Bjarne Mädel in 25 km/h
© ©Sony Pictures Releasing GmbH
Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Die besten Road Movies aller Zeiten

Was haben Straßen und Filme gemein­sam? Sie laden oft­mals zum Träu­men ein und ver­set­zen uns in eine andere Welt. In Road Movies verbinden sich diese bei­den Ele­mente zu einem wun­der­schö­nen Ganzen. Wir nehmen dich mit auf die Reise und stellen dir die besten Filme dieses klas­sis­chen Gen­res vor.

Viele sprechen nur im Zusam­men­hang mit dem Weltall von unendlichen Weit­en. Dabei hat unsere Erde oft­mals ähn­liche Ein­drücke zu bieten. So reicht schon die Fahrt auf ein­er lan­gen und leeren Land­straße, um Frei­heit und Gren­zen­losigkeit zu erleben.

Im Kino hat man dieses Gefühl schon längst für sich ent­deckt und daraus gle­ich ein eigenes Genre entwick­elt: das Road Movie. Hier dient die Reise der Pro­tag­o­nis­ten dazu, deren Sehn­süchte und inneren Kon­flik­te widerzus­piegeln, bis am Ende eine erhel­lende oder auch ernüchternde Erken­nt­nis wartet. Frei nach dem Mot­to: Der Weg ist das Ziel! 

Die fol­gen­den Road Movies leben diese Devise beein­druck­end vor und gehören deshalb schlichtweg zum Besten, was das Genre her­vorge­bracht hat.

On the Road - Unterwegs

Die Straße als Ort der Träume und Sehn­süchte (Szenen­bild aus On the Road - Unter­wegs) | © Con­corde

Easy Rider: Die Mutter aller Road Movies

Easy Rid­er darf gut und gerne als absoluter Kult­film beze­ich­net wer­den. Das Bik­er-Dra­ma hielt dem Ameri­ka der späten Sechziger­jahre den Spiegel vor und prägte zugle­ich eine ganze Gen­er­a­tion von Zuschauern als auch Filmemach­ern. Mit nur weni­gen Worten, dafür umso mehr Rock­musik und Dro­genexzessen, hin­ter­lässt der Film ein zwiespältiges Gefühl von Aben­teuer­drang und Ver­bit­terung.

Peter Fonda, Jack Nicholson und Dennis Hopper in Easy Rider

Born to be Wild: In Easy Rid­er ist die Straße der Weg zur Frei­heit | © Sony Pic­tures

Den­nis Hop­per (Speed) feierte mit Easy Rid­er sein Regiede­büt und über­nahm auch gle­ich selb­st die zweite Haup­trol­le neben Peter Fon­da (Todeszug nach Yuma), mit dem er gemein­sam das (oscarno­minierte) Drehbuch schrieb. Ihm gelang ein filmis­ch­er Abge­sang auf die Hip­pie-Ära, voll von stilis­tis­ch­er Kreativ­ität, psy­che­delis­chen Vibes und atem­ber­auben­den Land­schaft­sauf­nah­men.

Inter­es­san­ter Fakt am Rande: Nach dem Film stieg der Verkauf von Harley David­son-Motor­rädern immens an und ret­tete den Konz­ern vor dem damals dro­hen­den Ruin.

Easy Rid­er ist in der Uni­ty­media-Videothek sowie bei Ama­zon Prime und Net­flix ver­füg­bar (Links zu Anzeigen).

Die Reise des jungen Che: Selbstfindungstrip durch Südamerika

Bevor sich Che Gue­vara zum Rev­o­lu­tions­führer in Kuba auf­schwang, unter­nahm er Anfang der Fün­fziger­jahre eine prä­gende Reise durch Südameri­ka, die ihn nach­haltig bee­in­flusste. Gemein­sam mit seinem Fre­und Alber­to durch­querte er für neun Monate den Kon­ti­nent per Motor­rad, Schiff und zu Fuß. Die Reise des jun­gen Che rekon­stru­iert diese Odyssee anhand der Erleb­nisse Gue­varas, die er in seinem Tage­buch fes­thielt.

Gael Gar­cía Bernal (Mozart in the Jun­gle) überzeugt im Film als junger Gue­vara, der unter dem noch etwas unbe­darften Medi­zin­stu­den­ten bere­its den späteren poli­tisch denk­enden Gueril­lakämpfer erken­nen lässt.

Gael García Bernal in die Reise des jungen Che

Gael Gar­cía Bernal in die Reise des jun­gen Che | © Diaphana Films

So wer­den wir nicht nur zu Zeu­gen der Geburtsstunde von ein­er der ein­flussre­ich­sten Polit-Iko­nen aller Zeit­en, son­dern auch zu Bewun­der­ern von faszinieren­den Bildern, die Regis­seur Wal­ter Salles (On the Road – Unter­wegs) und sein Kam­era­mann Éric Gau­ti­er für das tief­gründi­ge Road Movie gefun­den haben.

Die wun­der­schö­nen Land­schaften Lateinamerikas ste­hen dabei im krassen Gegen­satz zu dem sozialen Elend, das Che und Alber­to auf ihrer Reise begeg­net. Was als aufre­gen­des Aben­teuer zweier Fre­unde begin­nt, wird zur charak­ter­lichen Reifeprü­fung. So ver­pufft selb­st der anfängliche Ärg­er über das klap­prige Motor­rad im Angesicht von Armut, Aus­beu­tung und Krankheit, die auch heute noch in vie­len Regio­nen Südamerikas herrschen.

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Die Reise des jun­gen Che ist bei Ama­zon Prime und Net­flix ver­füg­bar (Links zu Anzeigen).

The Straight Story: Der alte Mann und sein Rasenmäher

„Das Schlimm­ste am Altwer­den ist die Erin­nerung an die Jugend.” - Pro­tag­o­nist Alvin weiß, wovon er spricht. In The Straight Sto­ry - Eine wahre Geschichte hat der 73-jährige Rent­ner näm­lich den Großteil seines Lebens hin­ter sich. Umso erstaunlich­er wirkt sein Vorhaben: Weil sein Brud­er einen Schla­gan­fall erlit­ten hat, macht sich Alvin auf den rund 400 Kilo­me­ter lan­gen Weg zu ihm - auf einem Rasen­mäher!

Der son­st für sur­reale Mind­fucks bekan­nte Regis­seur David Lynch (Mul­hol­land Dri­ve) brach hier über­raschend mit seinen Kon­ven­tio­nen und servierte einen Film, der eine regel­rechte Ode an die Langsamkeit darstellt.

Richard Farnsworth in The Straight Story - Eine wahre Geschichte

Richard Farnsworth wurde für seine Darstel­lung des Alvin in The Straight Sto­ry für einen Oscar nominiert. | © Arthaus

Alvin tuck­ert (mit 8 km/h) auf seinem ungewöhn­lichen Gefährt durch den Mit­tleren West­en der USA, lernt während­dessen Land und Leute ken­nen und sin­niert dabei über die Bedeu­tung des Lebens an sich. Viel mehr passiert nicht - doch genau das macht die Schön­heit von The Straight Sto­ry aus.

Dass das poet­is­che Road Movie so authen­tisch wirkt, kommt nicht von unge­fähr. Schließlich basiert der Film auf ein­er wahren Geschichte: Der echte Alvin Ray Straight machte sich 1994 auf die bedeu­tungsvolle Rasen­mäher-Reise.

The Straight Sto­ry - Eine wahre Geschichte ist bei Ama­zon Prime und Max­dome ver­füg­bar (Links zu Anzeigen).

Wahre Geschicht­en faszinieren dich? Dann lies dir am besten die realen Hin­ter­gründe zum Film Lords of Chaos oder der Net­flix-Serie Dirty John durch.

Thelma & Louise: Freundinnen auf Alltagsflucht

Wer hat nicht schon ein­mal davon geträumt, der Ein­tönigkeit seines Lebens zu ent­fliehen und sich kopfüber in ein Aben­teuer zu stürzen? Die Fre­undin­nen Thel­ma & Louise, die sich prob­lem­los zu den außergewöhn­lich­sten und inspiri­erend­sten Filmheldin­nen zählen dür­fen, wagen im gle­ich­nami­gen Road Movie diesen Schritt. Sie lassen Arbeits- und Pri­vatleben hin­ter sich und düsen im Ford Thun­der­bird-Cabrio Rich­tung Frei­heit.

Aus Spaß wird jedoch bit­ter­er Ernst, als Thel­ma unter­wegs beina­he von einem Mann verge­waltigt wird und Louise den Angreifer erschießt. Da sie befürcht­en, wegen Mordes im Gefäng­nis zu lan­den, beschließen sie, gemein­sam nach Mexiko zu fliehen.

Susan Sarandon und Geena Davis in Thelma & Louise

Louise (Susan Saran­don) und Thel­ma (Geena Davis) genießen ihre Zweisamkeit. | © 20th Cen­tu­ry Fox

Während die Polizei hin­ter ihnen her ist, fahren die bei­den Frauen quer durch den Süden der USA und gewin­nen mit jed­er Meile ein Stück Unab­hängigkeit zurück. Gle­ichzeit­ig mutieren Thel­ma und Louise aber auch mehr und mehr zu Geset­zlosen, die unweiger­lich ihrem tragis­chen Ende ent­ge­gen­s­teuern.

Geena Davis (Beetle­juice) und Susan Saran­don (Dead Man Walk­ing) liefern als (Anti-)Titelheldinnen eine Glanzvorstel­lung ab und wur­den ver­di­en­ter­maßen jew­eils für den Oscar nominiert. Dank ihnen fiebert man jed­erzeit mit den Pro­tag­o­nistin­nen mit und sehnt sich ganz automa­tisch nach einem ähn­lichen (aber weniger gefährlichen) Road Trip mit der besten Fre­undin.

Thel­ma & Louise ist bei Ama­zon Prime ver­füg­bar (Link zur Anzeige).

25 km/h: Mit dem Mofa quer durch Deutschland

Auch im deutschen Kino sind Road Movies unter Regis­seuren sehr beliebt. Die Komödie 25 km/h gehört hierzu­lande zu den ganz beson­deren Vertretern des Gen­res. Darin raufen sich die ent­fremde­ten Brüder Chris­t­ian und Georg auf der Beerdi­gung ihres Vaters nach vie­len Jahren wieder zusam­men und brechen zu ein­er spon­ta­nen Deutsch­landreise auf. Dafür nutzen sie ihre alten Mofas aus der Jugend, die sie vom Schwarzwald über Berlin bis an die Ost­see brin­gen. Damit gehören sie zweifel­los zu den cool­sten Geschwis­ter­paaren der Filmgeschichte.

Dass 25 km/h trotz sein­er nicht unbe­d­ingt orig­inellen Idee so wun­der­bar funk­tion­iert, liegt vor allem an dem geerde­ten Drehbuch und den bei­den grandiosen Haupt­darstellern.

Bjarne Mädel in 25 Km/h.

Bjarne Mädel in 25 km/h | © Copy­right 2018 Gor­don Tim­pen / Sony Pic­tures Releas­ing GmbH / Sun­ny Side Up GmbH

Lars Eidinger (Werk ohne Autor) und Bjarne Mädel (Stromberg) gehen nicht nur optisch lock­er als Brud­er-Duo durch. Wie sie vor der Kam­era agieren - mal her­zlich, mal bock­ig, aber immer sym­pa­thisch - wirkt ein­fach so authen­tisch, dass man sich unweiger­lich beim dauer­haften Schmun­zeln erwis­cht.

Zugle­ich nimmt Regis­seur Markus Goller (Friend­ship!) die Gefüh­le sein­er Fig­uren ernst und nutzt die wilde Reise nicht als Rampe für bil­lige Gags. Chris­t­ian und Georg kämpfen mit ganz nor­malen Prob­le­men und müssen während ihrer Tour entschei­den, welche Art Men­sch sie sein wollen. Ihr Road Trip wird damit zur emo­tionalen Achter­bah­n­fahrt, voll von urkomis­chen und warmherzi­gen Momenten. Neben­bei erin­nert der Film daran, dass es auch in Deutsch­land umw­er­fende Orte und Land­schaften gibt.

25 km/h läuft derzeit noch in den deutschen Kinos.

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Lars Eidinger ist mit­tler­weile auch in Hol­ly­wood gefragt. Derzeit ist er im Dis­ney-Remake Dum­bo zu sehen, der zu den besten Fil­men von Regis­seur Tim Bur­ton gehört.

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