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Call of Duty: Modern Warfare II | Spielekritik: Ein rasanter Ego-Shooter mit ausgefeilten Stärken

Hitzige Feuerge­fechte, imposante Explo­sio­nen und ein paar span­nende Neuheit­en. Der jüngst erschienene 19. Call of Duty-Ableger ergänzt ver­traute Mechaniken um kleine Neuerun­gen. Ob das genug für eine überzeu­gende Fort­set­zung ist, ver­rät Dir unsere Spielekri­tik zu „Call of Duty: Mod­ern War­fare II“.

Mit Call of Duty: Mod­ern War­fare haben das Entwick­ler­stu­dio Infin­i­ty Ward und Pub­lish­er Activi­sion vor drei Jahren dem bis dahin wohl besten Ableger der Rei­he eine Neuau­flage spendiert. Dabei han­delte es sich allerd­ings um kein Remake im klas­sis­chen Sinne, son­dern um eine Neuin­ter­pre­ta­tion. Einige Ver­satzstücke, wie etwa famil­iäre Fig­uren, wur­den aus dem Orig­i­nal über­nom­men und in eine neue Hand­lung sowie einen über­ar­beit­eten Mehrspiel­er­modus einge­woben. Das Resul­tat war ein über­aus spaßiger Shoot­er, der trotz gängiger Ele­mente zu überzeu­gen wusste. Ob den Entwickler:innen bei „Call of Duty: Mod­ern War­fare II“ sel­biges gelun­gen ist, haben wir für Dich her­aus­ge­fun­den.

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Die Story: Terroristenjagd im frischen Sicario-Deckmantel  

Falls Du Dich bei Call of Duty: Mod­ern War­fare II zunächst fragst, ob Du den Vorgänger gespielt haben musst, um die Sto­ry vol­lends zu genießen, kön­nen wir Dir ver­rat­en: Nein. Zwar liefert Dir die Fort­set­zung einige nette Ref­eren­zen auf die früheren Spiele und deren Akteure, doch auch ohne etwaige Vorken­nt­nisse wirst Du bei dem Sequel mit ein­er soli­den Sin­gle­play­er-Kam­pagne ver­sorgt.

Wie für einen Mod­ern War­fare-Titel üblich, schickt Dich der neuste Call of Duty-Teil erneut auf Ter­ror­is­ten­jagd im Nahen Osten. Durch einen US-amerikanis­chen Angriff kommt ein Gen­er­al der fik­tiv­en Stadt Al Mazrah ums Leben. Daraufhin greift sein Stel­lvertreter Major Has­san zu den Waf­fen und sin­nt auf Rache. Nun liegt es an Dir, zusam­men mit den Vet­er­a­nen der Spiele­serie, darunter Cap­tain Price, Ghost und Soap Mac­Tavish, die Sit­u­a­tion zu entschär­fen und ein weltweites Fiasko zu ver­hin­dern.

Was bis hier hin wie das übliche Mod­ern War­fare-Prozedere klingt, wird allerd­ings noch um eine span­nende Kom­po­nente erweit­ert. Denn neben Ein­sätzen in Europa und dem Nahen Osten ver­schlägt Dich die Reise auch nach Mexiko, was ein unver­braucht­es Set­ting in der Call of Duty-His­to­rie darstellt. Dreck­ige Häuserkämpfe gegen Dro­genkartelle und Infil­tra­tions­mis­sio­nen erin­nern an den Film „Sicario“ sowie die Net­flix-Serie „Nar­cos“ und sor­gen für die notwendi­ge Abwech­slung zum ziem­lich abge­drosch­enen Nahost-Set­ting.

Die Inszenierung: Das bekannte Spektakel bombastischer denn je

Nach den 17 Mis­sio­nen, die sechs bis acht Spiel­stun­den beanspruchen, ent­pup­pt sich die für Veteran:innen der Rei­he alt­bekan­nte Gut-gegen-Böse-Leier jedoch als sehr abgeschmackt. Zudem wirken einige Mis­sio­nen wie ein Sam­mel­suri­um an recycel­ten Ele­menten früher­er Ableger, sodass diese Lev­el dann einem Best-of an Mod­ern War­fare-Momenten gle­ichkommt. Ein Gefäng­nisaus­bruch, eine Sniper-Mis­sion im Tar­nanzug und die Eroberung ein­er Bohrin­sel. All diese Mis­sio­nen gab es in leicht abgeän­dert­er Form bere­its in den Vorgängern zu spie­len. Doch die Insze­nierung lässt Dich glück­licher­weise über diesen Umstand hin­wegse­hen, welche eine der größten Stärken von Call of Duty: Mod­ern War­fare II ist.

Eine action­re­iche Darstel­lung zählt schon lange zu den Vorzeigea­spek­ten der Rei­he, doch bei diesem Titel haben die Entwickler:innen erneut die Mess­lat­te ein Stückchen höher gehievt. Saftige Explo­sio­nen, scharfe Sounds von ein­schla­gen­den Pro­jek­tilen, der ein­drucksvoll dröh­nende Sound­track und dazu Bilder, die aus einem hochbud­getierten Hol­ly­wood-Spielfilm stam­men kön­nten. Hinzu kom­men schön ent­wor­fene Loca­tions, wie etwa die belebte Innen­stadt von Ams­ter­dam, die vor einem ansehn­lichen Detail­re­ich­tum strotzen. Hier lohnt es sich, die Waffe ein­mal wegzusteck­en und hoch­polierte Effek­te, wie etwa das wesentlich real­is­tis­ch­er designte Wass­er, unter die Lupe zu nehmen.

Der Multiplayer: Frischer Wind dank neuer Modi

Doch wo die Kam­pagne wie ein kurzweiliges Bei­w­erk erscheint, trumpft der Ego-Shoot­er mit einem über­aus gelun­genen Mul­ti­play­er auf. Nicht wenige der bish­eri­gen Call of Duty-Titel kamen mit neuen Mehrspiel­er-Spielmo­di daher, doch diese wirk­ten oft­mals wie eine bil­lige Kopie bere­its vorhan­den­er Modi. Bei Call of Duty: Mod­ern War­fare II gibt es neben den Klas­sik­ern wie Team-Death­match, Herrschaft und Co. nun auch zwei neue Match­vari­anten, die wirk­lich inno­v­a­tiv rüberkom­men.

Mit Knock-Out liefert Dir Infin­i­ty Ward einen aufre­gen­den 6-gegen-6-Modus, der in gewis­sen Zügen an Suchen & Zer­stören erin­nert, aber den­noch für frischen Wind sorgt. Denn in dem run­den­basierten Kämpfen ver­fü­gen alle Spieler:innen bloß über ein Leben und müssen entwed­er das geg­ner­ische Team auss­chal­ten oder alter­na­tiv ein Paket bergen und den oder die Träger:in eine Minute lang beschützen. Der Clou dabei: Du kannst gefal­l­ene Kamerad:innen wieder­beleben und so eine nahezu ver­lorene Runde doch noch gewin­nen. Dadurch wer­den die kurzen Ses­sions wesentlich span­nen­der und somit auch spaßiger.

In dem run­den­basierten Modus Gefan­genen­ret­tung sind Wiedere­in­stiege eben­falls deak­tiviert und auch hier beste­ht die Option zur Wieder­bele­bung von Team-Mit­gliedern. Wie es der Name bere­its ver­rät, gilt es in den Match­es die Geiseln aus dem feindlichen Lager in Deine Basis zu esko­rtieren beziehungsweise als Vertei­di­ger eben jenes Unter­fan­gen zu ver­hin­dern. Gefan­genen­ret­tung erin­nert mit dem leicht tak­tis­chen Charak­ter sehr an den Geisel-Modus aus „Tom Clancy’s Rain­bow Six: Siege“ und kann Dir beson­ders in der Kon­stel­la­tion mit ein paar Freund:innen große Freude bere­it­en.

Und apro­pos Freund:innen: Wenn Du nach den Play­er-vs-Play­er-Par­tien Lust auf etwas seichtere Koop-Action hast, bieten Dir die drei Spezialein­heit­en-Aufträge neben dem Sin­gle- und Mul­ti­play­er eine weit­ere Möglichkeit, span­nende Mis­sio­nen zu bestre­it­en. Alle Spielmo­di haben wir anbei für Dich aufge­lis­tet:

  • Team-Death­match
  • Frei für alle
  • Herrschaft
  • Suchen und Zer­stören
  • Haup­tquarti­er
  • Abschuss bestätigt
  • Stel­lung
  • Knock-Out
  • Gefan­genen­ret­tung
  • Bodenkrieg
  • Inva­sion
  • Spezialein­heit

Beson­ders die detail­ge­treue Grafik ist ein absolutes High­light des Games. — Bild: © 2022 Activi­sion Pub­lish­ing, Inc.

Die Technik: Ein ansehnliches Rundumpaket mit kleinen Mankos

Für Call of Duty: Mod­ern War­fare II hat Infin­i­ty Ward ein mehr als zufrieden­stel­len­des audio­vi­suelles Gesamt­paket kreiert, das bloß durch eine Hand­voll klein­er Tech­nik-Patzer etwas an Qual­ität ein­büßt. Dazu gehören beispiel­sweise kleine Bugs oder die gele­gentlichen Ein­brüche in der Bild­wieder­hol­rate, sodass Dein Aben­teuer an manch ein­er Stelle wom­öglich etwas weniger flüs­sig abläuft.

Was sich allerd­ings als aus­ge­sprochen nervig erweist, ist das Menü des Spiels. Nor­maler­weise ist dieser Aspekt nicht der Rede wert, doch beim Start von Call of Duty: Mod­ern War­fare II wirst Du mit der­art viel Text inklu­siv­er kurz­er Ladezeit­en zugek­leis­tert, dass Du Dich wahrlich in Nach­sicht üben musst. Beim ersten oder zweit­en Mal ist diese Proze­dur zu verkraften, doch wenn Du häu­figer den Rech­n­er oder die Kon­sole anwirf­st, kann aus dem Spiel­start schnell eine wahre Geduld­sprobe wer­den.

Abschließend bleibt dem­nach zu sagen, dass Infin­i­ty Ward mit Call of Duty: Mod­ern War­fare II eine empfehlenswerte Fort­set­zung geglückt ist, die mit kleinen Neuerun­gen selb­st für Veteran:innen der Serie einige unter­halt­same Stun­den ver­spricht. Lediglich ein paar kleine Män­gel sor­gen für ein spo­radis­ches Stirn­run­zeln, über die allerd­ings leicht hin­wegzuse­hen ist. Kurzum: Ein ras­an­ter First-Per­son-Shoot­er, der die Stärken der Rei­he in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Call of Duty: Modern Warfare II – Infobox

Plat­tfor­men: PlaySta­tion 4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S PC
Release-Datum: 28. Okto­ber 2022
Kosten: 79,99 Euro
Pub­lish­er: Activi­sion
Entwick­ler: Infin­i­ty Ward

Wirst Du einen Blick in den tem­por­e­ichen Shoot­er wer­den? Ver­rate uns Deine Mei­n­ung zu Call of Duty: Mod­ern War­fare II gern in den Kom­mentaren!

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