TV & Entertainment
Happy Birthday, Total Recall: Nach 30 Jahren läuft der Sci-Fi-Klassiker wieder in ausgewählten Kinos
Pünktlich zu seinem 30. Jubiläum erscheint Paul Verhoevens Science-Fiction-Perle „Total Recall“ erstmals in 4K fürs Heimkino und darf vorher sogar noch eine Ehrenrunde im Kino drehen. Für uns der richtige Anlass, um den Klassiker Revue passieren zu lassen, inklusive Remake und TV-Serie.
„Total Recall“ erschien im Juli 1990 in den deutschen Kinos und wurde bereits im Folgejahr indiziert. 2011 wurde der Film wieder freigegeben, erneut geprüft und ab 16 Jahren freigegeben. Fast zehn Jahre später erscheint der Film in seiner vollen Länge als frisch restaurierte 4K-Version und wird am 5. November 2020 in ausgewählten Kinos gezeigt.
Weitere Filme, die es runter vom Index geschafft haben, findest Du in unserer Liste des Grauens: Diese sechs Horror-Klassiker haben den Absprung geschafft.
Eine „Total Recall“-Chronik – Part I: We Can Remember it for You Wholesale
1966: Die Kurzgeschichte „Erinnerungen en gros“ (OT: „We Can Remember it for You Wholesale“) von Philip K. Dick erscheint 1966 in „The Magazine of Fantasy and Science Fiction“. In ihr will der Büroangestellte Douglas Quail zum Mars reisen, kann sich das aber nicht leisten und lässt sich stattdessen künstliche Erinnerungen implantieren. Dabei stellt er fest, dass etwas mit seinen neuen oder alten Erinnerungen nicht stimmt.
Der Drehbuchautor Dan O’Bannon, der später für seinen Kassenschlager „Alien“(1979) bekannt wurde, kauft die Rechte für eine Filmadaption. Danach geistert das Projekt „Total Recall“ jahrelange durch die Produktionshölle und gilt, durch die nötigen Spezialeffekt, als brillant aber unverfilmbar. Erst die Initiative und Fürsprache des späteren Hauptdarstellers Arnold Schwarzenegger bringt die Produktion wieder auf Kurs.
Eine „Total Recall“-Chronik – Part II: Die totale Erinnerung
1990: Zwei Monate nach dem US-Start läuft am 26. Juli „Die totale Erinnerung – Total Recall“ auch in den deutschen Kinos an. Arnold Schwarzenegger spielt den Bauarbeiter Douglas Quaid, der von einem anderen Leben auf dem Mars träumt. Da er sich mit seinem Gehalt eine Reise zum roten Planeten niemals leisten kann, sucht er „REKALL Inc.“ auf. Die Firma bietet künstliche Erinnerungen an, die sich wie echte Abenteuer anfühlen sollen. Er entscheidet sich für ein Szenario, in dem er als Geheimagent die Welt gerettet hat. Doch bei der Implantierung geht etwas schief – Quaids Erinnerungen wurden bereits manipuliert.
Von hier an überschlagen sich die Ereignisse: Eine Gruppe von Killern ist ihm auf den Fersen und auch seine Ehefrau Lori (Sharon Stone) will ihm plötzlich ans Leder. Der einfache Bergarbeiter ahnt, dass er vermutlich gar kein einfacher Bergarbeiter ist, sondern ein Geheimagent namens „Hauser“. Und der Einzige, der den Planeten Mars womöglich vor dessen herrschsüchtigen Gouverneur Vilos Cohaagen (Ronny Cox) retten kann. Auf der Suche nach seiner wahren Identität begegnet er der geheimnisvollen Melina (Rachel Ticotin), die er schon aus seinen Träumen kennt.
Obwohl es bis in die Gegenwart unzählige TV-Serien, Comics, Kurz- und Langspielfilme gibt, die auf den bahnbrechenden Ideen von Philip K. Dick basieren, war „Total Recall“ erst die zweite Adaption. Die erste hatte Ridley Scott inszeniert: „Blade Runner“.
Weil „Total Recall“ ein respektabler Erfolg war, sollte er selbstverständlich eine Fortsetzung bekommen, wieder mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle. Das Drehbuch für die Fortsetzung basierte auf „The Minority Report“, einer weiteren Kurzgeschichte von Philip K. Dick. Das Projekt verebbte, das Drehbuch veränderte sich und wurde erst 2002 durch Steven Spielberg mit Tom Cruise in der Hauptrolle umgesetzt.
Eine „Total Recall“-Chronik – Part III: Total Remake
1999: Bis auf den Namen hat die kanadische TV-Serie „Total Recall 2070: Maschinenträume“ kaum Schnittmengen mit seinem Kino-Namensvetter. In einer dystopischen Zukunft regieren Großkonzerne wie „Rekall“ und „Uber Braun“ die Welt, die sich Menschen mit Androiden und Mutanten teilen.
Auch wenn Elemente des Films enthalten sind, erinnert die Serie die Kritiker seinerzeit eher an „Blade Runner“. Schon die Ergänzung „Maschinenträume“ und das betont dunklere Future-Noir-Setting wecken diese Assoziationen. In Deutschland läuft die Serie anfänglich zur Prime Time, wird dann allerdings quotenbedingt nach hinten verschoben.
Du bist ein Fan von Filmen wie „Blade Runner“? Wir stellen Dir die fünf besten Filme und Serien vor, bei denen Science-Fiction und Crime verschmelzen.
2012: Lange Zeit ist es ruhig um das „Total Recall“-Franchise, bis 2009 die ersten Nachrichten über ein Remake durch den Äther rauschen. Drei Jahre später bewahrheiten sich die Gerüchte. In der Neuverfilmung spielt Colin Farrell den Fabrikarbeiter Douglas Quaid. In dieser Version bleibt der Mars völlig außen vor. Die Handlung bleibt auf der Erde, die durch chemische Kriegsführung zu weiten Teilen unbewohnbar gemacht wurde. Nur noch Großbritannien und Australien sind bewohnbar. Und Kanzler Cohaagen (Bryan Cranston) will, dass es so bleibt.
Die Kritiklegende Roger Ebert schrieb über das Remake „Total Recall“, dass es handwerklich gut gemachte Science-Fiction mit viel Energie sei, es ihn aber nie emotional so angesprochen hat wie der Film von 1990. Der Film sei, „gerade raus gesprochen, unnötig.“
Ob das Remake Dich überzeugt, kannst Du mit GigaTV selbst herausfinden. „Total Recall“ (2012) ist einer von tausenden Blockbustern, zu denen Du mit der Vodafone Videothek Zugang hast. Mit GigaTV kannst Du außerdem klassisches Fernsehen, eine große Mediatheken-Auswahl und ausgewählte Streaming-Dienste genießen.
Eine „Total Recall“-Chronik – Part IV: Total Recall in 4K
2020: „Total Recall“ erscheint frisch restauriert in 4K für das Heimkino und darf vorher nochmal am 5. November 2020 in ausgewählten Kinos abgefeiert werden. Außerdem berichtet die Online-Gerüchteküche davon, dass „Total Recall“ ein weiteres Remake spendiert bekommen könnte.
Hm, klingt nach einem Deja Vu.
Die totale Erinnerung – Total Recall | |
Originaltitel: | Total Recall |
Genre: | Science-Fiction / Thriller |
Bundesstart: | 26.07.1990 (Kino) |
Wiederaufführung | 05.11.2020 / 19.11.2020 (Heimkino) |
Laufzeit: | 113 Minuten |
FSK: | Ab 16 Jahren |
Regie: | Paul Verhoeven |
Drehbuch: | Ronald Shusett, Dan O’Bannon, Gary Goldman |
Vorlage: | „Erinnerungen en gros“ von Philip K. Dick |
Welche Genreperlen möchtest Du gerne als restaurierte Version erleben? Deine Kino-Wünsche finden wir in den Kommentaren.