Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

#VRob: Oscar für die Oasis – So nah sind wir an der VR-Technik aus „Ready Player One“

Du hast Deine VR-Brille oft auf dem Kopf und durch­forstest täglich das Netz nach Apps und Games aus der virtuellen Real­ität? In mein­er kleinen VR-Kolumne ent­deckst Du regelmäßig neue VR-High­lights für Dein Smart­phone und span­nende News aus der Branche. Heute: Oscar-Nominierung für Ready Play­er One und seine virtuelle Real­ität.

Das Pop­kul­turkon­den­sat Ready Play­er One ist für die besten visuellen Effek­te nominiert. Ins­beson­dere für jene Effek­te, die die virtuelle Real­ität darstellen. Wie die gle­ich­namige Buchvor­lage spielt auch der Film im Jahr 2045. In dieser Zukun­ft ist die Vir­tu­al-Real­i­ty-Welt Oasis fes­ter Bestandteil und die einzige Flucht aus dem trost­losen All­t­ag der Wohn­wa­gen-Slums. Wir stellen uns die Frage, wie real­is­tisch die im Film gezeigte VR-Tech­nolo­gie in Wirk­lichkeit ist.

Aber wie nah sind wir wirk­lich dran, an ein­er per­fek­ten VR-Erfahrung, wie sie die Oasis liefert? Find­en wir es her­aus!

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Visual Effects Supervisor: Oscar-Nominierung für Roger Guyett und sein Team

In Zeit­en von aufwändi­gen Effek­tschlacht­en arbeit­en unzäh­lige Men­schen an Spezial­ef­fek­ten, vor allem an den com­put­er­gener­ierten (CGI). Es gibt aber in der Regel einen Kopf, bei dem das visuelle Konzept, die Bud­getierung für die visuellen Effek­te und auch alle damit ver­bun­de­nen Arbeit­sprozesse zusam­men­laufen: den Visu­al Effects Super­vi­sor.

Bei Ready Play­er One han­delt es sich dabei um den Briten Roger Guyett und sein Team vom Spezial­ef­fekt-Urgestein Indus­tri­al Light & Mag­ic. Goyett ist übri­gens eben­falls für die Effek­te von Block­bustern wie Star Wars: Das Erwachen der Macht ver­ant­wortlich. Für den diesjährig nominierten Ready Play­er One erschufen er und sein Team neben der dystopis­chen Land­schaft des Jahres 2045 auch die virtuelle Welt, genan­nt Oasis. In ihr find­en sich zahlre­iche pop­kul­turelle Ref­eren­zen; siehe King Kong oder das zeitreisende Kul­tau­to aus Zurück in die Zukun­ft.

Das alles sieht fan­tastisch aus und lässt Dich und mich in punc­to Vir­tu­al Real­i­ty ein biss­chen träu­men. Über­schriften wie Vir­tu­al real­i­ty effects get Acad­e­my Awards nom­i­na­tion („Vir­tu­al-Real­i­ty-Effek­te wer­den für den Oscar nominiert“) sind trotz­dem etwas irreführend. Denn so großar­tig die Effek­te auch sind, es sind und bleiben Effek­te für einen Spielfilm und nicht etwa ein Quan­ten­sprung für VR-Tech­nolo­gien. Von Erfahrun­gen wie in Ready Play­er One sind wir noch ein gutes Stück ent­fer­nt – oder?

Gefühlsecht: Ist die Oasis morgen schon Realität?

In der fik­tiv­en Welt von Ready Play­er One ist die virtuelle Real­ität eine der­maßen gut durchkon­stru­ierte Anwen­dung, dass die Oasis für viele eine echte Alter­na­tive zum ‚echt­en’ Leben ist. Das liegt vor allem an der laten­zfreien Über­set­zung von Sin­ne­sein­drück­en, sprich Sehen, Hören und tak­tilen Empfind­un­gen von virtueller in die echte Welt. Let­zteres ermöglicht ein knack­iger Ganzkör­per­anzug.

In der reellen Gegen­wart haben wir mit Ocu­lus Go und Leno­vo Mirage Solo autarke VR-Brillen, die zwar brauch­bare Ergeb­nisse in der Anwen­dung liefern, aber noch meilen­weit von wirk­lich räum­lich­er Bewe­gungs­frei­heit sind. Auch die Pix­eldichte, beziehungsweise die Auflö­sung der Bild­schirme hat noch deut­lich Luft nach oben. Auf audi­tiv­er Ebene sieht es schon bess­er aus. Anbi­eter wie Ocu­lus stellen Entwick­lern Plu­g­ins zur Ver­fü­gung, um ihre VR-Spiele und -Anwen­dun­gen mit dem passenden Run­dum­sound auszus­tat­ten. Kurz: Wenn Du Deinen Kopf in der virtuellen Real­ität bewegst, soll­ten sich auch Para­me­ter wie Laut­stärke und wahrgenommene Rich­tung mit ändern.

Für eine echte Immer­sion, also das „Ich bin wirk­lich in ein­er anderen Welt“-Gefühl, fehlt es derzeit vor allem an tak­tilen Ein­drück­en. Wenn Du etwas in die Hand nimmst, Dich jemand anbufft oder Du in der dig­i­tal­en Wüste herum­läuf­st, musst Du Hap­tik, Druck­empfind­en und Tem­per­aturän­derun­gen vorstellen. An dieser Stelle kom­men Entwick­lun­gen wie der Tes­la­suit ins Spiel. Der Ganzkör­per­anzug gibt elek­trische Reiz­im­pulse ab und simuliert auf diese Weise ver­schiedene Sin­ne­sein­drücke. Zum Beispiel Druck, wenn Dich ein Geg­n­er erwis­cht hat oder andere Berührun­gen, wenn – naja, was auch immer Du in der VR anstellst! Außer­dem kann der Anzug seine Innen­tem­per­atur reg­ulieren, zwis­chen 20 Grad Cel­sius und 40 Grad Cel­sius. In der VR zu schwitzen heißt also bald schon in der Real­ität schwitzen.

Die Frage der freien Bewe­gung lässt sich heutzu­tage eben­falls schon lösen. Auf omni­di­rek­tionalen Lauf­bän­dern kannst Du unendlich viele virtuelle Kilo­me­ter laufen und zwar ohne, dass Du in der reellen Welt gegen Deine Ein­bauschrankwand knallst.

Faz­it: Die Oasis kann kom­men – aber bitte nicht hochau­flösend und am besten irgend­wie ohne Gerüche.

Wegweisend: Virtual Reality als Werkzeug am Filmset

Vir­tu­al und Aug­ment­ed Real­i­ty sind aber längst mehr, als ’nur’ Spaßin­stru­mente. Für die Arbeit an Ready Play­er One kamen in ver­schiede­nen Pro­duk­tion­sphasen drei ver­schiedene VR-Head­sets zum Ein­satz: Ocu­lus Rift, HTC Vive und Microsoft Hololens. Da weite Teile des Films in der virtuellen Welt Oasis spie­len, nutzten Regis­seur Steven Spiel­berg und sein Team die VR-Brillen. Damit kon­nten sie beispiel­sweise die dig­i­tal­en Sets erkun­den oder auch während des Motion Cap­tur­ings lebensechter miteinan­der inter­agieren. Ohne die Brillen standen die Darsteller und das Team näm­lich schlichtweg in einem 380 Quadrat­meter großen, kom­plett weißen Raum. Aber mit VR-Brille: Oasis! Steven Spiel­berg hat­te einen Avatar für die dig­i­tal­en Sets, aus­ges­tat­tet mit ein­er Kam­era, um Auf­nah­men aus der dig­i­tal­en Welt in die echte zu übernehmen. Das nen­nen wir Next-Lev­el-Film­mak­ing.

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Hast Du Ready Play­er One schon gese­hen? Was hältst Du von dem Film? Und was sind Deine Oscar­fa­voriten? Wir freuen uns auf Deine Mei­n­ung.

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