Das Mädchen Mary (Dixie Egerickx) vor einer Blumenhecke im Film "Der geheime Garten".
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Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Der geheime Garten in der featured-Filmkritik: Heile(nde) Welt hinter düsteren Mauern

Die Fan­tasie eines Kindes ist schi­er gren­zen­los. In der neuen Adap­tion des Romans „Der geheime Garten“ über­steigt ein Aben­teuer jedoch jegliche Vorstel­lungskraft. Die Ein­ladung in den geheimen Garten gibt es ab sofort im Kino. Ob Du ihr fol­gen soll­test, erfährst Du in der fea­tured-Filmkri­tik.

Nach dem Tod ihrer Eltern wird das in Indi­en lebende Mäd­chen Mary (Dix­ie Egerickx) zu ihrem Onkel Archibald (Col­in Firth) nach York­shire geschickt. Dort angekom­men, ist Mary auf sich allein gestellt, denn wed­er ihr Onkel noch die Haushäl­terin Mrs. Med­lock (Julie Wal­ters) haben Inter­esse an ihr. Um sich die Langeweile zu vertreiben, macht sich das Mäd­chen auf, das Anwe­sen mit den zuge­höri­gen Län­dereien zu erkun­den.

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Der geheime Garten: Gut Ding will Weile haben

Auf ihren Ent­deck­ungs­touren trifft sie nicht nur auf Archibalds Sohn Col­in (Edan Hay­hurst), der ans Bett gefes­selt ist, son­dern auch auf Dick­on (Amir Wil­son) und einen geheimnisvollen Garten. Dieser liegt ver­steckt und gut behütet auf dem Anwe­sen und öffnet Mary und ihren Fre­un­den eine ganz andere Welt: Voller bunter Blu­men und Pflanzen wirkt sich der Garten nicht nur auf die Stim­mung der Kinder aus.

Bis Mary und Du allerd­ings in den geheimen Garten vor­drin­gen kön­nt, dauert es eine ganze Weile. In der ersten Hälfte des Films liegt das Augen­merk von Regis­seur Marc Munden auf der dur­chaus düsteren Real­ität des jun­gen Mäd­chens. Im Haus ihres Onkels angekom­men, stößt sie nicht nur auf Ein­samkeit, son­dern auch auf ver­schlossene Türen, die das Anwe­sen noch gruseliger erscheinen lassen. Erst nach­dem sie durch Zufall den geheimen Garten ent­deckt, kommt sowohl Farbe als auch Licht in den Film. Das wirkt sich auch auf Marys Stim­mung aus. War sie zuvor noch die einge­bildete und ver­zo­gene Göre, wan­delt sie sich hier inner­halb weniger Szenen zur liebenswerten Fig­ur.

Auf der Suche nach dem Tiefgang

Wom­it wir bere­its beim Prob­lem wären. Die Geschichte von „Der geheime Garten“ beschäftigt sich zwar nicht nur mit Real­ität und Fan­tasie, son­dern auch mit den The­men Ver­lust und Trau­ma, geht aber ger­ade darauf nur sehr ober­fläch­lich ein. Marys eigene Geschichte und das Ver­hält­nis zu ihrer Mut­ter wer­den in Rück­blenden auf das Nötig­ste reduziert wer­den. Oder die Geschichte hin­ter dem Ver­hält­nis zwis­chen ihrem Cousin und dessen muf­fi­gen Vater, Archibald. Let­zter­er wan­delt sich so schnell vom mies­ge­laun­ten Vater, der sich nicht um seinen Sohn küm­mert, zum geläuterten Küm­mer­er, dass es sog­ar Marys Entwick­lung unter­bi­etet. Zum Ende hin wirkt das alles deut­lich zu schnell erzählt.

GigaTV Film-Highlights

Ein Traum von einem Garten

Ger­ade mit Blick darauf, dass sich Regis­seur Marc Munden am Anfang so viel Zeit gelassen hat: Ein­mal im Garten angekom­men, macht aber vor allem die Umge­bung nicht nur Mary, Cousin Col­in und dem Aben­teuerge­fährten Dick­son Spaß. Wenig­stes mit ein­drucksvollen Bildern zieht Dich der Film in seinen Bann. Von überdi­men­sion­ierten Pflanzen, die Mary den richti­gen Weg zeigen, über far­ben­prächtige Blu­men und fre­undlich gesin­nte Tiere – alles, was einen geheimen Garten erst so richtig auf­blühen lässt, ist dabei. Dass sich der Film hier oft­mals ein wenig nach „Har­ry Pot­ter“ anfühlt, ist kein Zufall: Pro­duzent David Hey­mann ist Dir vielle­icht durch seine Mitar­beit an den „Har­ry Pot­ter“- oder den „Padding­ton“-Fil­men bekan­nt. Und das sieht man glück­licher­weise auch an der ein oder anderen Stelle. Hier wird schnell klar, dass so eine Umge­bung wahre Wun­der voll­brin­gen kann, heilt der Garten nicht nur einen Hund, son­dern auch See­len.

Das wird am Ende zwar alles etwas zu kitschig und platt her­beige­führt, ger­ade, wie eben erwäh­nt, in Bezug auf den grum­meli­gen Lord; „Der geheime Garten“ glänzt aber zumin­d­est in den Szenen inner­halb des Gartens. Dafür braucht es allerd­ings ziem­lich viel Sitzfleisch.

Der geheime Garten

Genre: Fan­ta­sy
Bun­desstart: 15. Okto­ber 2020
Laufzeit: 100 Minuten
FSK: ab 6 Jahren freigegeben
Regie: Marc Munden
Drehbuch: Jack Thorne; basierend auf  dem Roman von Frances Hodg­son Bur­netts

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