Korallen aus dem 3D-Drucker
Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg

Korallen aus dem 3D-Drucker sollen die Biodiversität im Meer retten

Koral­len­riffe sind vom Ausster­ben bedro­ht, mit katas­trophalen Auswirkun­gen auf Men­sch und Natur. Israelis­che Wissenschaftler:innen haben nun eine Meth­ode entwick­elt, mit der sich Korallen aus dem 3D-Druck­er kün­stlich nach­bilden lassen. Der Prozess kom­biniert 3D-Scan-Algo­rith­men mit DNA-Proben und einem 3D-Druck­ver­fahren.

Kennst Du noch den Spruch, dass Koral­len­riffe die Regen­wälder des Meeres seien? In Wahrheit beherber­gen sie sog­ar eine viel größere Vielfalt an Lebe­we­sen als der Ama­zonas. Korallen bilden richtige Unter­wass­er-Städte, in denen das Leben unzäh­liger Tiere und Pflanzen miteinan­der verknüpft ist. Doch die soge­nan­nten Nes­seltiere ster­ben derzeit massen­haft – durch Über­fis­chung, Küsten­be­bau­ung, Ver­schmutzung und andere men­schliche Ursachen sind etwa 70 Prozent der Korallen bedro­ht oder zer­stört. Dieses Arten­ster­ben hat immense Auswirkun­gen: Nahrungs­ket­ten wer­den unter­brochen, der Schutz der Küsten vor starkem Wellen­gang und Über­flu­tung schwindet.

Korallen retten: Aus dem 3D-Drucker?

Das, was wir als stein­erne Struk­turen erken­nen, sind tat­säch­lich die kalkhalti­gen Skelette der Koral­len­tiere. Wenn sie ein­mal zer­stört sind, braucht es Jahre, bis sie nachwach­sen. Deshalb platzieren Umweltschützer:innen an vie­len Stellen kün­stliche Korallen, etwa aus Beton, in die Gewäss­er, um den Meeres­be­wohn­ern Schutz zu bieten. Diese sind aber oft nicht ver­gle­ich­bar mit den kom­plex­en Struk­turen der echt­en Korallen und kön­nen diese nur teil­weise erset­zen.

Hil­fe soll nun mit Korallen aus dem 3D-Druck­er kom­men. Forscher:innen der Bar-Ilan Uni­ver­sität in Israel haben ein Ver­fahren entwick­elt, mit dem sich möglichst natur­na­he Koral­len­riffe aus­druck­en lassen. Dazu wird zunächst anhand von tausenden Unter­wasser­fo­tos ein drei­di­men­sion­ales Mod­ell eines Riffs erstellt. Ist die Form im Detail errech­net, wer­den moleku­lare Dat­en über die genetis­che Zusam­menset­zung in diesem Leben­sraum ermit­telt. Der Algo­rith­mus erhält dadurch Infor­ma­tio­nen, welche Lebe­we­sen in den Struk­turen leben und kann damit ein inter­ak­tives 3D-Mod­ell druck­en, das exakt zu den entsprechen­den Umweltbe­din­gun­gen passt.

Können die Korallen aus dem 3D Drucker die Bestände noch retten?

Die Korallen aus dem 3D-Druck­er wer­den derzeit am israelis­chen Golf von Eilat platziert. Die Forscher:innen hof­fen, dass damit wieder mehr Arten ange­zo­gen wer­den, die sich dort ver­mehren, wie echte Korallen, Fis­che und wirbel­lose Tiere. Dann wäre die Lösung auch an anderen Orten anwend­bar. Durch die Flex­i­bil­ität des Sys­tems ließen sich die Riffs an alle möglichen Umweltbe­din­gun­gen anpassen und dabei helfen, die Ökosys­teme im Meer wieder­aufzubauen.

Fall­en Dir neben Korallen aus dem 3D-Druck­er noch weit­ere Tech­nolo­gien für den Umweltschutz ein? Schreib es uns in die Kom­mentare.

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