Freche Freunde Neumann
International Womens Day

„Liebling, ich habe eine Geschäftsidee”: Wenn Paare gemeinsam gründen

Mit „Heimath­onig“ haben Heike und Markus Helfen­stein bere­its zum zweit­en Mal eine Idee zu ein­er Start-up-Grün­dung gebracht. Hin­ter dem Unternehmen „Freche Fre­unde“ steckt mit Nat­acha und Alex Neu­mann eben­falls ein Paar. Welche Her­aus­forderun­gen bringt es mit sich, wenn man nicht nur pri­vat, son­dern auch beru­flich ein gemein­sames Baby hat?

Freche Freunde – eine Erfolgsgeschichte

Eine Start-up-Grün­dung ver­langt ganze Aufmerk­samkeit. Wenn dann noch Kinder ins Spiel kom­men, schnellt der Stresslev­el nach oben. Wie sehr belastet das eine Beziehung? Nat­acha Neu­mann, dreifache Mut­ter, hat mit ihrem Mann Alexan­der „Freche Fre­unde“ gegrün­det, eines der erfol­gre­ich­sten deutschen Unternehmen für Kinder­snacks. Und sie hat die Kom­bi­na­tion aus pri­vater und beru­flich­er Part­ner­schaft dabei als Vorteil emp­fun­den: „Wir haben uns da sehr gut ver­standen, wir hat­ten ein­fach am Anfang zwei Babys. Ein kleines Baby und die Fir­ma. Wenn dann ein­er zu einem Ter­min musste, war klar, dass sich der andere eben um das andere Baby küm­mern muss.“

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Erst für Kinder, dann mit Kindern

Die bei­den haben die Snacks für Kinder entwick­elt (zum Beispiel die soge­nan­nten Quetsch­ies, das Obst­püree im Beu­tel) und baut­en dazu die Ver­triebs- und Mar­ket­ingstruk­tur auf. Für die Pro­duk­tion holten sie sich erfahrene Part­ner. Während der Grün­dungsphase haben Nat­acha und Alexan­der Neu­mann erst ein Kind und später noch mal Zwill­inge bekom­men. Ist es leichter, Kinder als Paar großzuziehen, wenn die Eltern auch ihr „Start-up-Baby“ rund um die Uhr gemein­sam betreuen? Nat­acha Neu­mann hat das als pos­i­tiv erlebt. Denn wenn man an einem Strang zieht und ein gemein­sames Zukun­ft­sziel hat, kann man beim Part­ner in jed­er Sit­u­a­tion mit Ver­ständ­nis rech­nen. Auch wenn es natür­lich anstren­gend ist, zwei Tage nach der Geburt wieder in der Fir­ma zu ste­hen. „Das würde ich heute nicht noch ein­mal schaf­fen“, gibt Nat­acha unumwun­den zu.

Zusammen ist man weniger allein

Auch Heike Helfen­stein von „Heimath­onig“ hat die Her­aus­forderung, mit Part­ner und Fam­i­lie zu grün­den, durch­weg als pos­i­tiv emp­fun­den: „,Heimath­onig‘ war nicht unsere erste gemein­same Grün­dung – und nicht unsere let­zte. In den fordernd­sten Phasen eines Start-ups sind Auswirkun­gen auf die Part­ner­in oder den Part­ner ohne­hin nicht zu ver­mei­den. Nicht ohne Grund reden viele Grün­der ja beim neuen Pro­jekt öfter mal von ihrem ‚Baby‘. Da ist es schon schön, wenn es ein gemein­sames Kind ist.“ Und im Fall von „Heimath­onig“ ein sehr erfol­gre­ich­es: Heike und ihr Mann Markus haben während eines Kana­da-Urlaubs die Idee gehabt, Honig aus Deutsch­land bess­er zu ver­mark­ten und den Men­schen zu ermöglichen, so Imk­er in ihrer Region zu unter­stützen. Und das läuft richtig gut: Das Unternehmen wächst, und die Kun­den sind zum großen Teil Wieder­hol­ungstäter.

Heimathonig Helfenstein

Heimath­onig von Fam­i­lie Helfen­stein

Jetzt ist Feierabend, Schatz!

Job- und Pri­vatleben zu tren­nen ist für Heike ein Knack­punkt in diesem Kon­strukt. Als kurz nach der Grün­dung ihre Zwill­inge geboren wur­den, war sie oft zu müde, um arbeit­en zu kön­nen. Aber „Heimath­onig“ ist in dieser Phase ein­fach etwas langsamer gewach­sen. Und mit dem Ehep­art­ner zu grün­den sieht sie als klaren Vorteil: „Wir ken­nen uns gut und kön­nen uns aufeinan­der ver­lassen. Wir müssen dem anderen nichts vor­ma­chen, son­dern kom­men schneller auf die wichti­gen Punk­te zu sprechen. Aber wir nehmen die The­men auch mit ins Pri­vatleben. Das kann sehr bere­ich­ernd sein, und uns geht der Gesprächsstoff auch auf lan­gen Spaziergän­gen nie aus. Das kann aber auch ner­ven.“

Statt Family-Life-Balance: Alle machen alles

Für Nat­acha Neu­mann gehören ihre Kinder, ihr Part­ner und ihre Fir­ma gle­ich­w­er­tig zu ihrem Leben. Sie glaubt nicht an die berühmte „Fam­i­ly-Life-Bal­ance“. Die Kinder kom­men mit ins Büro und der Lap­top mit nach Hause. Die Art und Weise, wie das Paar Neu­mann sein Leben organ­isiert hat, wirkt wiederum zurück in das Unternehmen selb­st. Bei „Freche Fre­unde“ brin­gen auch die Mitar­beit­er immer mal wieder ihre Kinder mit. Es gibt ein Spielz­im­mer und die Kinder sind von Anfang an in das beru­fliche Umfeld der Eltern inte­gri­ert. „Hier ist unsere Lei­den­schaft, unser Leben, unsere Mis­sion“, so Nat­acha Neu­mann. Ihr 8-jähriger Sohn kommt nach der Schule wie selb­stver­ständlich ins Büro und inter­essiert sich mit­tler­weile bren­nend für die Pro­duk­tion. Und er fühlt sich auch als Teil des Teams, erzählt Nat­acha: „Wir haben hier Mitar­beit­er­fo­tos an den Wän­den im Ein­gangs­bere­ich, und neulich hat er gefragt: ‚Warum ist mein Foto da eigentlich nicht dabei?‘“

Titel­bild: Fam­i­lie Neu­mann

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