Produktionsstandbild aus der Netflix-Doku „Air Cocaine“: Ein älterer Mann sitzt in einem Flugzeughangar, im Hintergrund stehen zwei kleine Maschinen.
© Netflix
In dieser Szene aus dem Film Karate Kid: Legends ist Ben Wang als Karate Kid auf einem Hochhausdach vor der Skyline einer Großstadt zu sehen. Mit einem präzisen Tritt in der Luft und ernstem Gesichtsausdruck verkörpert er Entschlossenheit und Fokus.

Der Fall Air Cocaine: Die wahre Geschichte der Drogenschmuggler

Die wahre Geschichte von Air Cocaine: 680 Kilo­gramm Kokain per Direk­t­flug nach Saint-Tropez? Für die meis­ten unvorstell­bar – doch vier Fran­zosen woll­ten 2013 genau das: 26 mit Kokain gefüllte Kof­fer per Pri­vat­jet schmuggeln. Alle bizarren Hin­ter­gründe zur „Affäre Air Cocaine“ sowie zur gle­ich­nami­gen Net­flix-Doku find­est Du hier.

Eine Geschichte, die span­nen­der ist als jed­er Kri­mi. Das erwartet Dich in der Net­flix-Doku mit dem Titel „Air Cocaine“ aus dem Jahr 2023. Regis­seur Stéphane Rybo­jad wid­met sich in sein­er Net­flix-Doku einem spek­takulären Fall des inter­na­tionalen Dro­gen­schmuggels, in den vier franzö­sis­che Män­ner und zehn dominikanis­che Per­so­n­en ver­wick­elt waren.

Wir ver­rat­en Dir die wichtig­sten Fak­ten zu den verurteil­ten Dro­gen­schmug­glern von „Air-Cocaine“ sowie die wahre Geschichte dahinter.

Übri­gens: Air Cocaine ist der Spitz­name, den Medi­en dem Fall in Anspielung auf Air­line-Namen wie „Air France“ gaben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei ein­er Razz­ia am dominikanis­chen Flughafen in Pun­ta Cana wer­den 2013 rund 680 kg Kokain in einem Pri­vat­jet beschlagnahmt.
  • Die franzö­sis­chen Piloten fliehen nach ihrer Verurteilung per Boot nach Frankre­ich und wer­den 2021 freigesprochen.
  • Net­flix erzählt den als „Affäre Air Cocaine“ bekan­nten Fall von Dro­gen­schmuggel in der Doku „Air Cocaine: The Real Sto­ry“ im Detail nach.

Kokain im Privatjet: Die wahre Geschichte hinter der Affäre Air Cocaine

Es ist der 20. März 2013. Die Sonne über dem Pun­ta Cana Inter­na­tion­al Air­port ist längst unter­gan­gen, doch für die Beamten der dominikanis­chen Dro­gen­be­hörde fängt die Arbeit erst an. Im Visi­er der Behör­den: Der Fal­con 50 Pri­vat­jet der franzö­sis­chen Char­ter­fir­ma SN-THS, der sich für den Nacht­flug nach Saint-Tropez vorbereitet.

An Bord des gechar­terten Pri­vat­jets befind­en sich neben den franzö­sis­chen Piloten Pas­cal Fau­ret und Bruno Odos sowie den franzö­sis­chen Pas­sagieren Alain Cas­tany und Nico­las Pis­apia ins­ge­samt 26 Kof­fer in ver­schiede­nen Größen und Farben.

In den Kof­fern: eine gewaltige Menge Kokain, das zum Weit­er­verkauf nach Frankre­ich geschmuggelt wer­den soll.

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Was die Dro­gen­schmug­gler nicht wis­sen: Die örtlichen Behör­den haben vom Schmuggelgeschäft Wind bekom­men. In ein­er Nacht-und-Nebel-Aktion stop­pen bewaffnete Ein­satzkräfte den Jet noch auf der Start­bahn. Mit dabei sind örtliche Medi­en, die die drama­tis­che Fes­t­nahme live dokumentieren.

Hier find­est Du einen Orig­i­nal­bericht zu „Air Cocaine“ auf dem YouTube-Kanal von France 24:

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Die wichtigsten Angeklagten im Überblick

Um etwas Klarheit in dieses Dro­gengeschäft zu brin­gen, stellen wir Dir Beteiligte, Angeklagte und Verurteilte genauer vor:

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  • Pas­cal Fau­ret und Bruno Odos: Die franzö­sis­chen Piloten des Fal­con-50-Jets zählen zu den bekan­ntesten Gesichtern des Falls. Bei­de leug­nen jeglich­es Wis­sen über den Inhalt der Kof­fer. Während sie in der Dominikanis­chen Repub­lik unter Hausar­rest ste­hen, gelingt ihnen mit Hil­fe von Fre­un­den die Flucht per Speed­boot und Yacht. Ihr Fluchtweg führt sie 2015 über die Inseln Saint Mar­tin und Mar­tinique nach Frankre­ich, wo sie sofort ver­haftet wer­den. Allen Vor­wür­fen zum Trotz lehnt Frankre­ich die Aus­liefer­ung der bei­den Piloten an die Dominikanis­che Repub­lik ab.
  • Alain Cas­tany und Nico­las Pis­apia: Zwei weit­ere franzö­sis­che Staats­bürg­er an Bord. Cas­tany gilt als Besitzer der Kof­fer und ein­er der Drahtzieher, während Pis­apia als „Gepäck­träger“ involviert ist, sich jedoch nur als unwis­senden Pas­sagi­er bezeichnet.
  • Ali Bouchareb: Bouchareb, auch unter dem Deck­na­men „Dayran“ bekan­nt, stammt aus Lyon und gilt als Mas­ter­mind hin­ter dem Dro­gen­flug. Bere­its vor dem Schmuggelgeschäft blickt er auf eine krim­inelle Kar­riere mit mehreren Ver­haf­tun­gen und Haft­strafen zurück.
  • Franck Col­in, Hen­ri Bar­to­lo und Michel Ris­tic: Franck Col­in, ehe­ma­liger Pro­mi-Body­guard und Geschäfts­mann, char­terte bere­its mehrmals SN-THS-Flüge und gilt wie Cas­tany als zen­traler Strip­pen­zieher. The Guardian beze­ich­net Col­in als rechte Hand von Bouchareb. Col­in ist der einzige Angeklagte, der seine Beteili­gung geste­ht – behauptet jedoch unbelegt, als Under­cov­er-Agent gehan­delt zu haben. Bar­to­lo soll Col­in wiederum 200.000 Euro Schwarzgeld bar gezahlt haben, um diese in der Schweiz anzule­gen. Michel Ris­tic ist Fahrer von Col­in und leugnet eben­falls jegliche Beteiligung.
  • Fab­rice Alcaud und Pierre-Marc Drey­fus: Alcaud als Direk­tor der Char­ter­fir­ma SN-THS und Drey­fus als CEO von SN-THS sollen vom Inhalt der Kof­fer wis­sen oder sog­ar aktiv in das Geschäft ver­wick­elt sein.
  • François-Xavier Manchet: Ein örtlich­er Zoll­beamter, der gegen eine Bezahlung von 30.000 Euro bei der Ver­tuschung des Kokain­han­dels hilft.

Woher wissen die Behörden vom Schmuggelgeschäft? 

Wie The Guardian berichtet, hätte das Schmuggelgeschäft glatt über die Bühne gehen kön­nen. Was die Aktion auf­fliegen lässt, ist ein Insid­er­tipp an zwei franzö­sis­che Gen­dar­men: Zwei voraus­ge­gan­gene transat­lantis­che Flüge des Fal­con-50-Pri­vat­jets sollen als Gen­er­al­probe für den Kokain­flug gedi­ent haben. Weit­ere Ermit­tlun­gen führen schließlich zur Razz­ia am Flughafen in Pun­ta Cana.

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Schuldig oder nicht schuldig: Das juristische Nachspiel

Die juris­tis­che Aufar­beitung der Air-Cocaine-Affäre zieht sich über mehrere Jahre und endet sowohl in Freis­prüchen als auch in langjähri­gen Haft­strafen. Im Fol­gen­den find­est Du die wichtig­sten Urteile im Überblick:

  • Pas­cal Fau­ret und Bruno Odos: Nach ihrer Flucht aus der Dominikanis­chen Repub­lik, wo sie zu 20 Jahren Haft verurteilt wur­den, wer­den die bei­den Piloten in Frankre­ich festgenom­men. Ein Gericht verurteilt sie zunächst zu sechs Jahren Haft. 2021 fol­gt der Freis­pruch durch ein Beru­fungs­gericht in Aix-en-Provence.
  • Alain Cas­tany: Nach ein­er Verurteilung zu 20 Jahren Haft in der Dominikanis­chen Repub­lik wird Cas­tany nach einem schw­eren Motor­radun­fall 2015 am 10. Juni 2017 nach Frankre­ich über­führt. Dort wird er auf­grund seines schlecht­en Gesund­heit­szu­s­tands schließlich entlassen.
  • Nico­las Pis­apia: Wie Cas­tany wird Pis­apia in der Dominikanis­chen Repub­lik zu 20 Jahren Haft verurteilt.
  • Ali Bouchareb: Der Drahtzieher des Dro­gengeschäfts wird von einem franzö­sis­chen Gericht zu 19 Jahren Gefäng­nis verurteilt.
  • Franck Col­in: Der zweite Drahtzieher des Kokain­flugs erhält eine Gefäng­nis­strafe von zwölf Jahren.
  • Hen­ri Bar­to­lo und Michel Ris­tic: Bar­to­lo und Ris­tic wer­den von einem franzö­sis­chen Gericht freigesprochen.
  • Fab­rice Alcaud und Pierre-Marc Drey­fus: Bei­de SN-THS-Direk­toren erhal­ten eine Haft­strafe von jew­eils sechs Jahren.
  • François-Xavier Manchet: Der Zoll­beamte wird zu fünf Jahren Gefäng­nis verurteilt.

Hier find­est Du Orig­i­nalauf­nah­men vom Nachricht­en­magazin AP zum Prozessbeginn:

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