So wappnest Du Dich gegen Mensplaining
International Womens Day

Sag das nicht noch mal! Sätze, die Gründerinnen nicht mehr hören können

Ein Gast­beitrag des emo­tion-Mag­a­zins.

Mansplain­ing gibt es auch in ein­er Extra-Vari­ante für Grün­derin­nen. Keine Grün­derin, die nicht erzählen kön­nte, wie Män­ner ihr ihre Geschäft­sidee erk­lärt, ihr Busi­ness-Mod­ell in Frage gestellt und ihr ganz wichtige Tipps gegeben haben. Wir sagen Dir, wie Du Dich wapp­nest, und was Du ent­geg­nen kannst. Qua­si Pep-Talk statt Mansplain­ing, Wis­sen statt falsch­er Glaubenssätze. Und inter­es­sante Fak­ten aus der Grün­derin­nen­szene gibt es noch dazu. Denn Grün­dung birgt tolle Chan­cen für Frauen, das ist eine der Botschaften von #Con­nect­ed­SheCan, der Female Empow­er­ment-Ini­tia­tive von Voda­fone.

In Deutsch­land wer­den nur 15 Prozent der Start-ups von Frauen gegrün­det – und sie bekom­men deut­lich weniger Kap­i­tal als männliche Grün­der. Den­noch: Bei vie­len Grün­derin­nen läuft der Laden. Und zwar langfristig, wie der Female Founder Mon­i­tor 2019 her­ausstellt. Frauen leg­en beispiel­sweise mehr Wert auf Sta­bil­ität und hal­ten sich dafür eher zurück, wenn es um Fremd­kap­i­tal zur Wach­s­tums­förderung geht. Es ist also an der Zeit, grund­sät­zlich aufzuräu­men mit blö­den Sprüchen und Tipps aus dem Phrasenkat­a­log.

Vorurteile gegen Gruenderinnen

„Du musst groß denken!“

Was heißt das über­haupt? Ich schreibe einen Busi­ness­plan und pitche gle­ich um die erste Mil­lion? Das ist nicht immer real­is­tisch und passt auch oft nicht in das Konzept der Grün­derin­nen. Es gibt eine lange Rei­he erfol­gre­ich­er Start-ups, die Frauen in der Elternzeit gegrün­det haben. Oder Frauen grün­den neben ihren Jobs und arbeit­en Nächte durch, bis beispiel­sweise die Grün­dungs­förderung ste­ht. DAS allein ist schon ziem­lich groß gedacht und eine beachtliche Leis­tung. Der langfristige Erfolg gibt ihnen zusät­zlich recht: Vielle­icht grün­den Frauen anders. Vielle­icht vor­sichtiger. Aber die Unter­stel­lung, Frauen wür­den nicht „groß” genug denken, ist ein­fach ganz großer Mist!

„Trau Dir mehr zu!“

Hier gibt es ein großes Missver­ständ­nis. Und das hat sog­ar einen Namen: der „Con­fi­dence Gap”. Damit ist nicht etwa gemeint, dass Frauen weniger Selb­st­be­wusst­sein hät­ten, son­dern schlicht, dass man ihnen weniger zutraut. Grün­derin­nen bekom­men weniger Kap­i­tal, weniger Aufmerk­samkeit, weil sie weniger aggres­siv agieren, der Fokus nicht auf schnellem Wach­s­tum liegt. Es ist fast schon per­fide aus dieser durch viele Stu­di­en unter­mauerten Tat­sache den Umkehrschluss zu ziehen. Die einzige passende Antwort: Unter­schätzt uns lieber nicht!

„Such Dir einen Mentor!“

Würde dieser Satz immer mit Gen­der­sternchen aus­ge­sprochen, wäre nichts Schlecht­es daran. Die trau­rige Wahrheit ist, dass es meis­tens genau so gemeint ist: Such Dir einen männlichen Men­tor! Einen mit Net­zw­erk und Geld, im besten Fall. Der Gedanke dahin­ter: Ist ja nett, wenn Frauen grün­den, aber dann brauchen sie natür­lich den mächti­gen Türöffn­er in die große Busi­ness-Welt. Quatsch! Fem­pre­neurs, Mom­pre­neurs, Fin­tech Ladies, Gekettes … die Liste der Net­zw­erke für Grün­derin­nen ist lang. Von einem Tre­f­fen gehst Du garantiert nicht nach Hause ohne jede Menge Tele­fon­num­mern von tollen Frauen, die sehr gerne auch Deine Idee unter­stützen. „Bud­dy-Net­zw­erke” kön­nen wir selb­st!

„Sei mehr … irgendwas, was Du noch nicht bist!“

Wenn Frauen grün­den, sind sie offen­bar eine wan­del­nde Ein­ladung für gut gemeinte Tipps. Wür­den sich diese auf den entschei­den­den Zahlen­dreh im Busi­ness­plan beziehen, gin­ge es um einen guten Kon­takt zu einem nach­halti­gen Pro­duzen­ten mit unschlag­baren Preisen – gerne. Her damit! Lei­der sind die meis­ten Tipps echt unter der Gürtellinie, kri­tisieren zu fem­i­nines Ausse­hen oder Auftreten. Wer würde einem Grün­der sagen: Zieh mal mehr bunte Far­ben an? Oder sprich mal ein biss­chen weniger laut, wenn Du auf einem Podi­um sitzt? Eben. Frauen grün­den Unternehmen. Und ziehen an, was sie wollen! Willkom­men im Jahr 2019.

Mehr Support statt Gruenderinnen-Bashing

„Es gibt keine Tech-Gründerinnen!“

Stimmt. Ein­fach. Nicht. Klar, die Zahlen gehen immer noch nicht durch die Decke. Aber Beispiele wie das Blockchain-Start-up Neu­fund, das 3D-Druck-Start-up Trinck­le, das Biotech-Start-up Oak Labs oder das all female Medi­z­in­tech-Start-up Ghost – feel it zeigen, dass Frauen über­aus erfol­gre­iche und bemerkenswerte Tech-Star­tups in Deutsch­land grün­den. Frauen kön­nen keine Tech-Start-ups? Ganz klar Fake News!

Mehr Support statt Gründerinnen-Bashing

Nicht zulet­zt wegen solch­er Vorurteile haben es Frauen in der Grün­der­szene schw­er. Das sollte sich nun zack­ig ändern. Seien es diversere Teams oder die bessere Vere­in­barkeit von Fam­i­lie und Job: Grün­derin­nen schaf­fen Rah­menbe­din­gun­gen, die unser aller Arbeitswelt pos­i­tiv verän­dern.

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