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Die Frauen und der Mörder auf Netflix: Die wahre Geschichte des Serienkillers Guy Georges
Am 9. September 2021 startet auf Netflix die True-Crime-Doku „Die Frauen und der Mörder”. Wir beleuchten die wahre Geschichte hinter der Story. Hier erfährst Du, was es mit dem französischen Serienkiller Guy Georges auf sich hat. Und warum er unter dem Spitznamen „Die Bestie der Bastille” schreckliche Berühmtheit erlangte.
Die Frauen und der Mörder ist ein rund 90-minütiger Dokumentarfilm von Mona Achache und Patricia Tourancheau. Er basiert auf den grauenvollen Verbrechen von Guy Georges. Der Franzose vergewaltigte und tötete sieben Frauen. Und das sind nur die Taten, die ihm nachgewiesen werden konnten. Hinzu kamen zahlreiche andere brutale Gewaltverbrechen zwischen 1976 und 1997.
Vorrangig geht es in der Doku um die unermüdlichen Anstrengungen des Polizeichefs und der Mutter eines Mordopfers. Sie wollen den Täter um jeden Preis fassen. Und sie haben Erfolg: 1998 führt die größte Verbrecherjagd Frankreichs schließlich zur Verhaftung des Täters.
Wer war Guy Georges wirklich?
Guy Georges wird 1962 im französischen Angers geboren, als Sohn eines amerikanischen Vaters und einer französischen Mutter. Sein Vater arbeitet als Koch auf einem Stützpunkt der NATO. Die Eltern können sich kaum um Guy kümmern. Und so gerät er ins System der französischen Kinder- und Jugendhilfe. Es ist die Familie Morin, die ihn schließlich adoptiert.
Dort erfährt er als eines von zwölf adoptierten Kindern viel Ablehnung – und vermutlich auch Gewalt. Denn schon früh zeigt er extrem auffälliges und aggressives Verhalten. Mit 14 Jahren versucht er, seine behinderte Adoptivschwester Roslyn zu erwürgen. Zwei Jahre später folgt die nächste gravierende Attacke gegen seine Adoptivschwester Christiane. Daraufhin muss Guy die Familie Morin verlassen und landet bei einer neuen Pflegefamilie.
In dieser Zeit greift er erneut ein Mädchen an und versucht, es zu erwürgen. Die Folge: Er verbringt eine Woche in Polizeigewahrsam. Auch diese Pflegefamilie gibt Guy weg – und der Junge flüchtet sich in den Alkoholkonsum.
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Die Frauen und der Mörder: Was hat Guy Georges getan?
1980 attackiert Guy Georges zwei weitere Frauen: Jocelyne S. und Rocelyne C. Besonders erschreckend: Guy sticht Rocelyne mit einem Messer ins Gesicht. Glücklicherweise überleben beide Frauen den Angriff. Der damals erst 17-jährige Georges wird zu einem Jahr Gefängnis in seiner Heimatstadt Angers verurteilt.
Nach seiner Entlassung zieht er gemeinsam mit einem Freund nach Paris, wo niemand seine Vorgeschichte kennt. Er begeht kleine Diebstähle, um sein Leben zu finanzieren, und trinkt weiterhin exzessiv.
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Im November 1981 folgt er seiner Nachbarin Natalie C. nach Hause. Er vergewaltigt sie, sticht auf sie ein und lässt sie zum Sterben zurück. Auch Natalie überlebt den Angriff. Ein halbes Jahr später folgt der nächste Übergriff: Guy attackiert Violette K. auf einem Parkplatz. Der Angriff läuft nach genau demselben Schema ab wie bei Natalie. Auch Violette überlebt – und geht zur Polizei. Erneut wandert Guy Georges ins Gefängnis, diesmal für 18 Monate.
1985 wird Georges wegen weiterer Angriffe zu zehn Jahren Haft verurteilt. So hat er zunächst keine Gelegenheit mehr, Gewaltverbrechen zu begehen. Doch 1991, gegen Ende seiner Haftstrafe, wird ihm täglicher Freigang gewährt.
Eines Abends kehrt er nicht ins Gefängnis zurück, sondern folgt der 19 Jahre alten Pascale Escarfail nach Hause. An der Tür hält er ihr eine Klinge an die Kehle und zwingt sie ins Haus. Dort fesselt er sie, vergewaltigt sie und schneidet ihr anschließend die Kehle durch. Eine Woche danach kehrt er ins Gefängnis zurück, als sei nichts geschehen.
Wurde Guy Georges gefasst und verurteilt?
Zwischen 1992 und 1997 vergewaltigt und tötet Guy Georges noch sechs weitere junge Frauen: Catherine Rocher, Elsa Benady, Agnes Nijkamp, Hélène Frinking, Magalie Sirotti und Estelle Magd. Alle Angriffe erfolgen entweder bei den Opfern zu Hause oder auf Parkplätzen. Einige weitere Frauen überleben Georges’ Angriffe und gehen zur Polizei.
Da die Morde und Vorfälle alle im Osten von Paris geschehen, rund um den Bezirk Bastille, wird Georges von den Medien zunächst „Killer von Ostparis” und später „Bestie der Bastille” genannt.
Dass die zahlreichen Gewaltverbrechen an Frauen zusammenhängen, wird der Polizei erst relativ spät bewusst. Daraufhin beginnt die größte Fahndung in der Geschichte der französischen Polizei. Am 27. März 1998, rund vier Monate nach seinem letzten Mord, verhaftet die Polizei Guy Georges. 2001 folgt der Prozess gegen ihn – mit 50 Zeug:innen, darunter vier Frauen, die er vergewaltigt hatte.
Am 5. April 2001 wird Guy Georges zu lebenslanger Haft verurteilt. Das heißt: mindestens 22 Jahre – ohne die Chance auf Bewährung. Er sitzt auch heute noch im Gefängnis. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass er auch nach Ablauf der Haftstrafe nicht freikommt. Hintergrund ist die Einschätzung von Expert:innen, dass Georges von seiner Neigung zum Töten wahrscheinlich nie geheilt werden kann.
Was hältst Du von Die Frauen und der Mörder und der Geschichte von Guy Georges? Ist das eine True-Crime-Doku nach Deinem Geschmack? Hinterlass uns gerne einen Kommentar!
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