Gaming
Valorant in der featured-Spielekritik: Sehenswerter Online-Shooter statt billiger Kopie
Mit „Valorant“ mischt Riot Games nach „League of Legends“ seit letztem Jahr auch im Shooter-Sektor mit. Ob der Free-2-Play-Titel mit anderen Genrevertretern mithalten kann, erfährst Dur in der featured-Spielekritik.
Ein wettbewerbsorientierter Shooter, der Elemente von zwei erfolgreichen Titeln vereint? Zumindest auf den ersten Blick erscheint „Valorant“ wie ein Klon von „Counter Strike: Global Offensive“ mit bekannten Komponenten aus „Overwatch“. Doch sobald Du etwas tiefer ins Spielgeschehen eintauchst, merkst Du ganz schnell, dass der neueste Mehrspieler-Titel aus dem Hause Riot Games mehr ist als eine bloße Kopie bekannter Ego-Shooter.
Valorant – Ein frischer Titel im Schatten zweier Giganten
Ein verwinkeltes Gelände, zwei Teams mit jeweils fünf Spielern und irgendwo dazwischen zwei Ziele (auf manchen Maps sind es sogar drei), die angegriffen oder verteidigt werden müssen. Das ist die Ausgangssituation für eine Spielrunde bei Valorant.
Bereits während der Beta-Phase im vergangenen Jahr behaupteten böse Zungen, dass es sich bei Valorant um einen Counter Strike-Klon handle. Die Parallelen im grundlegenden Gameplay-Prinzip sind dabei auch nicht abzustreiten, doch der Team-basierte Taktik-Shooter bringt einige Feinheiten mit, dank denen Valorant zumindest mit einem Bein aus dem Schatten von Counter Strike und Overwatch heraustreten kann.
Die Agenten-Brigade
Valorant ist dabei in der nahen Zukunft angesiedelt und lässt euch in die Rolle von einem der zahlreichen Agenten schlüpfen, die vom Prinzip her den Helden aus Overwatch ähneln. Jeder Agent lässt sich einer der vier Klassen zuordnen, die jeweils mit unterschiedlichen Fähigkeiten daherkommen.
Duellanten sind auf die direkte Konfrontation ausgelegt, während Initiatoren mit ihren Fähigkeiten dafür sorgen, dass die Teammitglieder ein leichteres Spiel beim Schaden austeilen haben. Taktiker ermöglichen – wie es der Name schon verrät – taktische Spielzüge und Wächter sind für das Scouten und Verhindern von feindlichen Aktivitäten zuständig.
Um die Vorstellung der Klassen ein wenig zu konkretisieren: Die Duellantin Jett kann beispielsweise ihre Katapult-Fähigkeit nutzen, um schnell an die Feinde heranzutreten und sie dann mit der Klingensturm-Fähigkeit mit einer Ladung an Messern zu bombardieren.
Der Initiator Breach kann vorab eine Blendladung durch eine Wand schicken, um Gegnern die Sicht zu nehmen, während der Wächter Cypher Drahtfallen auslegt, sodass den Feinden die Flucht erschwert oder gar verhindert wird. Wählt jeder Spieler einen anderen Agenten und spricht sich mit dem Team ab, kann dieses ganz schnell zum siegreichen Elite-Trupp werden.
Das Waffenarsenal und das Punktesystem
Damit Du die Fähigkeiten Deines Agenten einsetzen kannst, musst Du diese jedoch zu Beginn einer Runde kaufen – ähnlich wie die Waffen bei Counter Strike: Global Offensive. Dafür benötigst Du Punkte, die Du Dir durch das Eliminieren von Feinden oder das erfolgreiche Zerstören des Ziels verdienst.
Das Angreifer-Team ist dabei im Besitz einer Bombe, Spike genannt, die platziert und verteidigt werden muss. Schaffen es die Verteidiger dieses Vorhaben zu verhindern, geht der Punkt an sie. Das Team, das zuerst 13 Runden gewonnen hat, gewinnt das Spiel.
Bei den Waffen sind zudem jegliche Gattungen an Schießeisen vertreten: Handfeuerwaffen, Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Schrotflinten und Scharfschützengewehre. Die Waffen haben zudem die Fähigkeit Material zu durchdringen, sodass ihr eure Widersacher auch hinter Hindernissen mit einer Bleispritze versehen könnt.
Je nachdem wie stark die Durchdringung der Waffe ist, könnt ihr Oberflächen von dünnen Holzbrettern bis hin zu robusten Mauerwerken durchschlagen. Ein spannendes Feature, das Dir jegliches Gefühl von Sicherheit raubt und sich besonders nützlich gegen Feinde erweist, die sich gern mal in schwerzugänglichen Gebäuden verschanzen.
Drei verschiedene Währungen
Wer sich in das Geschehen von Valorant stürzt, wird recht schnell über die Begriffe Creds, Valorant Points und Radianit Points stolpern. Bei den Creds handelt es sich um die zuvor erwähnten Punkte, mit denen Du während des Spielens Fähigkeiten und Items erwerben kannst. Die anderen beiden Währungen sind jedoch für Mikrotransaktionen einzusetzen, sprich diese kannst Du mit Echtgeld erkaufen.
Die Valorant Points dienen zum Erwerb von kosmetischen Items oder Radianit Points und sind mit den V-Bucks aus „Fortnite“ oder den Münzen aus „Apex“ vergleichbar. Die Radianit Points werden hingegen für zusätzliche Waffen-Upgrades wie Finisher oder Nachlade-Animationen eingesetzt. Mit Valorant Points kaufst Du Dir demnach Waffen-Skins, die du anschließend mittels Radianit Points mit weiteren Extras versehen kannst. Trotz Mikrotransaktionen gibt es demnach kein Pay-to-win in Valorant.
Auch wenn in Valorant nicht das größte Ausmaß an Innovation steckt, sorgt der Online-Shooter für reichlich Spielspaß. Das grundlegende Konzept ist bekannt, doch die kleinen kreativen Nuancen unterscheiden den Titel genug von Counter Strike: Global Offensive oder Overwatch, sodass sich das neueste Werk aus dem Hause Riot Games keineswegs hinter diesen Genrevertretern verstecken muss. Wer Lust auf ein wenig taktische Shooter-Action hat, der ist bei dem Free-to-Play-Titel genau an der richtigen Adresse.
Wirst Du einen Blick in Valorant werfen? Wie üblich freuen wir uns auf Deine Meinung in den Kommentaren!