Time Machine: Europa baut sich eine Zeitmaschine
Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Time Machine: So reist Du dank künstlicher Intelligenz durch die Geschichte Europas

Hast Du Dich bei einem Stadt­bum­mel auch schon mal gefragt, wie eine Straße wohl vor 100 Jahren aus­sah? Oder welche Per­sön­lichkeit­en und Ereignisse diesen Ort in unter­schiedlichen Epochen geprägt haben? Mit dem europaweit­en Pro­jekt „Time Machine“ soll solch­es Wis­sen mith­il­fe kün­stlich­er Intel­li­genz zusam­men­tra­gen und frei zugänglich gemacht wer­den. Wir zeigen Dir, wie sich Europa eine virtuelle Zeit­mas­chine baut. 

Wenn Du durch Europa reist, kannst Du bei Stadt­führun­gen jede Menge über Kul­turstät­ten und his­torische Orte ler­nen. Doch auch der beste City-Guide kann nicht das detail­re­iche, kom­plexe Drumherum aufzeigen, das diese Orte im Laufe der Jahrhun­derte zu dem machte, was sie heute sind. Das Pro­jekt Time Machine kön­nte das ändern. Mit kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) soll das Inno­va­tion­spro­gramm den enor­men Daten­schatz der europäis­chen Geschichte dig­i­tal erschließen und neu zugänglich machen.

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Virtuelle Zeitmaschine sammelt das Wissen der europäischen Geschichte

Ähn­lich wie bei dem franzö­sis­chen KI-Pro­jekt Iconem geht es auch bei Time Machine zunächst darum, das kul­turelle Erbe Europas dig­i­tal aufzu­bere­it­en und zu doku­men­tieren. Forsch­er aus ganz Europa entwick­eln und nutzen für das Pro­jekt KI-Tech­nolo­gien, um große Infor­ma­tion­s­men­gen aus kom­plex­en his­torischen Daten­sätzen in eine zen­trale Wis­sensquelle zu ver­wan­deln. Von mit­te­lal­ter­lichen Manuskripten und Objek­ten bis hin zu Smart­phone- und Satel­liten­bildern sollen unzäh­lige Frag­mente ein­be­zo­gen und auf­bere­it­et wer­den. Am Ende soll eine groß angelegte Rechen- und Dig­i­tal­isierungsin­fra­struk­tur die soziale, kul­turelle und geografis­che Entwick­lung Europas abbilden. So kön­ntest Du bald virtuell eben­so ein­fach durch die europäis­che Geschichte reisen, wie Du heute EU-Län­der durch­querst.

Das Werkzeug und Ziel: Fortschrittliche KI-Technologien   

Die KI-Algo­rith­men unter­stützen die Wis­senschaftler aktuell unter anderem dabei, alte Doku­mente nach Infor­ma­tio­nen zu durch­suchen. Während des zehn­jähri­gen Pro­jek­ts soll die KI-Tech­nolo­gie jedoch kon­tinuier­lich weit­er­en­twick­elt und zu ein­er der weltweit fortschrit­tlich­sten KI-Sys­teme aus­ge­baut wer­den. Mit Blick auf die bis­lang beispiel­lose Größenord­nung und Kom­plex­ität der Dat­en kön­nte die Time Machine-KI Europa sog­ar einen Wet­tbe­werb­svorteil im glob­alen KI-Ren­nen ver­schaf­fen. Zugle­ich soll die Ini­tia­tive verdeut­lichen, wie Investi­tio­nen auf diesem Gebi­et ein wirtschaftlich­er Motor für unter­schiedliche Branchen sein kön­nen. Denn durch die dig­i­tale Aufar­beitung und mit dem daraus gener­ierten Wis­sen kön­nten ganz neue Dien­stleis­tun­gen entste­hen – zum Beispiel für die Kreativwirtschaft, den Touris­mus oder auch Smart-City- und Umwelt­pro­jek­te.

Mit Big Data der Vergangenheit zu Lösungen der Zukunft

Für inno­v­a­tive Bil­dungsange­bote wie Online-Kurse, Sim­u­la­tio­nen und Apps kann Time Machine neues Mate­r­i­al her­vor­brin­gen, das eine aktive Auseinan­der­set­zung mit dem kul­turellen Erbe Europas fördert. Eben­so wären Sozial- und Geis­teswis­senschaftler mit der geball­ten Daten­quelle in der Lage, in einem bis­lang nie dagewe­se­nen Umfang und nie erre­ichter Tiefe für ihre Pro­jek­te zu recher­chieren. So kön­nte Time Machine auch neue Denkanstöße und strate­gis­che Antworten auf europaweite Her­aus­forderun­gen der Gegen­wart liefern – sei es im Bere­ich nach­haltiges Wach­s­tum, soziale Für­sorge oder auch Migra­tion und Inte­gra­tion.

Einzigartige Allianz europäischer Partner

In Anbe­tra­cht dieses vielfälti­gen Poten­zials liegt auf der Hand, warum die Europäis­che Kom­mis­sion das Pro­jekt unter­stützt. Anfang 2016 sam­melte die EU-Kom­mis­sion Ideen zu wis­senschaftlichen und tech­nol­o­gis­chen Her­aus­forderun­gen. Nach ein­er Time-Machine-Kon­ferenz im let­zten Jahr wer­den nun 33 Kernin­sti­tu­tio­nen mit ein­er Mil­lion Euro gefördert. Ins­ge­samt sollen mehr als 300 Organ­i­sa­tio­nen aus 34 Län­dern an dem Vorhaben mitwirken. Bere­its beteiligt sind unter anderem sieben Nation­al­bib­lio­theken, 19 Staat­sarchive, 95 Hochschul- und Forschung­sein­rich­tun­gen, 30 europäis­che Unternehmen sowie 18 weit­ere staatliche Stellen und berühmte Museen wie der Lou­vre.

Mini-Zeitmaschinen für die große Zeitreise: Auch Du kannst mitmachen!

Gle­ichzeit­ig han­delt es sich bei dem Pro­jekt um ein stetig wach­sendes Städtenet­zw­erk, bei dem neben Wis­senschaftlern, Kul­turein­rich­tun­gen und Behör­den auch Frei­willige ein­be­zo­gen wer­den sollen. Bürg­er kön­nen sich vor Ort bei lokalen Time-Machine-Ini­tia­tiv­en ein­brin­gen. Diese entste­hen aktuell bere­its in größeren Städten wie Venedig, Ams­ter­dam, Jerusalem sowie Budapest und auch hierzu­lande in Regens­burg, Nürn­berg und Dres­den. Die Forsch­er hof­fen, dass die Com­mu­ni­ty schnell wach­sen wird und der Zeit­mas­chine zu ein­er Dimen­sion ver­hil­ft, mit der Du die europäis­che Geschichte schon bald in all ihrer Kom­plex­ität ken­nen­ler­nen und erkun­den kannst.

Gibt es in Dein­er Heimat­stadt einen Ort, dessen Ver­gan­gen­heit Dich beson­ders inter­essiert oder der für die Entwick­lung Europas wichtig sein kön­nte? Wir freuen uns auf Deinen Kom­men­tar und Deine Mei­n­ung zum Time-Machine-Pro­jekt!

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