Jennifer Grey und Patrick Swayze in Dirty Dancing
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Vier luftig bekleidete Maklerinnen
Gru und die Minions
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Die besten Tanzfilme der 80er und 70er im Top 10-Ranking

Tanz ist Bewe­gung in sein­er dynamis­chsten, schön­sten und anmutig­sten Form. Und welch­es Medi­um kön­nte den Tanz wohl bess­er ein­fan­gen als das bewegte Bild? Hier ist das Top 10-Rank­ing der besten Tanz­filme der 1970er- und 80er-Jahre, den glo­r­re­ich­sten Dekaden des Gen­res.

Beat Street: Tanz dich aus dem Ghetto

DJ Ken­ny (Guy Davis) ist ein Genie am Mis­ch­pult, sein klein­er Brud­er Lee (Robert Tay­lor) ein gefürchteter Break­dancer und ihr Fre­und Ramon (Jon Chardi­et) ein beg­nade­ter Graf­fi­ti-Kün­stler. Zusam­men wollen die drei Jugendlichen aus der South Bronx dem Elend der Straßen in den 1980er-Jahren ent­fliehen. Dafür stellen sie sich der Konkur­renz in Bat­tles.

Darum solltest du Beat Street sehen:

Beat Street ist eine flotte, coole Mis­chung aus Jugend­film und Ghet­to-Dra­ma, das vor allem durch seine aus­gedehn­ten Break­dance-Sequen­zen zum Kult­film avancierte. Ger­ade in dem damals getren­nten Deutsch­land trug der Film dazu bei, die Hip-Hop-Kul­tur zu etablieren.

Der Cast von Beat Street

In Beat Street duel­lieren sich die tal­en­tiertesten Break­dancer der South Bronx auf der Tanzfläche | © Cape­light Pic­tures

Mehr noch als die Musik war es die bunte, schillernde Darstel­lung der Hip-Hop-Szene in Beat Street, die den Film im Aus­land zu einem wirk­mächti­gen Export­pro­dukt machte. Die Szenen, in denen Break­dance getanzt, Graf­fi­ti gesprüht und LPs aufgelegt wer­den, sind heute Kult.

Lass die Finger weg, wenn…

…du mit Musik mit hip­pen Beats, coolen Breaks und stilis­tis­chen Spiel­ereien wie Sprechge­sang und Schallplat­ten-Gekratze so gar nichts anfan­gen kannst.

Flashdance: Tanz dich in die Schule

Alex Owens (Jen­nifer Beals) scheint ihr Leben im Griff zu haben: Die lebens­fro­he junge Frau arbeit­et tagsüber als Schweißerin und schwitzt nachts als exo­tis­che Tänz­erin auf der Bühne. Doch glück­lich ist sie damit nicht. Eigentlich will sie nur eine richtige Tan­zaus­bil­dung an ein­er der Eliteschulen des Lan­des absolvieren. Doch das Vor­tanzen scheint eine schwere Hürde.

Darum solltest du Flashdance sehen:

Die zeit­genös­sis­che Kri­tik fand keine loben­den Worte für Adri­an Lynes seicht­es Tanz­dra­ma, das den Zuschauer trotz kaum vorhan­den­er Hand­lung und wenig Sub­stanz in den Bann zieht. Die atmo­sphärische Video­clip-Optik und die zeit­losen Pop-Songs auf dem Sound­track helfen.

Jennifer Beals in Flashdance

Mit spek­takulären Show-Ein­la­gen begeis­tert Alex im Nacht­club die Zuschauer in Flash­dance | © Para­mount

Der eigentliche Schauw­ert von Flash­dance sind aber Haupt­darstel­lerin Jen­nifer Beals und ihre atem­ber­aubend insze­nierten Tanzszenen, von denen einige zu den Lieblings-Tanzszenen unser­er Redak­tion gehören. Es ist kein Geheim­nis mehr, dass sie in vie­len Nahauf­nah­men und tänz­erischen Sprün­gen von gle­ich drei Profis (darunter auch ein Mann!) gedoubelt wurde.

Lass die Finger weg, wenn…

…du kein Genießer seichter Hol­ly­wood-Unter­hal­tung bist, in der eine Liebesgeschichte, eine Auf­steiger-Sto­ry und viele grelle Bilder zu schnellen Pop-Bal­laden zusam­menge­tan wer­den.

A Chorus Line: Tanz dich in die Show

Zach (Michael Dou­glas) hat schlechte Laune. Doch die miese Stim­mung ist für den Regis­seur eines großen Broad­way-Musi­cals Teil sein­er kreativ­en Arbeit. Die zeigt er auch beim bru­tal­en Cast­ing von neuen Hin­ter­grundtänz­ern für seine Show. Aus den 16 tal­en­tierten Final­is­ten hat er sich für acht Sieger zu entschei­den. Dafür bohrt er in der Psy­che der Cast­ing-Teil­nehmer.

Darum solltest du A Chorus Line sehen:

Nach sein­er mehrfach Oscar-prämierten Film­bi­ogra­phie Gand­hi entsch­ied sich der britis­che Filmemach­er Richard Atten­bor­ough für diese Ver­fil­mung von Michael Ben­netts Kult­mu­si­cal. Laue Kri­tiken, dürftige Ein­spiel­ergeb­nisse und erboste Fans der Vor­lage waren das Resul­tat.

Der Cast von A Chorus Line

Welch­es auf­strebende Tanz­tal­ent bekommt einen Platz im Musi­cal in A Cho­rus Line? | © Best Enter­tain­ment

Rück­blick­end funk­tion­iert das furios gespielte, gesun­gene und getanzte Musi­cal sehr gut als ein Back­stage-Dra­ma, das die bru­tal­en Mech­a­nis­men und psy­chol­o­gis­chen Hin­ter­gründe der TV-Cast­ing-Shows der let­zten Jahrzehnte mitreißend offen­legt. Ein vergessenes Film-Juwel!

Lass die Finger weg, wenn…

…du große Prob­leme damit hast, Pro­tag­o­nis­ten in Fil­men ernst zu nehmen, die die ganze Zeit über in haut­en­gen Leg­gings vor der Kam­era ste­hen und nur über sich selb­st schwafeln.

Fame: Tanz dich zum Abschluss

Die Auf­nah­meprü­fung und vier Schul­jahre an der New York­er High School of Per­form­ing Arts sind hier das The­ma. Begleit­et wer­den eine ganze Rei­he von Schülern und Lehrer, die in den drei Abteilun­gen Musik, Tanz und Schaus­piel die Semes­ter durch­laufen und am Ende reifer und erfahren­er in ihre Zukun­ft blick­en. Doch nicht alle wer­den den Abschluss schaf­fen.

Darum solltest du Fame sehen:

Der britis­che Regis­seur Alan Park­er wollte ein halb­doku­men­tarisches Porträt eines Studi­ums an der New York­er Schule für darstel­lende Kün­ste drehen. Um sich viel Zeit beim Cast­ing zu sparen, engagierte er für sein Tanz­dra­ma einige Stu­den­ten der Schule in ihren Zwanzigern.

Der Cast von Fame

Für die Schüler der High School of Per­form­ing Arts in New York ist auch die Straße eine Bühne in Fame | © Warn­er Bros.

Auch wenn man es manch einem anmerkt, dass er kein pro­fes­sioneller Film­schaus­piel­er ist, wurde das Jugend­dra­ma zum Kassen­er­folg. Bes­timmt auch wegen dem wuchti­gen Titel­song, der einen Oscar gewann. Im Anschluss gab es sog­ar eine TV-Serie mit densel­ben Darstellern.

Lass die Finger weg, wenn…

…du keine Tol­er­anz für zu viel Selb­st­mitleid ein­er Gruppe unreifer Stu­den­ten hast, die am Studi­um und an ihren eige­nen Ansprüchen zu zer­brechen dro­hen.

Dirty Dancing: Tanz dich aus dem Elternhaus

Es ist der Som­mer des Jahres 1963 im Ferien­re­sort Kellerman’s in den Catskill Moun­tains. Die schw­er­re­ichen Fam­i­lien lassen sich dort nieder, um ein paar Tage zu entspan­nen. Baby (Jen­nifer Grey) ist 17 und gelang­weilt von ihrer Fam­i­lie. Doch dann trifft sie Tan­zlehrer John­ny (Patrick Swayze), der sie kurzfristig als neue Tanz­part­ner­in für einen wichti­gen Wet­tbe­werb auserko­ren hat.

Darum solltest du Dirty Dancing sehen:

Dirty Danc­ing, der sich auch auf Platz 10 unseres großen Liebesfilm-Rank­ings befind­et, ist ein­er der kultig­sten Filme, die die 80er-Jahre her­vorge­bracht haben. Dabei spielt der Film in den 60ern und erre­ichte seinen zeit­losen Charme vor allem durch die schmis­si­gen, zum Tanz bewe­gen­den Songs, die damals die Musik-Charts dominierten.

Jennifer Grey und Patrick Swayze in Dirty Dancing

Tan­zlehrer John­ny und Schü­lerin Baby kom­men sich näher in Dirty Danc­ing | © Con­corde Home Enter­tain­ment

Später gab es neben ein­er Fort­set­zung, einem TV-Remake und einem Büh­nen-Musi­cal sog­ar eine Tournee der Tänz­er, die zu den Songs des Films tanzten. Der hochero­tis­che Tanz und die Romeo-und-Julia-Geschichte drumherum zieht auch heute noch Fans in ihren Bann.

Lass die Finger weg, wenn…

…du es eher albern find­est, wenn ein Action-Star wie Patrick Swayze aus Road House hier beson­ders emo­tion­al, wein­er­lich und tänz­erisch daherkommt.

Footloose: Tanz dich aus deinem Kaff

Tanzen ver­boten? Ren (Kevin Bacon) kann es nicht fassen. Ger­ade erst musste der Junge aus Chica­go mit sein­er Mut­ter nach ihrer Tren­nung von seinem Vater in die Prov­inz von Bomont ziehen. Jet­zt gerät er dort mit sein­er Tanzwut an den kon­ser­v­a­tiv­en Rev­erend Moore (John Lith­gow), der nach einem Unfall­tod das Tanzen ver­boten hat. Ren wagt die Rebel­lion.

Darum solltest du Footloose sehen:

Foot­loose, von dem es 2011 ein beson­ders saft­los­es Remake gab, ist nicht nur der Film hin­ter dem pep­pi­gen Hit-Song von Ken­ny Log­gins. Das antiquiert wirk­ende Kle­in­stadt­dra­ma basiert auf ein­er wahren Geschichte und sollte ursprünglich von Michael Cimi­no (Die durch die Hölle gehen) insze­niert wer­den.

Kevin Bacon in Footloose

Der junge Ren (Kevin Bacon) lässt sich die Lust am Tanz nicht nehmen in Foot­loose | © Para­mount

Doch dessen Vorstel­lun­gen waren etwas zu abge­fahren und stattdessen über­nahm der mehr für solide Charak­ter­dra­men bekan­nte Her­bert Ross. Dieser engagierte Kevin Bacon, nach­dem Tom Cruise und Rob Lowe nicht kon­nten. Ein uner­warteter Glücks­griff für den Tanz­film.

Lass die Finger weg, wenn…

…die Hand­lung des Films für dich nicht sehr span­nend klingt. Tat­säch­lich geht es nur darum, ob nun ein Tanzfest stat­tfind­et oder nicht. Und das ist aus­ge­sprochen berechen­bar erzählt.

Hair: Tanz dich in den Frieden

Im New York­er Cen­tral Park passieren die wildesten Dinge. Auch im Som­mer der Liebe, im Jahr 1967. Auf dem Höhep­unkt der Hip­pie-Bewe­gung trifft der zur Army ein­berufene Claude (John Sav­age) die Hip­pie-Truppe um den sor­glosen Tagedieb George Berg­er (Treat Williams). Der junge Rekrut lässt sich von der Gruppe mitreißen und will nicht mehr zur Armee gehen.

Darum solltest du Hair sehen:

Das Rock­mu­si­cal Hair ist eines der erfol­gre­ich­sten Musi­cals der Geschichte. An den Film von Milos For­man mag sich aber kaum ein­er mehr erin­nern. Der fet­zige Musi­cal­film schien zehn Jahre zu spät die Kinos zu erre­ichen und inter­essierte wed­er die Zuschauer noch die Kri­tik­er.

Der Cast von Hair

Die Hip­pies in Hair wollen vom Krieg nichts wis­sen, son­dern lieber sin­gen und tanzen im Cen­tral Park | © MGM

Im Nach­hinein aber kon­nte sich der clever gefilmte, von Twyla Tharp genial chore­ografierte Tanz­film durch seine auf­se­hen­erre­gen­den Musi­cal-Sequen­zen etablieren. Auch wenn der Film damals den Zeit­geist nicht traf, so ist er heute ein faszinieren­des Tanz-Spek­takel.

Lass die Finger weg, wenn…

…Hip­pies für dich immer schon eher unfrei­willig komis­che Gestal­ten waren. Hair lädt dazu ein, sich ger­ade mit diesen eigen­willi­gen Sys­temgeg­n­ern zu iden­ti­fizieren.

Hinter dem Rampenlicht: Tanz dich in den Tod

Joe Gideon (Roy Schei­der) kön­nte sich eigentlich zurück­lehnen und auf eine lange Kar­riere als gefeiert­er Büh­nen­regis­seur zurück­blick­en. Doch er ist ein getrieben­er Per­fek­tion­ist, der sich und seine Mit­men­schen zu Höch­stleis­tun­gen treibt. Dabei nimmt er in Kauf, dass seine Gesund­heit und sein Fam­i­lien­leben darunter lei­det. Doch dann bekommt er einen Herz­in­farkt.

Darum solltest du Hinter dem Rampenlicht sehen:

Bei Erscheinen des Films soll selb­st Meis­ter­regis­seur Stan­ley Kubrick ges­taunt haben. Und wer mag es ihm ver­denken? Das semi-auto­bi­ographis­che Kün­stler­dra­ma von Bob Fos­se ist stark angelehnt ans Leben und Schaf­fen Fos­s­es, der selb­st fast durch seine Arbeit starb.

Roy Scheider in Hinter dem Rampenlicht

Joe Gideon (Roy Schei­der) will eine per­fek­te Büh­nen­show insze­nieren | © 20th Cen­tu­ry Fox

Aus dem vielschichti­gen Dra­ma, das zahlre­iche komis­che, absurde und tragis­che Momente ineinan­der­laufen lässt, stechen vor allem die genial insze­nierten Tanzse­quen­zen her­aus, die Roy Schei­der in sein­er besten Vorstel­lung als Gideon mit Schweiß und Blut chore­o­gra­phiert.

Lass die Finger weg, wenn…

…du so gar kein Ver­ständ­nis für selb­stzer­störerische Kün­stler hast, die mit offe­nen Augen in ihr eigenes Verder­ben ren­nen. Und das nur, weil ihnen ihr Werk wichtiger ist als alles andere im Leben.

Musik ist auch dein Leben? Dann schau dir doch unser Top 10-Rank­ing der besten Musik­filme an.

Grease: Tanz dich in ihr Herz

Es war die große Urlaub­sliebe für Sandy (Olivia New­ton-John) und Dan­ny (John Tra­vol­ta). Als die Schule wieder begin­nt, gibt es ein unver­hofftes Wieder­se­hen an der­sel­ben High School. Aber Dan­ny darf sich keine Schwäche erlauben als super­cool­er Anführer der T-Birds. Schw­er ent­täuscht, wird Sandy Teil der Mäd­chen­gruppe Pink Ladies, um ihm eins auszuwis­chen.

Darum solltest du Grease sehen:

Das High School-Musi­cal Grease basiert auf dem gle­ich­nami­gen Büh­nen-Musi­cal von War­ren Casey und Jim Jacobs und strotzt nur so vor eingängi­gen Pop- und Rock-Melo­di­en. Dabei ist der Film eine deut­lich weniger par­o­dis­tis­che Hom­mage an die 1950er-Jahre als die Vor­lage.

Olivia Newton-John und John Travolta in Grease

Gibt es eine Zukun­ft für Sandy und Dan­ny nach ihrer kurzen Som­mer­ro­manze in Grease? | © Para­mount

Heute ist das Film­mu­si­cal vor allem in Erin­nerung für seine ein­sti­gen Num­mer-1-Hits „You’re the One That I Want” und „Sum­mer Nights”, gesun­gen von John Tra­vol­ta und Olivia New­ton-John. Die Darsteller avancierten mit dem hip­pen Musi­cal zu Tee­nie-Idol­en ihrer Zeit.

Lass die Finger weg, wenn…

…du keine Nos­tal­gie für die zuck­er­süßen 1950er-Jahre ver­spürst und die Geschlechter­regeln der Zeit für reich­lich absurd und über­holt hältst. Grease lebt vor allem von sein­er Nos­tal­gie.

Nur Samstag Nacht: Tanz dich ins Erwachsenenalter

Tony Manero (John Tra­vol­ta) lebt für die Nacht am Sam­stag. Dann zieht er mit sein­er Clique los und besucht die ange­sagteste Dis­co seines New York­er Vier­tels. Nur dort find­et Tony als beg­nade­ter Tänz­er die Anerken­nung, die ihm daheim von seinen Eltern ver­wehrt wird. Doch für einen anste­hen­den Tanzwet­tbe­werb braucht er eine gute Part­ner­in, die mithal­ten kann.

Darum solltest du Nur Samstag Nacht sehen:

Mit Nur Sam­stag Nacht schaffte John Tra­vol­ta den Durch­bruch zum Star und erhielt für die sen­si­ble Darstel­lung eines rast­losen Jugendlichen eine Oscar-Nominierung. John Bad­hams dif­feren­ziertes Gesellschaft­sporträt basiert auf ein­er Reportage über eine echte Sub­kul­tur.

John Travolta in Nur Samstag Nacht

Tony Manero ist der König der Tanzfläche am Ende jed­er Arbeitswoche in Nur Sam­stag Nacht | © Para­mount

Der Film über die New York­er Tanzszene pop­u­lar­isierte die Dis­co-Bewe­gung auf der ganzen Welt und machte neben Tra­vol­ta auch die Bee Gees und ihre Hits „Stayin’ Alive”, „How Deep is Your Love” und „Night Fever” zu eini­gen der meistverkauften Sin­gles der Filmgeschichte.

Lass die Finger weg, wenn…

…dir die Musik, die Bewe­gun­gen und die Mode rund um Dis­co sus­pekt ist. Zwar ist Nur Sam­stag Nacht im Grunde ein sozialkri­tis­ches Dra­ma, aber Haupt­the­ma ist die Dis­co-Sub­kul­tur.

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