Digital Life
Tesla und der Akku der Zukunft
„Strom“ und „Tesla“ - zwei Nomen die für viele Physiker untrennbar miteinander verbunden sind. Doch auch für Wirtschaftsspezis gehört diese Kombination zusehends zu den Basics. Das kalifornische Unternehmen Tesla produziert seit 2003 stylische Elektroautos für ein zahlungswilliges Klientel. Mit seiner „Powerwall“ will das Unternehmen nun auch in unsere Haushalte eindringen und deklariert seinen XXL-Akku als die eintige Alternative zu fossiler Energie.
Ein Energie-Koloss
Die Idee, Strom zu speichern, ist wahrlich nicht neu. Die lädst und entlädst Dein Smartphone vermutlich zwei-, dreimal am Tag, je nach dem ob Bluetooth, GPS, W-Lan und mobiler Datenempfang nun dauerhaft angeschaltet bleibt oder nicht. Mit einem Akkusystem ein ganzes Haus zu versorgen ist jedoch eine andere Dimension. Und genau diese Dimension hat Tesler jetzt gemeistert.
„Powerwall Home Battery“ nennt sich das elektrifizierende Konstrukt für vorausschauende Hausbauer, -besitzer (und -besetzer?). Der Akku basiert auf der bekannten Lithium-Ionen-Technologie und wird in zwei Varianten erhältlich sein. Die Ausführung mit der kleineren Kapazität von sieben Kilowattstunden wird umgerechnet 2700 Euro kosten. Da magst es eine Idee größer? Kein Problem. Für knapp 3100 Euro gibt es die Version mit zehn Kilowattstunden. Playstation, E-Herd, Computer, Fön und Plasmafernseher können ganz gemütlich weiter powern, selbst wenn das Gewitter die Stromleitungen runtergefegt hat. Und wenn Du vorhast in die Industrie zu gehen, sorgt die neu gegründete Tesla Energy auch gut für Dich. Hier gibt es Modelle mit 100 Kilowattstunden. Heimanwender können allerdings bis zu 90 Kilowattstunden nutzbar machen, denn maximal neun dieser stationären Akku-Riesen lassen sich zusammenschalten. Sieht bestimmt auch schnieke aus, denn die Farbe darfst Du Dir aussuchen. In den USA beginnt die Auslieferung noch in diesem Sommer.
„Wie eine Skulptur“
Bei der Präsentation in Kalifornien war Tesla-CEO Elon Musk im siebten Himmel und titulierte die Powerwall als Skulptur. Wir vermuten, dass Musk ein eher neumodisches Verständnis von Kunst und Skulpturen hat.Auf dem folgenden Bild siehst Du zwei Powerwalls gekoppelt.
Foto: Tesla
Diese stromspeichernden Skulpturen messen ca. 130 x 86 x18 cm und wiegen 100 Kilo. Und wenn Du den Giga-Akku nicht innerhalb Deiner vier Wände stehen haben willst, spricht auch nichts dagegen die Powerwall(s) außerhalb zu montieren. Laut Tesla funktioniert die Technik bei Temperaturen zwischen -20 und 43°C. Wenn Du also nicht gerade in Sibirien oder im Erdinneren wohnst, gibts keine Probleme. Die eigens für diesen Zweig gegründete Unternehmenstochter Tesla Energy gibt zehn Garantie.
Die Macht der Sonne
Spider-Man 2-Zitat: „Die Macht der Sonne. Diese Macht in meiner Hand!“ So sprach es der tragische Superschurke Doctor Octopus bevor ihm beim Versuch saubere Energie für jedermann nutzbar zu machen, alles um die Ohren fliegt. Nun hat Teslas Elon Musk keine metallenen Tentakel, aber die Affinität zu Solarenergie teilen sich die Herren auf jeden Fall. Auch Musk sieht in Solarenergie die Ultima Ratio der Energiewende. Dies zeigt sich auch in dem Powerwall-Projekt. In Deutschland wird Tesla Energy mit dem Ökostrom-Anbieter Lichtblick kooperieren. Das Prinzip: Tagsüber sammelst Du Solarstrom in Deiner Powerwall. Du bist defakto nun ein kleines Kraftwerk und verkaufst Deinen überschüssigen Strom an z.B. Lichtblick, welcher mit Deiner Hilfe Stromschwankungen ausgleicht. Und selbst, wenn Du Dir keine Solarzellen auf das Dach klebst, kannst Du mit Deinem Tesla-Akku Geld verdienen. Lokale Unternehmen könnten Speicher bei Dir anmieten. Bisher steht noch nicht fest, wann das Projekt hierzulande anläuft.
Musk sieht in der Akku-Technik auch eine Option für Entwicklungsländer.
Einen Blick auf Elon Musk und vor allem die Vorstellung der Powerwall, gibt Dir das folgende Video:
Was hälst Du von Teslas neuestem Streich? Energie-Versorgungsrevoluzzer oder viel heiße Luft um nichts? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar.
Foto: Tesla Energy, iStock Photo