest. Dann doch lieber wieder einen gutgelaunten Bollywood-Tanzfilm!
Netflix schaust Du auch über GigaTV, mach Dir am besten Dein eigenes Bild vom Film.
Genre: Thriller
Bundesstart: 1. Mai auf Netflix
Laufzeit: 107 Minuten
FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Regie: Shirish Kunder
Drehbuch: Shirish Kunder
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